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Golf

Der perfekte Golfer

1. Juli 2023Juli 12th, 2023

Den perfekten Golfer gibt es nicht? Gibt es doch! Wir haben ihn uns gebaut.

Unsere Lieblingsbeschäftigung ist schon faszinierend! Bei kaum einer anderen Sportart liegen Glücksmomente und absolutes Frustpotenzial mit Gedanken ans endgültige Aufhören so eng zusammen wie bei unserem geliebten Golf.

Aber ist ja auch logisch: Schließlich ist Golfen halt nicht einfach. Nicht umsonst gilt der Golfschwung in seiner ganzen Komplexität als zweitschwerster Bewegungsablauf hinter dem Stabhochsprung. Kombiniert mit dem Ziel der meisten das Handicap stetig verbessern zu wollen oder zumindest nicht zu verschlechtern, wünscht sich so mancher mal einen besseren Drive und ein anderer mehr Erfolg auf dem Grün. Klar ist: Gutes Golf erfordert im Optimalfall lange, präzise Drives, ebenso präzise Annäherungen, die möglichst oft das Grün treffen, gute Rettungsaktionen rund ums Grün, wenn man es dann doch mal verfehlt hat und zum Schluss natürlich eine möglichst geringe Anzahl an Putts. Kurz: Man müsste eigentlich der perfekte Golfer sein. Aber nun ja, da es den nicht mal unter den Profis gibt, haben wir uns mal auf der PGA Tour umgeschaut und nur so zum Spaß, den perfekten Golfer einfach selbst gebaut.

DRIVING

Als Basis einmal eine Portion Scottie Scheffler bitte! Scottie ist eine Maschine. Kein Spieler macht auf seine Mitstreiter vom Tee so viele Schläge gut wie der US-Amerikaner, keiner macht auf dem Weg vom Tee zum Grün zu viele Schläge gut wie der sympathische Überflieger der letzten zwei Jahre. Scottie hat unglaubliche Statistiken – und das nicht nur vom Tee. Doch dazu später mehr. Die sogenannten „Shots gained of the tee“ kombinieren wir nun mit der Driving-Länge von Rory McIlroy und haben schon jetzt einen schlichtweg unfair guten Profi am Tee. Denn trotz seiner Körpergröße von nur 1,73 liegt Rory derzeit mit relativ großem Abstand auf Platz 1, was die Länge seiner Drives angeht. Mit 328,2 Yards im Schnitt, also rund 300 Metern liegt er deutlich vor Brandon Matthews und Cameron Young. Der Tour-Durchschnitt der PGA Tour Spieler liegt bei gerade einmal 271,5 Metern. Fehlt noch die pure Genauigkeit von Russel Henley vom Tee und fertig ist unser Abschlag-Monster. Der US-Amerikaner trifft fast 75?% aller Fairways. Der Tour-Durchschnitt liegt bei gerade einmal 58?%.

APPROACH

Doch wie wir Amateure am besten wissen: Driving ist nicht alles! Auch nach dem Abschlag kann man noch das Ergebnis an der jeweiligen Bahn retten oder aber komplett versauen. Für unseren perfekten Golfer benötigen wir hier also erneut … Scottie Scheffler natürlich. Denn kein PGA Tour Spieler trifft mehr Greens in Regulation als Scottie. In fast 75?% der Fälle landet sein Ball auf dem Green in der vorgegebenen Anzahl der Schläge. Unglaublich! Neben dem Texaner hätten wir für den perfekten Golfer an dieser Stelle gerne noch einen weiteren seiner Landsmänner. Und zwar: Tony Finau! Denn Tony ist die Crème de la Crème, geht es um Annäherungen. Niemand macht bei seinen Approach-Schlägen in Richtung Green so viele Schläge gut wie der sympathische Familienmann.

AROUND THE GREEN

Wer gewinnt die meisten Schläge auf die anderen Spieler rund ums Grün? Jordan Spieth? Erneut Scottie Scheffler? Falsch! Der etwas unpopulärere Südkoreaner Byeong Hun An gewinnt hier durch seine Konstanz. Eine perfekte Basis, zu der wir an dieser Stelle eine große Portion Erfahrung beimischen. Denn, Matt Kuchar ist der beste Scambling-Spieler, also besonders stark darin Up and Downs zu spielen. In über 71 % der Fälle gelingt ihm genau das. Eine wirklich starke Bilanz. Ach, und übrigens ist Matt Kuchar auch aus dem Bunker eine Maschine. Niemandem gelingen mehr Up and Downs aus dem Sand als ihm!

PUTTING

Die Königsdisziplin: Was nützt es unserem perfekten Golfer, wenn er so oft wie Scottie das Green trifft, seine Chancen dann aber doch nicht nutzt und einlocht? Der perfekte Golfer auf dem Grün: eine Mischung aus Maverick McNealy und Taylor Montgomery! Niemand macht so viele Schläge auf dem Grün gegenüber seinen Konkurrenten gut wie McNealy, niemand benötigt im Schnitt wiederum so wenige Putts wie Montgomery, der zudem auch öfter als jeder andere Spieler nur einen Putt braucht, um zu lochen.

SCORING

Doch wer schlägt aus alledem wirklich Kapital? Natürlich der spanische Stier Jon „Rahmbo“ Rahm! In keiner der genannten Kategorien vorn, schafft es der übermächtige Masters-Champion von allen Spielern auf der Tour am besten zu scoren. Mit 68,8 Schlägen pro Runde hat er (vor Scottie) den niedrigsten Scoring-Schnitt. Niemand macht im Schnitt mehr Birdies als Jon, niemand benötigt weniger Löcher, um ein Egale zu spielen. Niemand ist besser an Par-3 Löchern und niemand scored besser zum Ende der Runden. Jon Rahm gewinnt die Disziplin, die wirklich zählt: Scoring!

BONUSPUNKTE FÜR KONSTANZ

Ein Hauch von Deutschland in dieser Kategorie: Denn der derzeit konstanteste Spieler auf der Tour ist Xander Schauffele. Der Deutsch-Amerikaner hat sage und schreibe 24 Cuts in Folge überstanden (Stand 18. Mai) und ist seit dem Masters 2022 nicht am Sprung ins Wochenende gescheitert. Wahnsinn!

Fotos: Getty Images

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