Als erst zweiter Engländer in den letzten 52 Jahren gewinnt Matthew Fitzpatrick die U.S. Open und damit für sich und seine Caddie-Legende Billy Foster auch das erste Karriere-Major.
Was für ein Finale – was für ein Turnier von Matthew “Matt” Fitzpatrick. Nachdem der Engländer in der Finalrunde nach der 11 noch zwei Schläge Rückstand auf Will Zalatoris hat, reißt der 27-Jährige das Ruder mit unglaublichen Schlägen an der 13, 15 und 18 herum und gewinnt bei -6 mit einem Schlag Vorsprung vor Zalatoris und Scottie Scheffler. Und das im Brookline Country Club – der Ort, an dem er bereits vor neun Jahren die U.S. Amateur gewann. Diese beiden Turniere am selben Ort zu gewinnen schaffte vor ihm nur ein anderer Spieler: Jack Nicklaus.
Ein Schlagabtausch auf Augenhöhe
Gemeinsam waren “Fitzi” und Zalatoris im letzten Flight bei -4 in den Finaltag gestartet, mit zwei Schlägen Vorsprung auf die Nummer 1 der Welt, Scottie Scheffler. Der US-Amerikaner startete an der Seite von der Adam Hadwin in der drittletzten Gruppe, vor ihm Keegan Bradley und Titelverteidiger Jon Rahm. Der Spanier jedoch schaffte es an keinem Punkt der letzten Runde Druck als Verfolger aufzubauen und verabschiedete sich relativ schnell aus dem Titelrennen. Anders als der Weltranglistenerste und amtierende MASTERS-Champion. Scottie Scheffler legte los wie die Feuerwehr und übernahm nach seinen ersten 9 Löcher, die er bogeyfrei, 4 unter Par spielte, die zwischenzeitliche Führung. Doch auch Zalatoris, der sich nach einem schwierigen Start zurückkämpfte, und Fitzpatrick blieben im Rennen. Immer wieder wechselte die Führung.
Eis in den Venen
Nachdem Fitzpatrick nach der 11 zwischenzeitlich einem Zwei-Schläge-Rückstand auf Zalatoris hinterherlief, drehte der Engländer nochmal richtig auf und lochte an der 13 einen 15-Meter Putt zum Birdie. An der 15 kam ein weiteres Birdie hinzu und so ging Matt Fitzpatrick mit einem Schlag Vorsprung auf Scheffler und Zalatoris bei -6 auf die 18, wo Fitzpatrick es nochmals spannend machte, als er sein Ball mit dem Holz 3 vom Tee in den linken Fairwaybunker schlug. Doch Fitzi blieb eiskalt, als hätte er Eis in seinen Venen und spielte den Ball von dort aus perfekt aufs Grün. Weil Zalatoris seinen Putt nur Millimeter am Loch vorbeiputtete, reichte Fitzpatrick am Ende das Par, um sein erstes Major zu gewinnen.
Auch für Billy Foster ist es der erste Major-Triumph
Nicht nur Fitzpatrick darf sich seit gestern über seinen ersten Majorsieg freuen, auch für seinen Caddie Billy Foster ist es der erste Triumph bei einem der größten vier Turniere des Jahres. Foster zählt zu den absoluten Legenden in seiner Zunft und war bereits an den Taschen von Tiger Woods, Lee Westwood, Seve Ballasteros, Sergio Garcia, Thomas Bjorn und Darren Clarke tätig. Auch bei diversen Ryder Cups war er dabei. Das einzige, das ihm noch fehlte, war ein Majorsieg, den er sich mit Matthew Fitzpatrick bei den U.S. Open 2022 nun endlich holte.
Ihr wollt noch mehr über die U.S.Open wissen und das Turnier im Detail analysiert haben? In der brandneuen Podcastfolge von Grün & saftig sprechen Hinnerk Baumgarten, Benedict Staben und Sven Hanfft über die Geschehnisse des vergangen Wochenendes. Hört mal rein! Überall dort, wo es Podcasts gibt und hier auf golfnstyle.de.
Fotos: Getty via AFP
