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Golf

Rory Horror Pictureshow – Die verzweifelte Jagd nach dem Grünen Jackett

5. April 2024
Rory McIlroy Augusta Masters

15 Mal probiert, 15 Mal ist es nicht passiert. Ein 2. Rang ist Rory McIlroys bislang bestes Ergebnis beim US-Masters.

In den letzten drei Jahren ist er gar zweimal am Cut gescheitert. Ab dem 11. April nimmt er den nächsten Anlauf für den Karriere-Grand-Slam. Kürzlich fragte ein US-Journalist im Vorfeld der Cognizant Classic in Florida Rory McIlroy (34), in welchem Stadium seiner Karriere er sich glaube, zu befinden. Der mediengewandte Nordire nahm sich eine kurze Denkpause, rechnete nach und antwortete schließlich: Er sei 2007 ins Profilager gewechselt, also vor 17 Jahren. Das Halfway-House habe er passiert und befinde sich aktuell wohl auf der 10. oder 11. Spielbahn seiner Karriere. Eine ehrliche, nachvollziehbare Antwort. Der Journalist hakte nach und wollte weiter wissen, ob Mr. McIlroy noch den Ehrgeiz, Biss und Hunger für weitere 17 Jahre auf der Tour in sich verspüre. Der smarte Medienprofi, stets um eine seriöse, respektvolle Antwort bemüht, gönnte sich eine zweite – dieses Mal einige Sekunden längere – Denkpause. „Nein“, entgegnete er schließlich, aber zehn, elf Jahre, das könne er sich durchaus noch vorstellen. Kurze Stille im Interviewraum, die Rory zu seinen Gunsten nutze und mit einem verschmitzten Grinsen nachlegte: „Oder ich gewinne ein „Green Jackett“ und gehe für immer nach Hause.“

DEN ERFOLG ERZWINGEN

Rums – raus war es, was den Golfer Rory McIlroy noch wirklich antreibt. Mit vier Major-Titeln (US-Open, Open Championship, 2 x PGA Championship), 34 Siegen weltweit, Legenden-Status im Ryder Cup und so weiter muss McIlroy sich und dem Rest der Welt eigentlich nichts mehr beweisen. Wenn da nicht das US-Masters mit seiner grünen Trophäe wäre. 15 Mal hat er es im Augusta National GC probiert und 15 Mal ist nichts passiert bzw. das Falsche. Und es mutete in den letzten Jahren so an: je mehr er den Karriere-Grand-Slam im Golf-Mekka in Georgia (erzwingen) will, desto krasser werden die Aus- bzw. Fehlschläge. 2021 und 2023 ist Rory McIlroy beim Masters am Cut gescheitert, 2022 gelang ihm dagegen bei 15 Versuchen sein bislang bestes Ergebnis: Zweiter, dank einer grandiosen Schlussrunde mit 64 Schlägen, nachdem er mit zwei Über-Par-Runden (73, 73) eröffnet hatte. Aber eben nur Zweiter oder wie es im Golf heißt: Runner-up, Erster unter den Nicht-Gewinnern. Könnte Rory dank eines gut gefüllten Trophäen-Schranks schon mal mit leben, aber eben nicht, wenn’s ums „Green Jackett“ geht.

McIlroys Masters-Bilanz: 6 x Top Ten, 3 x Cut verpasst, 5 x 77 Schläge auf der Scorekarte.

EIN ABSCHIEDSSZENARIO

Vom 11.–14. April wird Rory in Augusta (Titelverteidiger ist Jon Rahm) einen erneuten Anlauf nehmen. Und wie eigentlich schon die letzten 15 Jahre wird er – trotz allem – wieder zum engeren Favoritenkreis zählen. Und wenn es denn so kommen sollte, dass der entthronte Champion Jon Rahm in der Abenddämmerung des 14. Aprils in Augusta seinem Kumpel und Kollegen Rory McIlroy ins „Green Jackett“ verhilft, dann könnte aus dem Spruch („… ein Grünes Jackett und ich gehe für immer nach Hause“) von Palm Beach durchaus ein reales Szenario werden.

DAS DAUERTHEATER...

Die Golfwelt hat sich verändert: Das einstige Wunderkind aus dem nordirischen Örtchen Holywood, trägt keine schwarze Lockenpracht mehr, sondern einen gepflegten Kurzhaarschnitt in Grau. Auch das seit mehr als zwei Jahren anhaltende Dauertheater „LIV-PIF-PGA“ dürfte seinen Anteil am „grauen“ Alltag beigetragen haben. Einstige Freunde und Weggefährten wie Sergio García, Henrik Stenson, Ian Poulter und Jon Rahm verdienen ihr Geld mittlerweile bei den Saudis, während Rory zusammen mit dem halb invaliden Tiger Woods um den Zusammen(er)halt der alten Golfwelt kämpft. Und wenn man Rorys Statements, öffentliche Auftritte und seinen Rückzug aus dem PGA TOUR Policy Board näher betrachtet, dann scheint er des Kämpfens müde geworden zu sein. Der Sieg – nichts anderes zählt – in Augusta könnte da für den Jungvater (Tochter Poppy wird im August vier Jahre alt) zum Befreiungsschlag werden: her mit dem Jackett – und Tschüss. Davor stehen aber noch vier Runden auf dem 6.835 m langen Par-72-Kurs des Augusta National GC. Und die sind für Rory McIlroy in den letzten 15 Jahren in (un)schöner Regelmäßigkeit zur Horror-Show geworden.

Fotos: Getty Images

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