Der Südafrikaner Thriston Lawrence gewinnt nach einer Finalrunde mit vielen Wendungen die 34. BMW International Open.
Nicht nur die vielen deutschen Fans, die an einem tollen Sommertag den Weg raus zum Golfclub München Eichenried auf sich genommen hatten, hätten sich über einen Sieg von Max Kieffer gefreut. Auch der Deutsche selbst hatte nach einer tollen Schlussrunde bis zur Teebox an der 16 den Sieg vor Augen. Doch der Abschlag, mit dem leicht an der Hacke getroffenen Holz 3, war nicht lang genug, um das Grün des kurzen Par 4 zu treffen und landete im Wasser. Auch der am Start des Schlusstags führende Joost Luiten, der mit -14 nach drei Runden bereits ein besseres Ergebnis auf der Scorekarte hatte, als der spätere Sieger Lawrence nach der Finalrunde, konnte diese Führung nicht halten und verlor die Führung mit einer +2 für den Tag.
Für Lawrence, der mit vier Schlägen Rückstand auf Luiten in den Finalsonntag startete, war es wie eine „Achterbahnfahrt“. Mit sechs Birdies und fünf Bogeys auf den ersten 13 Löchern brauchte dieser ein starkes Finish und musste ebenso auf Fehler des Niederländers hoffen. Und so kam es dann auch, denn während Luiten auf der 17 ein weiteres Bogey hinnehmen musste, konnte der Südafrikaner ein weiteres Birdie an dieser Bahn notieren. Der Niederländer ging noch einmal volles Risiko, mit einer aggressiven Drive-Linie über das Wasser. Der Schlag geriet jedoch knapp zu kurz, sodass der 37-Jährige mit dem zweiten Schlag nur vorlegen konnte. Dennoch hatte er noch einen langen Birdieputt zum Stechen, der aus dem Vorgrün nur um Millimeter am Loch vorbeiging – und die Entscheidung war zugunsten von Lawrence gefallen.
„Ich habe mitbekommen, dass Joost Luiten nicht gut unterwegs war und wusste, dass ich die letzten vier Löcher an den anderen Tagen einige Schläge unter Par gespielt habe. Die Idee war, weiter an der Strategie festzuhalten und gleichzeitig mein Spiel zu genießen. Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich ruhig geblieben bin“, sagte Lawrence. „Ich wusste nicht, dass Ernie Els bislang der einzige Südafrikaner war, der die BMW International Open gewonnen hat und fühle mich sehr geehrt. Er war mein absolutes Vorbild, und seine Junior Foundation hat mich sehr unterstützt.“
Den dritten Platz teilten sich mit -11 Adrian Meronk (POL), Rikuya Hoshino (JPN), Daniel Hillier (NZL) und Max Kieffer, der damit der beste deutsche Spieler im Feld wurde. „Es ist schön, dass ich wieder bei einem Heimturnier am Sonntag um den Sieg mitgespielt habe, aber ich hätte die Chance heute nutzen müssen. Das tut weh. Das Finish hier – 16, 17, 18 – ist spektakulär, genau das wollen wir auf der Tour. Aber es kann eben auch alles passieren“, sagte Kieffer. „Der Empfang durch die Fans auf dem 18. Grün war grandios. Die BMW International Open ist mit Abstand mein Lieblingsturnier, und ich hätte hier gerne den Pokal hochgehalten. Ich werde es wieder versuchen.“
Matti Schmid hatte am Finaltag die Ehre mit Ryder Cup Kapitän Luke Donald zu spielen.
Als bester Amateur wurde Jonas Baumgartner ausgezeichnet. Der 20-Jährige vom GC Hösel kam mit 289 Schlägen (+1) auf den geteilten 52. Platz. „Als Amateur den Cut zu schaffen, war ein großartiges Erlebnis“, sagte Baumgartner. „Es war eine richtig gute Woche, in der ich viele wichtige Erfahrungen sammeln konnte.“
Marcel Schneider (-6, T14), Max Schmitt, Matti Schmid (beide -5, T18), Thomas Rosenmüller (-4, T26), Hurly Long (-2, T38), Velten Meyer (Even Par, T47), Marc Hammer (+2, T59), Jannik de Bruyn, Philipp Mejow (beide +3, T62), Michael Hirmer (+4, T67) und Marcel Siem (+7, T73) komplettieren die dreizehn einheimischen Spieler, die den Cut erfolgreich geschafft hatten. Insgesamt war die Rekordzahl von 21 deutschen Spielern, darunter zwei Amateure, bei der 34. BMW International Open dabei.