
In der Schule haben wir schon gelernt, das Lissabon nicht nur eine der ältesten Hauptstädte Europas ist, sondern auch eine Stadt mit einer großen und bedeutsamen Seefahrer-Tradition.
Zu Zeiten von Christoph Kolumbus war Portugal das Zentrum der europäischen Seefahrt. Von hier startete er einige seiner großen Entdeckertouren. Auf Entdeckertour waren auch wir und haben für Euch die Hügel Lissabons bestiegen, befahren, bestaunt und einen der schönsten Golfplätze Portugals gespielt., den PGA Aroeira Nr.1.
Berühmt für die sieben Hügel
Um es gleich vorwegzunehmen, es ist zwar kein Wanderurlaub, aber wer nach Lissabon reist, sollte sich auf jeden Fall festes Schuhwerk einpacken. Die Stadt ist für die „sieben“ Hügel berühmt, auf der sie erbaut wurde und damit auch für die vielen kleinen und großen Steigungen. Das ist aber kein Grund zur Sorge, denn für fast alle Wege, ob kurz, lang, steil oder abschüssig gibt es viele alternative Transportwege. Da sind zum Beispiel die typischen Strassenbahnen, massenhaft bunte Tuk-Tuks, zahlreiche Fahrstühle, sehr freundliche Uber-Taxis und pünktliche und sehr flotte Metrobahnen. Aber trotzdem, diese Stadt genießt und erlebt man am besten zu Fuss.
Die riesige Tajo-Bucht
Neben zahlreichen internationalen Hotels findet man insbesondere in Altstadtnähe kleine, coole Hotels jeder Kategorie. Alt, neu, chic, günstig oder teuer mit ein bisschen Geduld bei der Internet-Recherche findet hier jeder die passende Unterkunft. Unser Hotel lag direkt am Parque Eduardo VII, einem hübschen Park oberhalb der Altstadt mit einem ersten, weiten Traumblick auf die untere Stadt, den Hafen und die riesige Tajo-Bucht.
Aus New York eingeflogen
Den ersten Abend verbrachten wir im Szeneviertel Santo António und entdeckten gleich ein kleines kulinarisches Highlight. Das „Taberna Anti Dantas“ bietet eine perfekte Mischung aus traditioneller portugiesischer Küche und junger progressiver Atmosphäre. Wir waren etwas zu früh da und ohne Reservierung. Man hatte gerade erst die Tür aufgeschlossen. Ein Glück, denn keine 30 Minuten später war das kleine Restaurant bis auf den letzten Platz besetzt. Der Service war perfekt, der Fisch köstlich, der heimische Róse hervorragend und das internationale Publikum sehr illustre. Unsere Tischnachbarn waren zum verlängerten Wochenende aus New York eingeflogen. Wer diese Stadt kennenlernen möchte, sollte allerdings ein paar Tage länger bleiben. Es lohnt sich.
Shoppen, essen, chillen
Die lebendige und trubelige Millionenstadt hat viel zu bieten, es gibt praktisch für jeden Geschmack ein Überangebot. Shoppen, essen, chillen und historische Plätze bestaunen. In der Altstadt zwischen „Baixa de Lisboa“ und Bairro Alto“ findet jedes Shoppingherz absolute Befriedigung. Hier reihen sich kleine, feine Boutiquen, schicken Bars und smarte Shops mit portugiesische Spezialitäten aneinander. Kunstvoll gestaltete Alltags-Keramik gibt es zum Beispiel bei „A Loja Azul“ oder „Cerâmicas na Linha“. Aber hier ist Vorsicht geboten, denn ein Besuch in einem dieser Läden kann zu einer Kettenreaktion führen, weil nach einem Besuch in den heimischen Küchenschränken erst einmal Platz geschaffen werden muss.
Die nahrhaften Törtchen
Die unwiderstehlichen „Pasteis de Nata“, diese kleinen frechen Puddingtörtchen sind auch hier praktisch überall und man kann ihnen in keinem Fall entkommen. In zahlreichen kleinen Bäckereien und stilvollen Cafés werden die nahrhaften Törtchen kunstvoll hinter großen Schaufenstern zu Hunderten geformt, gefüllt und gebacken. Leider lecker.
Die Ponte mit ihren 2.278 Metern
Zum Sundowner hat man es dann auch nicht mehr weit. Unten direkt am Ufer des Tajo’s auf dem „Cais das Pombas“ kann man den Sonnenuntergang mit Blick auf die „kleine“ Golden Gate Bridge geniessen. Die „Ponte“ (Ponte 25 de Abril) verbindet den Stadtteil Alcântara mit der Stadt Almada und ist mit ihren 2.278 Metern seit Jahrzehnten ein prägendes Element des Stadtbildes. Diese Brücke wird uns auch zu einer sehr entspannten Golfrunde zum nur knapp 30 Minuten entfernten Golf & Country Club PGA Aroeira Lisboa führen.
Portugiesische und internationale Küche
Zum Dinner geht es diesmal in den vielbeschriebenen „Time Out Market“, eine riesige Markthalle mit zahlreichen kleinen Food-Ständen und -Lädchen. Es ist zwar laut und wuselig, aber es herrscht trotzdem eine positiv elektrisierende Stimmung. Es gibt typisch portugiesische und internationale Küche. Leckere vegetarische Cuisine, frische Seafood, Kaffee-Spezialitäten und jede Menge süsse Schweinerein. Die Stehtische sind in der Mitte der Halle zu langen Tafeln zusammen gestellt, an denen sich Einheimische, wie Touristen zu einer großen bunten Gesellschaft vermischen. An manchen Abenden gibt es auch Live-Musik und Tanz. Die Stimmung könnte nicht besser und passender sein. Wir fanden es so gut, das wir zweimal dort waren. Jedesmal war es anders.
Malerische Altstadtviertel Bairro Alto
Es ist aber irgendwie auch spannend, diese besonderen Orte ganz zufällig und unerwartet selbst zu entdecken. Das macht die Stadt noch ein bisschen interessanter. Eine klare Empfehlung bleibt aber trotzdem das hochgelegene „Castelo de São Jorge“. Zu Fuss durchaus eine Challenge. Vom Stadtzentrum rauf, gibt es aber über zwei verborgene Fahrstühle in einem Hinterhof und einem Supermarkt eine clevere Abkürzung. Diesen Tipp eines YouTube Influnencer haben wir ausprobiert und er funktioniert hervorragend.
Verborgene Fahrstühle
Allgegenwärtig in dieser Hügel-Stadt sind die legendären Straßenbahnen. Natürlich. Alt, gelb, historisch und trotzdem ganz schön flott unterwegs. Die „must to be“ Tour sollte man am Parca Martim Moniz mit der berühmten Tram 28 beginnen und durch das malerische Altstadtviertel Bairro Alto bis rauf zum View Point „Miradouro de Santa Luzia“ dahin gleiten. Wie an vielen der zahlreichen View Points ist auch hier eine unglaubliche Aussicht garantiert. Alle diese Aussichtsplattformen aufzuzählen und zu beschreiben würde den Rahmen dieses Berichtes sprengen.
Der PGA Aroeira No. 1
Mit unserem SIXT-Leihwagen haben wir einen Tagestrip an die wilde Atlantikküste und das Städtchen Cascais unternommen und auf dem Weg dorthin, das historische Bergdorf São Martinho bestaunt. Am nächsten Tag ging es dann endlich zum Golfen. Der PGA Aroeira No. 1 Golfplatz wurde uns von einem absoluten Kenner der portugiesischen Golfszene empfohlen. Wir wurden nicht enttäuscht. Eine halbe Stunde vom Stadtzentrum und ungefähr 15 Kilometer über die „Ponte“, in Richtung Süden liegt das Resort „Herdade da Aroeira“ in einem beschaulichen Pinienwald.
Tausende von Pinien
Das Naturschutzgebiet hat eine Größe von 350h und tausende von Pinien und Seen schaffen ein außergewöhnliches und gemäßigtes Mikroklima. Selbst in den heißen Sommermonaten herrschen hier immer angenehme Temperaturen. Im Resort befinden sich neben Boutique-Hotelunterkünften, diverse anderen Sportanlagen, zwei außergewöhnliche PGA-Golfplätze. Vorbei an Pförtnerhäuschen und stattlichen Chalets gelangt man auf den Parkplatz des traditionsreichsten Clubs Lissabons „PGA Aroeira Nr.1“
Das charmante Clubhaus
Hier ist die Zeit stehen geblieben. Der Club wurde 1972 eröffnet, von der Architektur-Legende Frank Pennink kreiert, war der Platz bereits zweimal Austragungsort der Portuguese Open der European Tour. Das charmante Clubhaus wirkt aus der Zeit gefallen und steckt voller Geschichten und Traditionen. Wie von den meisten Portugiesen wurden wir auch vom Clubmanager, den Greenkeepern und dem „Club“-Master überaus freundlich und fröhlich begrüßt. Wir wurden perfekt auf eine spannende Runde vorbereitet und bekamen jeder einen nagelneuen Satz Callaway Leihschläger und ein Dutzend Callaway Supersoft Bälle. Zudem hatten wir Glück mit dem Wetter. Wolkenlos, knapp 20 Grad und der Frühling war in vollem Gange. Einem schönen Golftag stand nichts im Weg.
In Mitten eines Pinienwaldes
Wie bereits erwähnt, befindet sich der Course in Mitten eines Pinienwaldes. Dementsprechend sind die Bahnen oft sehr schmal und erfordert Konzentration und Genauigkeit. Der Platz bleibt dabei aber immer fair. Spieler jeder Spielstärke kommen hier gut zurecht. Die Bunker waren frisch aufgefüllt und gut spielbar. Der ganze Platz befindet sich in einem sehr hohen Pflegezustand. Insbesondere die Fairways waren wie Auslegware. Die Bahnen schlängeln sich durch die spektakulären Wälder, vorbei an einige riesige Seen und unerwartet platzierten Fairway-Bunkern. Die teilweise welligen Grüns waren insgesamt mittelschnell und ebenfalls in einer Top Qualität.
So macht man Golfer glücklich!
Auf den First Nine sticht ein langes Par 3 mit einer starken Neigung heraus und auf den Back Nine ein Par 4 mit einem blinden Abschlag auf das schmale Fairway. Da bleibt es dann natürlich bei so einem Platz nicht aus, das der eine oder andere Ball sich rechts oder links in die Pinien verirrt. Logisch auch bei mir, und trotzdem haben wir nicht einen Ball verloren. Alle Wäldchen sind makellos aufgeräumt und jeder Ball sofort auffindbar. So macht man Golfer glücklich! Wir konnten sehr zügig spielen und waren an der 18 eher überrascht, das wir schon fertig waren. Die sehr kurzweilige und entspannte Runde wird uns noch sehr lange in guter Erinnerung bleiben.
Auf der Sonnenterrasse
Zum Abschluss konnten wir auf der Sonnenterrasse dann noch traditionelle portugiesische Küche geniessen. Auch hier gab es frischen und leckeren Fisch. Wir hatten wieder mal ein tolles Golferlebnis und werden in jedem Fall wieder kommen. Beim nächsten mal werden wir dann den PGA Aroeira No. 2 spielen. Lissabon und das Golf Resort PGA Aroeira ist mehr als nur „eine“ Reise wert.
Teetimes kann man reservieren unter https://pgaaroeira.com.
PGA Aroeira Nr.1
Länge: 6044 m
Par 72
Eröffnung: 1973
Architekt: Frank Pennink
Spitzname unter Kennern: „Wentworth von Lissabon“
PGA Aroeira No. 2
Länge: 6.367 m
Par 72
Eröffnet: 2000
Architekt: Donald Steel
2x Austragungsort: Ladies Open von Portugal – Ladies European Tour