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Golf

Francesco Molinari – Exklusivinterview

15. Mai 2020Juni 15th, 2020
Francesco-Molinari
Fotos: IMG

Der italienische Major-Sieger und Ryder Cup-Held Francesco Molinari hat im Interview mit Golf’n’Style erzählt, wie er seine Zeit in der Corona-Krise bisher verbracht hat.

Es ist das wohl prestigeträchtigste Kräftemessen und größte Event im Golfsport überhaupt. Wenn es nach zwei Jahren wieder heißt Europa gegen die USA, wenn Golf zum Teamsport wird und die besten Golfer der Welt, die sonst gegeneinander um die großen Trophäen spielen, sich vor Freude in die Arme springen, dann hat das Warten endlich ein Ende und der Ryder Cup steht wieder vor der Tür. In welcher Art und Weise die diesjährige Auflage stattfindet, ob mit Fans oder ohne oder ob das Turnier sogar doch auf das kommende Jahr verschoben wird, stand bis zum Redaktionsschluss noch nicht fest. Deshalb haben wir kurz zurückgeblickt und mit dem europäischen Ryder Cup-Helden des letzten Aufeinandertreffens gesprochen.

Zwei Jahre ist es nun schon wieder her – der Ryder Cup, bei dem besonders ein europäischer Golfspieler herausstach: Francesco Molinari. Erst ein paar Monate zuvor konnte er mit dem Sieg der British Open seinen ersten Major-Titel einfahren. Der damals 35-Jährige war damit der erste italienische Major-Sieger überhaupt. Doch das sollte nicht das einzige Highlight der Saison bleiben: Denn nur zwei Monate später begeisterte Molinari die Golf-Welt mit einer Glanzleistung beim Ryder Cup in Frankreich. Gemeinsam mit Flight-Partner Tommy Fleetwood spielte er alle Vierer und gewann dabei alle seine Matches deutlich. Die Duos Justin Thomas / Jordan Spieth und Tiger Woods / Bryson DeChambeau wurden jeweils mit 5&4 vom Platz gefegt. Und auch in anderer Konstellation hatte Tiger keine Chance. Gemeinsam mit Patrick Reed verlor er gleich zwei Mal (3&1 und 4&3) gegen das europäische Super-Duo. Nachdem Molinari im Einzel gegen Phil Mickelson einen weiteren deutlichen Sieg einfuhr, bekam er vom spanischen Teamkammeraden Sergio Garcia den Spitznamen „Machinari“ verpasst. Wir haben mit dem Italiener gesprochen:

 

Das Wichtigste zuerst: Wie geht es dir und deiner Familie?

Uns geht es allen sehr gut. Das ist die längste Zeit, solang ich mich erinnern kann, die ich zuhause verbracht habe,  also habe ich diese natürlich genutzt und eine schöne Zeit mit meiner Frau und meinen Kindern in London verbracht.

 

Wie fühlt es sich an, wie war es, eine so lange Pause inmitten der Saison zu haben?

Das war definitiv etwas, das ich zuvor noch nie in meiner Karriere hatte. Ich denke, dass die Situation nicht in unseren Händen lag und weiterhin liegt. Also bin ich geduldig geblieben und habe versucht mich so vorzubereiten, dass ich ready bin, sobald es wieder raus auf den Golfplatz geht.

 

Wie hast du deine Zeit in der Quarantäne hauptsächlich verbracht?

Ich habe meinen Kindern viel bei ihren Hausaufgaben geholfen. Mein ältester Sohn ist acht. Ihm in Mathe zu helfen hat so einige Erinnerungen an meine Schulzeit wieder hervorgeholt.

 

Wie viel Zeit hast du in deine Fitness investiert, um in Form zu bleiben?

Ich habe an meiner normalen Routine eigentlich nichts geändert. Zusammen mit meinem Physio habe ich weiterhin an meiner Kraft gearbeitet und sehr viel Stretching gemacht. Um während des Lock-Down an meiner Ausdauer zu arbeiten, habe ich mir dann auch noch ein Peleton Bike bestellt – und das macht mir echt Spaß.

 

Was hast du getan, wofür du jetzt mehr Zeit hattest als sonst?

Ich glaube, ich habe seit einer langen Zeit nicht mehr so viel Golf geguckt. Natürlich am liebsten die Wiederholung des letzten Ryder Cups. Aber es wurde auch sehr viel von den Größten des Golfsports wie Seve gezeigt. Zu sehen, was er für Schläge auf den Rasen gezaubert hat, ist echt beeindruckend.

 

Hast du in der schwierigen Zeit auf irgendeine Weise Golf gespielt?

Ich war tatsächlich nicht auf dem Platz oder der Range, aber ich habe ein kleines Netz in meinen Garten gestellt und an meiner Technik gearbeitet. Ich habe da verschiedene Übungen, mit verschiedenen Schlägern, die ich jeden Tag gemacht habe. Das Einzige was ich wirklich vermisse ist ein gutes Putting Green.

 

Hattest du Kontakt zu anderen Spielern der Tour?

Ja, ich habe viel mit meinem Bruder gesprochen und natürlich mit Tommy Fleetwood!

 

The Open wurden für dieses Jahr abgesagt. Auf welches Turnier freust du dich nun am meisten?

Das ist echt schwer zu sagen. Ich freue mich einfach endlich wieder dort rauszugehen, aufzuteen und meine erste Runde zu spielen. Egal bei welchem Turnier.

Während seiner turnierfreien Zeit hatten wir die Möglichkeit mit dem Italiener zu sprechen und mehr über ihn zu erfahren. Francesco Molinari im Porträt:

 

GOLFNSTYLE: Driven oder Putten?

Molinari: Driven!

GOLFNSTYLE: Fahne drinnen oder raus beim putten?

Molinari: Fahne raus!

GOLFNSTYLE: Links Course oder Park Land Course?

Molinari: Park Land Course!

GOLFNSTYLE: Ein Major gewinnen oder den Fed Ex Cup?

Molinari: Ein Major gewinnen!

GOLFNSTYLE: Ein Major gewinnen oder den Ryder Cup?

Molinari: Den Ryder Cup!

GOLFNSTYLE: Welcher ist dein/Ihr Lieblingsplatz?

Molinari: The Wisley, England!

GOLFNSTYLE: Welcher ist dein/Ihr Lieblingsschläger?

Molinari: Ich liebe meinen Callaway Epic Flash Sub Zero Driver!

GOLFNSTYLE: Wer ist dein/Ihr Lieblings Flight Partner?

Molinari: Tommy Fleetwood (und wir wissen auch warum!)

GOLFNSTYLE: Welches ist dein/Ihr Lieblingsturnier?

Molinari: The Open!