
Die Open Championship kehrt in diesem Jahr für ihre 152. Ausgabe nach Royal Troon zurück. Vom 20. bis 23. Juli werden die besten Golfer der Welt auf dem anspruchsvollen schottischen Kurs antreten, um den begehrten Claret Jug zu gewinnen. Mit Yannik Paul, Marcel Siem, Alex Cejka und Stephan Jäger sind in diesem Jahr gleich vier Deutsche im Feld.
Royal Troon, das zuletzt 2016 die British Open ausrichtete, als Henrik Stenson ein spannendes Duell gegen Phil Mickelson gewann, dürfte den deutschen Golffans allerdings durch einen anderen Sieg in guter Erinnerung geblieben sein. Im 2020 fanden hier zum ersten Mal die AIG Women’s Open statt, die in einem denkwürdigen Sieg für Sophia Popov endeten.
Die "Briefmarke"
Royal Troon ist nicht nur wegen seines anspruchsvollen Designs berüchtigt, sondern auch wegen der Geschichte, die in seinen Fairways und Grüns steckt. Der Wind von der Küste kann unberechenbar sein und die tiefen Topfbunker warten nur darauf, unvorsichtige Schläge zu bestrafen. Besonders hervorzuheben ist dabei das legendäre achte Loch, das liebevoll den Spitznamen „Briefmarke“ trägt. Dieses Loch, das kürzeste Par-3 der British Open, ist sowohl gefürchtet als auch verehrt. Mit einer Länge von nur 123 Yards hat es viele der besten Golfer der Welt sowohl triumphieren als auch verzweifeln sehen.
Deutsche Chancen
Nach seiner überstandenen Hüftoperation ist der Deutsche Marcel Siem früher als geplant wieder zurück. Der eigentliche Plan, sich mit der Rekonvaleszenz bis zu den Open zeit zu lassen, wurde im positiven Sinne durch seinen Sieg bei den Italien Open Ende Juni durchkreuzt. Ein verpasster Cut bei den BMW International Open hat hingegen sicherlich keine Aussagekräft für seine Chancen bei den Open, den Siem ist nach eigenen Angaben in Top-Form und schließlich sind die Open das einzige Event, das er noch lieber als die European Open in Green Eagle gewinnen würd. Mit Alex Cjeka geht auch ein deutscher Open-Sieger, wenn auch Senior Open, an den Start. Im Royal Porthcawl konnte Cjeka sich 2023 bei sehr widrigen Bedingungen durchsetzen und den Titel gewinnen.
Wird Rory es machen?
Der Titelverteidiger des letzten Jahres, Brian Harman, wird es nicht nur wegen der außergewöhnlich guten Saison Scottie Schefflers mit 6 Tour-Siegen schwer haben, erneut den Claret Jug in die Luft zu strecken. Denn nach seinem letztjährigen Sieg konnte er bei keinem weiteren Major-Turnier überzeugen und erzielte mit dem geteilten 21. Platz seine beste Platzierung bei den U.S. Open. Auch Rory McIlroy wird nach der hoffentlich überstandenen Enttäuschung des verschobenen Putts bei den U.S. Open, ein Wörtchen mitreden und nach 10 Jahren ohne Major-Sieg einen weiteren Anlauf nehmen den Fluch zu besiegen.