
Ein dominanter Auftritt an der geschichtsträchtigen Küste von Pebble Beach
Rory McIlroy nutzte beim AT&T Pebble Beach Pro-Am eine komfortable Drei-Schläge-Führung, um eine entspannten Schlußrunde am Sontag über einen der berühmtesten Plätze im Golfsport zu genießen. Der 35-jährige Nordire zeigte dabei eine überlegene Leistung und sicherte sich den Sieg mit einem Gesamtergebnis von 21 Schlägen unter Par (66-70-65-66). Damit lag er am Ende zwei Schläge vor Shane Lowry, während Lucas Glover und Justin Rose sich den dritten Platz teilten.
Der Erfolg in Pebble Beach ist der der 27. PGA Tour Titel für Rory McIlroy und ist bereits der zweite Sieg in seinen vergangenen drei weltweiten Auftritten. Bereits zum Abschluss der Saison 2024 feierte er einen Triumph bei der DP World Tour Championship, gefolgt von einem dritten Platz in Dubai Anfang 2025. Nun gelang ihm beim traditionsreichen Pro-Am an der Pazifikküste ein Start-Ziel-Sieg ohne große Stressmomente auf den Schlusslöchern.
Weiterentwicklung durch neue Strategie und angepasstes Equipment
Bei seinem ersten PGA Tour Auftritt in diesem Jahr hatte Rory McIlroy bereits vor Turnierbeginn angekündigt, von den Erfolgsfaktoren seines Kollegen Scottie Scheffler lernen zu wollen. So wollte er insbesondere in puncto Spielstrategie auf dem Platz mehr Konstanz erreichen, zum Beispiel durch konservativere Schlägerwahl vom Tee und präzise kontrollierte Schläge ins Grün. Gleichzeitig arbeitete er an seiner Kurzspiel-Performance, die er als Schlüssel für bessere Ergebnisse identifiziert hatte.
Zusätzlich kam in Pebble Beach ein neu entwickelter Golfball zum Einsatz, der etwas flacher fliegt und ihm mehr Kontrolle bei den Annäherungen verschaffen soll. Schon in Runde eins zahlte sich diese Anpassung aus: McIlroy lochte aus 119 Metern direkt ein und wäre beinahe ein weiteres Mal auf der Schlussbahn des Tages erfolgreich gewesen. Sein steigendes Selbstvertrauen bei Wedgeschlägen wollte er nutzen, um bei kurzen Distanzen gezielt auf Fahnen zu gehen, während er bei längeren Eisen eine sicherere Herangehensweise wählte.
Erfolge trotz widriger Bedingungen
In Runde zwei spielte McIlroy eine 70, um dann besonders bei schwierigen Wetterverhältnissen am nächsten Tag zu glänzen. Der Wind und Regen, für den Pebble Beach zu dieser Jahreszeit bekannt ist, forderten das gesamte Feld heraus. McIlroy teilte sich mit einer 65 die beste Runde des Tages mit Shane Lowry. Dabei meisterte er auch den anspruchsvollen Küstenabschnitt mit den Bahnen 6 bis 10 mit Bravour und blieb in diesem Bereich unter Par.
Der Finaltag begann für McIlroy auf Augenhöhe mit Lowry und nur einen Schlag hinter Sepp Straka. Gleich zu Beginn sicherte er sich mit verbessertem kurzen Spiel am Par 5 der zweiten Bahn ein wichtiges Birdie und übernahm die Führung. Nachdem er lediglich ein Bogey auf der achten Bahn hinnehmen musste, holte er sich auf den Back Nine die Schlaggewinne zurück und setzte mit einem Eagle auf der 14. Bahn ein klares Signal. Durch ein weiteres Birdie auf Bahn 15 baute er seinen Vorsprung auf vier Schläge aus und hielt Lowry letztlich souverän auf Distanz.
Positives Signal für das Golfjahr 2025
Der Triumph in Pebble Beach bedeutet für Rory McIlroy eine vielversprechende Perspektive auf das restliche Jahr 2025. Die Saison 2024 war von bedeutenden Erfolgen geprägt, aber auch von schmerzhaften zweiten Plätzen – etwa bei den US Open in Pinehurst und der Irish Open in der Heimat. Zudem belegte er bei den Olympischen Spielen den fünften Rang und verpasste eine Medaille nur knapp.
In Pebble Beach konnte McIlroy nun beweisen, dass er sich mental gefestigt hat und auch in Phasen, in denen er sich früher möglicherweise unter Druck gesetzt hätte, die Ruhe bewahrt. Sein Fokus lag darauf, Fehlerserien zu vermeiden und Situationen bewusster zu managen. Damit setzte sich der Nordire gegen die starke Konkurrenz durch und sicherte sich erstmals einen Sieg auf einem Platz, den er selbst zu den bedeutendsten Schauplätzen des Golfsports zählt – neben anderen prestigeträchtigen Courses wie Augusta und St. Andrews.
Seine früheren Auftritte in Pebble Beach waren durchwachsen: 2010 verpasste er beim US Open an gleicher Stelle den Cut, ebenso 2018 beim AT&T Pebble Beach Pro-Am. 2019 belegte er Rang 9 beim US Open, ehe er 2024 mit Platz 66 das Turnier am Meer beendete. Diesmal jedoch kehrt McIlroy als Champion zurück und festigt damit seinen Anspruch, weiterhin zu den dominierenden Spielern seiner Generation zu zählen.
Mit diesem Sieg setzt Rory McIlroy ein klares Zeichen, dass er auch im laufenden Jahr auf allen Ebenen des professionellen Golfsports mitzureden gedenkt. Vor allem die Änderungen in seinem Spiel und der mentale Fortschritt dürften ihm für die kommenden Highlights zusätzliche Sicherheit geben – möglicherweise auch bei seinem künftigen Ziel, einmal das noch fehlende Masters in Augusta zu gewinnen und damit den Karriereslam zu vervollständigen.