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Golf

Solheim-Cup-Enttäuschung: Keine deutsche Golfspielerin im Team

23. August 2023
Die Solheim Cup Captains.

Die europäische Kapitänin Suzann Pettersen verzichtet bei der Wild-Card-Vergabe auf Olivia Cowan und Esther Henseleit und nominiert stattdessen zwei weitere ihrer Landsfrauen aus Schweden.

In weniger als einem Monat ist es wieder so weit: Beim Solheim 2023 in Finca Cortesin (Andalusien) treffen die besten europäischen Golferinnen auf die Creme de la Creme der US-Amerikanerinnen. Im Pendant zum Ryder Cup heißt es dann wieder Frau gegen Frau um die Vorherrschaft im Frauengolf. Nicht zuletzt wegen ihrer starken Auftritte in den vergangenen Wochen, standen in Olivia Cowan und Esther Henseleit auch gleich zwei deutsche Proetten auf der Liste der potenziellen Spielerinnen, mit denen die europäische Kapitänin Suzann Pettersen per Wild Card ihr Team hätte komplettierten könnte. Doch am Dienstag dann die Enttäuschung: Die Schwedin verzichtete bei ihren vier verbleibenden Plätzen darauf, Cowan oder Henseleit zu nominieren und gab die Wild Cards lieber zwei ihrer Landsfrauen.

Fünf von zwölf Spielerinnen kommen aus Schweden

So nominierte Pettersen neben den bereits qualifizierten Celine Boutier (Frankreich), Chaley Hull (England), Leona Maguiere (Irland), Georgia Hall (England), Linn Grant (Schweden), Maja Stark (Schweden), Carlota Ciganda (Spanien) und Anna Nordqvist (Schweden), mit Madelene Sagström und Caroline Hedwall zwei weitere Schwedinnen. Das europäische Team komplettieren Gemma Dryburgh (Schottland) und Emily Kristine Pedersen (Dänemark). Dass fast jede zweite Spielerin aus Schweden stammt, zeigt einmal mehr, wie stark sich das schwedische Damengolf über die letzten Jahre präsentiert, wirft gleichzeitig aber auch die ein oder andere Frage auf.

Maja Stark gewann 2022 unter anderem die Amundi German Masters bei Berlin.

Formstarke deutsche Spielerinnen außen vor

So muss zumindest die Frage erlaubt sein, wie sehr, oder ob Suzann Pettersen überhaupt auf Formstärke setzt. Zumindest bei der 36 Jahre alten Schwedin Caroline Hedwall, die bereits an vier Solheim Cups teilnahm, wird klar, dass Pettersen eher Wert auf Erfahrung legt. So liegt Hedwall als 120. der Welt nicht nur in der Weltrangliste hinter Henseleit (112.), Cowan (96.) und sogar Chiara Noja (109.), sondern auch in der Saisonwertung. Belegt sie im Race to Costa del Sol der Ladies European Tour (LET) zumindest noch Platz 36, ist sie auf der LPGA Tour nur 118. im Ranking.

Zum Vergleich: Esther Henseleit liegt dort umgeben von der absoluten Weltspitze auf Platz 36. Olivia Cowan belegt im LET-Ranking einen starken 7. Platz. Von ihren letzten fünf Turnieren landete Olivia Cowan zudem viermal in den Top 10 und holte mit einem 9. Platz ihr bestes Karriereergebnis bei einem Major (AIG Women’s Open). Auch Esther Henseleit holte bei den Amundi Evian Championship ihr bis dato bestes Ergebnis bei einem Major und scheiterte bei dem ISPS Handa World Invitational erst vor wenigen Tagen nur hauchzart im Play-off am Sieg.

Letztlich also schade, dass weder Olivia Cowan noch Esther Henseleit die Chance bekommen, sich beim Solheim Cup 2023 zu beweisen. Doch halten sie ihre Form, dürfte sich 2024 bei der nächsten Austragung die nächste Chance bieten.

Esther Henseleit und Olivia Cowan.

Fotos: Getty Images