Im Play-off der BMW PGA Championship in Wentworth schlägt Billy Horschel seinen Kumpel Rory McIlroy. Thomas Rosenmüller qualifiziert sich über die Korn Ferry Tour für die PGA Tour. Van Philipps siegt auf deutschem Boden bei den WINSTONgolf Senior Open in Schwerin.
Wenn du am Extra-Loch im Play-off zweimal Birdie spielst und dennoch nicht gewinnst, dann soll es entweder einfach nicht oder ein anderer Spieler hat es sich noch mehr verdient. Bei den BMW PGA Championship in Wentworth war irgendwie beides der Fall. Zum vierten Mal in dieser Saison musste sich Rory McIlroy mit dem zweiten Rang begnügen. Im Dreier-Play-off mit US-Amerikaner Billy Horschel und Südafrikaner Thriston Lawrence reichten dem nordirischen Publikumsliebling zwei Birdies am 18. Loch nicht. Lawrence verabschiedete sich zwar schon am ersten Play-off-Loch mit einem Bogey, Horschel aber spielte Birdie und lochte anschließlich einen langen Eagle-Putt zum Sieg. McIlroy bleibt im Saisonranking (Race to Dubai) dennoch auf Position eins. Lawrence ist nun Zweiter, Horschel Dritter. Bester Deutscher wurde in England am Ende Yannik Paul auf dem geteilten 18. Rang. Ein Doppelbogey am letzten Loch verhinderte eine noch bessere Platzierung für den 30-Jährigen.
Nicolai von Dellingshausen geht den etwas anderen Weg
Ein Deutscher macht derweil dort weiter, wo er zuletzt aufgehört hat. Er performt auf der Challenge Tour. Nicolai von Dellingshausen, der über die Kategorie der Qualifying School in viele Turnier-Felder auf der DP World Tour nicht hineinkommt, geht gezwungenermaßen den Weg über die zweitklassige Tour. Dort spielt der Deutsche ungefähr jede zweite Woche, um sich so für 2025 die DP-World-Tour-Karte zu sichern – und das womöglich mit Erfolg. Nach einem zweiten und einem fünften Platz zuletzt, spielte er sich bei der Italian Challenge am vergangenen Wochenende nun auf den dritten Rang. Im Ranking kletterte er dadurch auf Rang 19. Dass er Ende Oktober beim Tour-Finale auf Mallorca, wo die besten 45 Spieler an den Start gehen, dabei ist, ist so gut wie sicher. Landet er am Ende unter den Top-20, spielt er auch im kommenden Jahr wieder auf der DP World Tour.
Nicolai von Dellingshausen wurde in Italien Dritter. Foto: Getty Images
Thomas Rosenmüller: Die PGA Tour kann kommen
Ein noch erfolgreicheres Wochenende liegt hinter Thomas Rosenmüller. Dem Deutschen, der seit ein paar Jahren versucht, über die zweitklassige Korn Ferry Tour den Sprung auf die PGA Tour zu schaffen, ist genau dieser Aufstieg gelungen. Mit einem geteilten zweiten Rang beim vorletzten Turnier der Saison liegt der Deutsche nun auf Platz zehn im Ranking. An der Stelle ist ihm eine der 30 Tour-Karten für die PGA Tour bereits jetzt, vor dem letzten Turnier, sicher. Sein erster Tour-Sieg Ende Juli und zwei darauffolgende fünfte Plätze hatten ihm diesen Erfolg ermöglicht. Behält Matti Schmid seine Karte, spielen 2025 mindestens drei Deutsche auf der PGA Tour. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sogar vier Spieler sind, noch größer. Denn auch Jeremy Paul, der Zwillingsbruder von Yannik Paul, liegt als aktuell 22. auf einem der ersten 30 Plätze im Ranking, die gleichbedeutend mit der Tour-Karte sind. Dass er im letzten Turnier noch von neun Spielern überholt wird, ist äußerst unwahrscheinlich.
Drama bei den WINSTONgolf Senior Open
Nach dem German Masters (LET), den European Open und den BMW International Open (DP World Tour) und der German Challenge (Challenge Tour) wurde am vergangenen Wochenende in Schwerin das letzte große deutsche Profiturnier dieses Jahres ausgetragen. Auf einem der besten Plätze Deutschlands war die Legends Tour zu Gast. Lange sah es so aus, als würde der Engländer Phillip Archer den diesjährigen Titel holen, doch drei Bogeys auf den letzten vier Löchern brachten ihm erneut ein Stechen auf dem WINSTONopen Course ein. Mit ihm ins Play-off gingen der Brasilianer Adilson da Silva, der sich mit einer starken 64 auf dem Leaderboard nach vorne geschoben hatte, sowie der Engländer Van Phillips. Am Ende war es dann Phillips, der sich am vierten Extra-Loch seinen ersten Titel auf der Legends Tour sicherte. Nach drei Pars in Folge am 18. Loch durch alle drei Spieler entschied ein präzises Birdie an der 10 das Playoff zugunsten des 52 Jahre alten Engländers. „Es ist unglaublich. Die letzten Jahre waren wirklich hart. Ich habe mich durch Verletzungen durchgekämpft, und es ist einfach fantastisch, zu gewinnen und damit all die harte Arbeit zu bestätigen. Es ist einfach großartig“, sagte Phillips nach dem Turnier.