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Reise

Asante Kenia – Golfen und mehr am Äquator

22. März 2022April 5th, 2022

35 Großartige Golfplätze, viel Sonne und unfassbar freundliche Menschen. Kenia ist längst kein Geheimtipp mehr, um im Urlaub auch in Sachen Golf voll auf seine Kosten zu kommen. Kein Wunder, dass hier mittlerweile sowohl ein LET-, als auch ein DP World Tour-Turnier stattfinden.

Jambo, Jambo bwana, habari ghani, mzuri sana … und schon sind sie wieder da: zum einen das Fernweh nach Kenia und zum anderen all die schönen Erinnerungen und Momente, die ich mit der kurzen aber äußerst intensiven Woche in Vipingo Ridge noch immer verbinde – ausgelöst durch das Lied von „Them Mushrooms“ aus dem Jahr 1982, lange vor meiner Zeit!

Eingeladen den Jahresauftakt der Ladies European Tour zu verfolgen, ging es von Hamburg aus mit dem Flugzeug über Istanbul und Nairobi nach Mombasa zu den Magical Kenya Ladies Open. Ja, es hätte auch einen direkten Flug von Frankfurt nach Mombasa gegeben, doch der lag, auch wenn dieser zweimal pro Woche angeboten wird, für uns zeitlich ungünstig. Am Moi International Airport in Mombasa angekommen ging es verteilt auf zwei Gelände-wagen dann in rund anderthalb Stunden Richtung Vipingo Ridge und wir bekamen einen ersten Eindruck von dem, was wir dieser Woche in Kenia als das mit Abstand Gefährlichste wahrnahmen und erlebten. Und das war in einem Land, in dem einem Löwen, Kobras und Malaria-Mücken begegnen könnten, nicht etwa die Tierwelt, sondern der Autoverkehr. Kleiner Tipp: Solltet ihr es umgehen können selbst in Kenia zu fahren, dann tut das! Eine Straßenverkehrsordnung ist hier dann doch eher ein Fremdwort.

Dann trafen wir endlich auf der Vipingo Ridge ein, in unserer Villa mit fünf Schlafzimmern, eigenem Pool und mit Alister, dem äußerst freundlichen Kenianer, der uns bei unserem straffen Zeitplan während der Reise die Arbeit im Haus abnahm und dafür sorgte, dass wir uns zu jeder Zeit mehr als wohl fühlten. Und da Tag 1 gerade erst begann, hieß es für uns nach der Ankunft: kurze Abkühlung im Pool und ab auf den Platz für die ersten 9 Loch. Der Platz, an dem zwei Tage später die Ladies der LET abschlugen war bereits in perfektem Zustand, nach langer, zu dieser Zeit ungewöhnlich, regenloser Periode, allerdings wirklich hart und nicht gerade einfach zu bespielen. Vor allem die knüppelharten Grüns, an denen sich auch die Proetten die Zähne ausbissen, stellten eine echte Herausforderung dar, weil es an einigen Löchern praktisch unmöglich war, den Ball beim Schlag ins Grün zum Liegen zu bekommen. Gepaart mit dem Nordpassat-Wind, der sich auf kenianisch Kaskasi nennt, machte das den Platz wirklich tricky. Zum Abendessen ging es dann in den zu Vipingo Ridge gehörenden Beachclub, wo wir bei einem köstlichen Grillbüffet zur Players Night auch auf die Spielerinnen trafen. Es war das erste, aber nicht das letzte Mal, dass wir Kenia äußert lecker aßen.

An Tag 2 stand das Pro Am auf dem Programm. Mit Christine Wolf erwischten wir glücklicherweise nicht nur eine äußert talentierte und auf der Tour etablierte Spielerin, sondern gleichzeitig auch eine extrem nette und aufgeschlossene Proette, die den ein oder anderen wertvollen Tipp parat hatte und das Pro Am weder zu ernst nahm noch mit fehlender Motivation bei der Sache war. Die Runde versüßt wurde uns dann aber auf der 18, auf der direkt vor unserer Nase eine kleine Herde von Zebras und Giraffen den Platz überquerte, in Vipingo Ridge absolut nicht unüblich. Wie cool ist das denn bitte? Während es am Donnerstag dann für die Ladies ernst wurde, hatten auch wir einiges vor. Nach einem kleinen Besuch im Haller Park, einem Naturpark mit Schildkröten, Krokodilen, Nilpferden und Co, der als Renaturierungsprojekt aus einer ehemaligen Zementfabrik entstand, ging es auf die dritte Golf-Runde. Diesmal allerdings nicht in Vipingo Ridge sondern auf den Nyali Golf Course bei Mombasa. Ein älterer Golf Course mit sehr viel Charme, top gepflegt und nicht weniger abwechslungsreich als der Platz auf dem gleichzeitig die Damen der LET gegen den Kaskasi ankämpften. Nach einer sehr schönen Runde ging es frisch geduscht für ein kühles Getränk ins Clubhaus – mit aufgepasst: Hemd in der Hose – auf Tradition wird hier großer Wert gelegt. Nach einem Sundowner im Tamarind Restaurant mit einem traumhaften Blick über Mombasa und dessen Bucht dann das nächste Highlight. Auf der Tmarind Dhow, einem hölzernen, an ein Piratenschiff erinnerndes Segelschiff, schipperten wir die Meeres-Mündung auf und ab, genossen den Sonnenuntergang und aßen bei Livemusik wieder einmal ein herausragendes Dinner. Ein Erlebnis, das man sich unter keinen Umständen entgehen lassen sollte und das den Tag perfekt ausklingen lässt.

In einem Land wie Kenia, das eine so atemberaubende Tierwelt zu bieten hat, darf bei einer Reise natürlich eines auf dem Plan nicht fehlen: eine Safari. Für uns ging es den Tsavo Nationalpark, rund dreieinhalb Stunden von Vipingo Ridge entfernt, wo wir Zebras, Giraffen, Elefanten, Antilopen, Gnus, Nilpferde, Strauße und etliche andere Tiere hautnah zu Gesicht bekamen. Nur die Leoparden, Geparden und Löwen schienen sich an dem Tag nicht zeigen zu wollen. Laut unserem Fahrer und Ranger, der nach einem 9-monatigen Kurs übrigens perfekt Deutsch sprach, ist die Chance auch die Wildkatzen zu sehen, größer, wenn man eine Übernachtung in dem Park einplant und sich in den frühen Morgenstunden auf die Suche begibt. Doch auch ohne Simba, Nala und Co war es ein toller Tag.

Der Samstag war gleichzeitig leider bereits der letzte Tag unserer Kenia-Reise, an dem wir immerhin noch einmal die Chance bekommen sollten, die tolle Leistung der deutschen Spielerinnen bei den Magical Kenya Ladies Open mitzuerleben. Dass Esther Henseleit schlussendlich aber als Siegerin aus dem Turnier ging, erfuhren wir leider erst bei unserer Landung in Hamburg. Trotzdem bleiben am Ende ausschließlich schöne Erinnerungen hängen, vor allem aber auch die Erkenntnis, dass man beim nächsten Trip in das Land der vielen Möglichkeiten auf jeden Fall mehr Zeit einplanen sollte. Denn es gibt noch so vieles in Kenia zu erleben, dass uns mangels Zeit leider verwehrt blieb. Ob Wassersport im türkisblauen Ozean an Kenias malerischer Küste, ob die eine oder andere weitere Golfrunde auf einem der Top-Plätze des Landes, oder ob kulturelle Highlights im dem lebensfrohen ostafrikanischen Staat: Kenia hat eine Menge zu bieten. Aber wie sagt man so schön in Kenia? „Hakuna matata“– alles in bester Ordnung. Denn wir kommen wieder.