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Golf

Ryder Cup 2021 Rückblick

27. September 2021
© Destinationkohler

Das war mal eine heftige Klatsche. Der 19:9 Sieg der Amerikaner stellt sogar den bisherigen Rekord von 18,5:9,5 der Europäer unter Bernhard Langer in den Schatten. Unser Ryder Cup 2021 Rückblick: 

Na klar, die Amis waren einfach deutlich besser aufgestellt, was die Weltranglistenpositionen der Teammitglieder angeht. Aber im Grunde hatte man doch gedacht, der Teamgedanke der Europäer sei wesentlich besser und über den Kampf, über das ‚Wir-Gefühl‘ könnten McIllroy, Poulter und Co. auch in Whistling Straits den Amerikanern die Stirn bieten. Aber war nicht. Die Amerikaner konnten Ihre Längenvorteile deutlich ausspielen, waren locker, waren überraschenderweise sogar ein Team. In Teilen wirkten die Europäer etwas hilflos, kämpferisch zwar da, aber spielerisch einfach unterlegen. Leider konnten auch die Kapitäne nur lächeln aber keinen wirksamen Input liefern.

Trotzdem war es großartig mit anzuschauen. Die Kulisse dieses Platzes am Lake Michigan, die dramatischen Fairways mit Schluchten, Abhängen und teils drivebaren Par 4 … man sah sich da selber am Abschlag stehen und schlottern. Ein paar mehr europäische Fans wären natürlich klasse gewesen, aber auch so war die Stimmung auf dem Platz sehr emotional. Und es ist völlig ok, wenn die Zuschauer deutlich auf Seiten der Amerikaner sind. Das hat Tradition und ist in Europa dann eben andersherum. Golfprofis sind keine Luschen, die halten das aus, das ist Teil des Spektakels, das von 700 Millionen Fans auf der Welt gefeiert wird.

 

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Das Rory McIlroy im Interview in Tränen ausbricht zeigt, welch hohen Stellenwert der Ryder Cup für die Spieler hat. Das ist Golf in seiner reinsten Form, da geht es um Ehre, da geht’s um Mann gegen Mann, da sind Spieler, die sonst um Millionenbeträge spielen am Abschlag nervös.

Viktor Hovland hat gezeigt, dass er eine große Zukunft hat. Er ist jemand, der aus seiner Collegezeit das Teamspiel liebt, aber er ist auch jemand, der im kritischen Moment nervenstark die richtigen Entscheidungen trifft.

Einen großen Auftritt hat auch Dustin Johnson hingelegt. Alle fünf Matches gewonnen und außerdem ein bisschen in der Rolle des Teamleaders. Früher eher gleichgültig beim Ryder Cup, dieses Mal im Dienst der jüngeren Teammember.

Und natürlich Bryson DeChambeau. Sein Monsterdrive am Par 5 sorgt für weltweite Schlagzeilen, das hatte man irgendwie erwartet. Was man nicht erwartet hatte, war sein Teamspirit. Abklatschen hier, Umarmungen da, Zuschauer anfeuern und sich ins Team einordnen. Noch nie war ein amerikanisches Team mit so vielen Animositäten untereinander am Start. Noch nie kam ein so stark geeintes Team vom Platz. Auf ein Wiedersehen in Rom 2023. Da machen wir die Fairways enger und holen Martin Kaymer wieder als Spieler ins Team. Die Revanche wartet.  – HBA

Habt Ihr schon unsere Ryder Cup Podcast Folge gehört? Hinnerk Baumgarten und Ryder Cup Experte Sven Hanfft analysieren, warum Europa dieses Jahr untergegangen ist und welchen Anteil daran auch die Kapitäne haben.