Mit neuen Elementen und einem erstmaligen Transferfenster im Golfsport sorgt LIV Golf auch im kommenden Jahr für Aufsehen im Profigolfsport.
Bekannterweise umfasst die LIV Golf Serie ein Team- und Einzelformat mit zwei saisonübergreifende Ranglisten, für die bei jedem Turnier Punkte gesammelt werden. Der Spieler mit den meisten Punkten am Ende der Serie ist der Einzelmeister, die Teamwertung bestimmt, wer am Saisonende die Mannschaftsmeisterschaft gewinnt. Talor Gooch gewann im Jahr 2023 den Einzel-Titel, Bryson DeChambeau und sein Team Crushers GC die Mannschafts-Meisterschaft.
EINZELWERTUNGEN: LOCK ZONE, OPEN ZONE, DROP ZONE
Ab sofort wird die Einzelrangliste in drei Kategorien unterteilt, wobei die Endplatzierung über den Status eines Spielers in der Liga entscheidet:
- Die Lock Zone:
Spieler, die in den Top 24 landen, sichern sich für die nächste Saison eine Chance in der Liga. - Open Zone:
Spieler, die die Plätze 25-44 belegen und deren Verträge auslaufen, werden zu Free Agents und können von anderen Team unter Vertrag genommen werden. - Drop Zone:
Die Abstiegszone der Spieler ab Platz 45, die aus der Liga ausgeschlossen werden und sich automatisch für die LIV Golf Promotions qualifizieren, wo sie die Chance haben, ihren Platz in der nächsten Saison zurückzugewinnen.
Bei der Vorbereitung der Teams auf die nächste Saison gibt es mehrere Phasen, in denen sich die Spieler bewegen:
PHASE 1: VERTRAGSVERLÄNGERUNGS-ANGEBOTE
PHASE 2: FREE AGENCY
Die zweite Phase markiert den Beginn der Free Agency. Zusätzlich zu den Spielern der Top 24, die sich für die Free Agency entscheiden, sind auch die Spieler auf den Plätzen 25 bis 44 (Open Zone), deren Verträge ebenfalls Ende 2023 auslaufen, Free Agents. Diese Spieler können von ihrem vorherigen Team erneut unter Vertrag genommen werden oder einen Vertrag mit einem anderen Team aushandeln, das einen freien Platz im Kader hat. Spieler, die in der Open Zone landeten und nicht mehr unter Vertrag sind, sind Pat Perez (28.), David Puig (31.), Matt Jones (37.), Bernd Wiesberger (41.) und Graeme McDowell (42.).
Die Teams sind nicht verpflichtet, ihre freien Spieler aus der Open Zone erneut zu verpflichten, sondern können stattdessen einen freien Platz im Kader schaffen. Teams mit freien Plätzen haben die Möglichkeit, einen Top-24-Spieler zu verpflichten, der sich entschieden hat, in die Free Agency zu gehen. Ebenso können sie einen Spieler aus der Open Zone verpflichten, dessen Vertrag ausgelaufen ist. Weitere Möglichkeiten sind einen Spieler, der bei einem anderen Team unter Vertrag steht, zu verpflichten oder zu tauschen, wenn beide Teams damit einverstanden sind. Dabei darf ein Team einen Spieler, der bei einem anderen Team unter Vertrag steht, nur dann verpflichten, wenn es vom anderen Team die Erlaubnis dazu erhält. Verwirrend wird es, wenn ein Team einen externen Spieler unter Vertrag nehmen will, der nicht reguläres Mitglied einer 2023 LIV Golf Mannschaft war. diese Spieler müssen ein von LIV Golf festgelegtes Minimum an Kriterien erfüllen, um die Wettbewerbsintegrität der Liga zu gewährleisten. Welche das sind, ist noch nicht klar.
Die Phase 2 ist beendet, wenn noch vier Plätze im Ligakader frei sind. Diese Plätze sind für den Gewinner der International Series Rankings und die drei Bestplatzierten von LIV Golf Promotions – der Phase 3 – reserviert.
PHASE 3: LIV GOLF PROMOTIONS
Eigentlich sind die LIV Golf Promotions nichts anderes als Qualifikations-Turniere für die LIV Golf League 2024. Zum einen können sich dabei die Spieler der Vorsaison ab Platz 45 wieder für die kommende Saison erneut qualifizieren, ähnlich der Q-School auf der DP World Tour. Zum anderen werden die weltweit führenden Amateur- und Profigolfern eingeladen. Spannend wird, wer dieser Einladung und dem Ruf des großen Geldes folgen wird. Das erste Turnier wird vom 8. bis 10. Dezember im Abu Dhabi Golf Club in den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgetragen. An drei Tagen werden vier Runden Golf gespielt, einschließlich 36 Löcher am letzten Tag. LIV Golf Promotions wird ein Gesamtpreisgeld von 1,5 Millionen US-Dollar ausloben, und die drei Erstplatzierten erhalten einen Platz in einem der LIV Golf-Teams für die nächste Saison sowie eine Teilnahmeberechtigung für alle 14 Veranstaltungen der LIV Golf League im Jahr 2024. Wie die PGA Tour bereits bekannt gab, brauchen die Teilnehmer an diesen LIV Golf Promotions keine Sanktionen befürchten.
Martin Kaymer wird jedoch drumherum kommen, sich über diesen Umweg wieder zu qualifizieren. Er belegt zwar den 49. und den damit vorletzten Platz in dieser Saison, ist als Kapitän seines Teams aber auch für das nächste Jahr safe.
Martin Kaymer – derzeit auf dem vorletzten Platz in der Einzelwertung und damit in der sogenannten Drop Zone der LIV Golf League.
TRADES UND DRAFTS
Außerhalb der Saison können die Teams Spieler aus ihrem aktuellen Kader austauschen, sofern der Austausch von beiden Teams gewollt ist. Um den Teams die Möglichkeit zu geben, ihre Kader zu verstärken, sobald die Saison begonnen hat, wird 2024 ein Transferfenster in der Mitte der Saison stattfinden, in dem Teams und Spieler über Tauschgeschäfte und Vertragsverlängerungen verhandeln können, wenn sich ein Spieler im letzten Jahr seines Vertrags befindet. Im Anschluss an die LIV Golf Promotions wird die Liga den LIV Golf Draft veranstalten, bei dem der Gewinner der International Series Rankings und die drei bestplatzierten Spieler der LIV Golf Promotions in die verbleibenden Teams gedraftet werden, die einen freien Platz in ihrem Kader haben.
WER KOMMT, WER GEHT?
Die große Frage wird sein, welche aktuellen Tourspieler der PGA Tour und der DP World Tour auf den LIV Golf Promotions gesichtet werden. Ausreichend Namen wurden ja bereits unter anderem von Phil Mickelson ins Spiel gebracht. Und dann die Frage: Werden Spieler versuchen, von LIV Golf, auf die PGA Tour oder die DP World Tour zurückzukehren? Es bleibt also spannend.