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Golf

Red Golf Moorfleet– Eine Perle mitten in Hamburg

13. April 2021
Red Golf Moorfleet
© Stefan von Stengel

Nach der Übergabe an einen neuen Besitzer wurde Red Golf Moorfleet einer umfassenden Revitalisierung unterzogen. Das Ergebnis kann sich in mehrfacher Hinsicht sehen lassen.

Als im März 2019 die Schlüsselübergabe für die Golfanlage Moorfleet über die Bühne ging, herrschte zwischen dem alten Eigentümer Kai Flint und dem neuen Besitzer Peter Merck ein Konsens: Die Weiterführung des innovativen, erlebaren Golfansatzes in Moorfleet für eine breite, freizeitorientierte Zielgruppe sollte unbedingt erhalten bleiben. Für Peter Merck bedeutete dies, erst einmal alles genau kennenzulernen, bevor in die Zukunft investiert und die Anlage Zug um Zug optimiert werden konnte. Diesem Kennlernprozess widmete sich Peter Merck mit großer Ernsthaftigkeit, Akribie und Intensität. Der neue Eigentümer von Red Golf Moorfleet war zu den unterschiedlichsten und ungewöhnlichsten Zeiten vor Ort, von 5 Uhr morgens bis weit nach Mitternacht, bei Hitze und bei Starkregen, bei Wind und Wetter. Das alles tat er, um zu verstehen, wie die Golfanlage auf bestimmte klimatische Bedingungen und Großwetterlagen reagiert. Wo trocknet der Platz am ehesten aus? Wo entstehen bei anhaltendem Regen Feuchtstellen, die nur zögerlich wieder abtrocknen? In der Regel verlassen sich Golfplatzbesitzer und -betreiber bei umfangreichen Pflege und Revitalisierungsmaßnahmen auf die Informationen, die sie von Landschaftsbauern, Golfplatzarchitekten und externe Greenkeeping-Firmen erhalten. Das Team in Moorfleet hingegen hat zusätzlich monatelang eigene Recherchen betrieben – die noch längst nicht abgeschlossen sind. Das Team hat sämtliche Winkel der Anlage zu allen Tages- und Nachtzeiten zu Fuß, mit dem Mäher und mit dem Buggy erkundet. Heute weiß der Chef daher schon vor einem drohenden Starkregen, wo nach dem Guss der Schuh drücken könnte. Mit den so gewonnen Erkenntnissen wandte sich das Red Golf-Team schließlich an Spezialisten wie den Golfplatzarchitekten Rainer Preissmann, der Anfang 2000 bereits für das Original-Layout von Moorfleet verantwortlich zeichnete. Die Aufgabe: Aus den sechs Löchern jenseits der Straße neun Löcher machen. Andersherum ist es in der Golfplatzplanung zwar einfacher – aber einfach kann ja jeder. Zusätzlich wurde Preissmann beauftragt, die alten Drainagen und Anschlüsse zu lokalisieren und während der Sanierungs- und Revitalisierungsphase durch die Firma Brehmer die Höhen und Ondulierungen in den Fairways und Grüns zu kontrollieren. Alle Bemühungen waren darauf ausgerichtet, die Qualität der oft sehr nassen und in die Jahre gekommenen Golfbahnen maßgeblich zu verbessern. 

Insgesamt wurden sechs Grüns erneuert und alle Tee-Boxen erhielten eine hochwertige Kunstrasenoberfläche, was bei der Pflege der Anlage Wasser sowie Manpower einsparen wird und Golfern ganzjährig nutzbare Abschläge garantiert. In Problembereichen wurden Drainagen repariert und neu ans Entwässerungssystem angeschlossen. Für die Optimierung der Entwässerung, die Aufnahme von Regenwasser und für eine schönere Gesamtoptik wurden bestehende Gräben befestigt und bereinigt sowie wildwüchsige Büsche und Sträucher zurückgeschnitten. Durch die Baumschule von Ehren wurden zudem mehr als 100 ökologisch gerechte Solitäre gepflanzt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Wer nach dem Softopening im September 2020 neun Löcher auf dem parkähnlichen Platz gedreht hat, weiß um die qualitative Verbesserung der Anlage. Nach einer Auswertung der ersten Turnier-Scorekarten scheint der Platz laut Golfmanager Max Stechmann für die Handicap-Klassen 1 und 2 etwas leichter geworden zu sein. Die höheren Handicap-Klassen hingegen tun sich nun etwas schwerer: „In diesem Handicap-Bereich registrieren wir deutlich weniger Unterspielungen als früher”, so Stechmann. Ein Umstand, der durchaus gewollt ist und der sich auch im neu adaptierten Skipisten-Farbsystem (schwarz = schwer, rot = mittel, blau = leicht) wiederspiegelt. „Wer mit dem mittleren Eisen vom Tee keinen geraden Transportschlag in die zum Teil schmalen Landezonen im Fairway hinkriegt, für den ist unsere schwarze 9-Loch-Piste nichts. Aber Der- oder Diejenige kann sich auf den sechs Löchern Rot und 9 Löchern Blau (entsteht 2022) rund um die Range und das Clubhaus, mit Spaß und Freude, die Fähigkeiten für Schwarz erarbeiten. Wir haben für jede Spielstärke etwas zu bieten”, resümiert Max Stechmann.

Nach den gelungenen Revitalisierungs-Maßnahmen auf dem Moorfleeter Turnierplatz haben wir drei Männer, die sich täglich mit dem Produkt „Golf, Event & Freizeit” am Vorlandring beschäftigen, nach ihrem Lieblingsloch befragt:

 

Eigentümer Peter Merck (Loch 5, Par 4, 234 m):
„Am neuen Tee der Fünf könnte ich Stunden verbringen und den Sonnenuntergang genießen, ohne dabei einen einzigen Ball zu schlagen. Die Blickachsen auf das Naturschutzgebiet im Nord-
westen Richtung Elbe sind einfach traumhaft.”

 

Golfmanager Max Stechmann (Loch 3, Par 3, 156 m):
„Das längste und wohl auch schwerste Par 3. Mir gefällt vor allem die Optik vom Tee. Wer meint, die 156 m carry zur Fahne spielen zu müssen, wird sehr wahrscheinlich mit dem Graben hinter dem Grün Probleme bekommen, da sich der Grünkomplex zum Hindernis neigt. Also: Lieber einen Schläger weniger nehmen und den Ball kurz vor dem Grün aufkommen lassen.”  

 

Headpro David Entwistle (Loch 2, Par 4, 300 m):
„Loch 2 schwarz ist das schwerste und anspruchsvollste Loch auf der Anlage. Wer dreimal 100 Meter schlägt und dann zwei Putts macht, hat ein sehr respektables Ergebnis erzielt. Vor allem der Schlag über den Graben in das relativ kleine Grün hat es in sich.”