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Golf

„Das Ding hole ich mir jetzt“ – Salzburg ist Schwarz, Rot, Gold

3. Juni 2025
Nicolai von Dellingshausen nach seinem Sieg bei den Austrian Alpine Open
Foto: Getty Images

Jaaaaaa, er hat ihn – seinen ersten Sieg! Nicolai von Dellingshausen aka NvD hat bei den Austrian Alpine Open in Salzburg hochverdient sein erstes Turnier auf der DP World Tour gewonnen. Was für ein Erfolg für den 32-Jährigen, der in den vergangenen Jahren sportlich nicht nur einfache Zeiten erlebt hat.

Von Julius Allzeit

Hätte mir am Donnerstagmorgen, den 29. Mai, um 7 Uhr morgens, etwa 15 Minuten vor Beginn der Austrian Alpine Open jemand erzählt, dass Nicolai von Dellingshausen rund 82 Stunden später die Trophäe des österreichischen DP World Tour Turniers in die Höhe recken wird, Marcel Schneider hinter ihm auf Platz zwei landet und Marcel Siem mit einer Schlussrunde von -7 Fünfter wird, hätte ich denjenigen entweder für verrückt erklärt oder für high gehalten. Als zu wenig überzeugend hatte ich die Leistungen der deutschen Spieler – zumindest was die Ergebnisse betrifft – in der bisherigen Saison wahrgenommen, um derart selbstbewusst nach Salzburg zu reisen. Glücklicherweise lag ich mit meiner Einschätzung genauso falsch wie die Wetter-App von Apple bei einer 7-Tage-Voraussage.

Herzliche Umarmung von Nicolai von Dellingshausen und Marcel Schneider

 Erster- und Zweiter-Sieger in herzlicher Umarmung: Nicolai von Dellingshausen und Marcel Schneider (Foto: Getty Images)

NVD HAT ES GESCHAFFT

Wer Nicolai von Dellingshausen kennt, weiß, wie reflektiert sich der 32-Jährige gibt, wenn es darum geht, über sich und seine Karriere zu reden. Erst in der vorigen GOLF’N’STYLE-Ausgabe hatte der 32-Jährige schonungslos ehrlich auch über die Schattenseiten des Tour-Lebens gesprochen, über Frust und dunkle Gedanken. Derartiges kann Nicolai von Dellingshausen nun ganz weit beiseiteschieben – denn er hat es geschafft – endlich.

Im 110. Turnier auf der DP World Tour gelang ihm im Golfclub Gut Altentann bei Salzburg der große Coup und das ausgerechnet im Zweikampf mit seinem Landsmann und guten Tour-Kumpel Marcel Schneider. Mit vier starken Tagen, herausragendem Eisenspiel, Birdies en masse und unglaublichen Par-Saves auf dem Grün war der Mann, dessen voller Name nicht einmal aufs Scoring-Brett passt, der verdiente Sieger eines tollen Turniers. Und irgendwie hatte er es in gewisser Hinsicht ja auch bereits geahnt. Schließlich hatte Nico, wie ihn jene nennen, die ihn gut kennen, im besagten Interview vor zwei Monaten auf die Frage, welcher deutsche Spieler als nächster auf der Tour gewinnen wird, selbstbewusst mit „na, hoffentlich ich“ geantwortet. Er sollte recht behalten.

 

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DER BRUSTLÖSER

Wie viel ihm der Sieg in Österreich bedeutete und wie hart der Weg für ihn dahin war, wurde allen anwesenden Zuschauern spätestens dann klar, als ihm bei der Siegerrede die ersten Tränen über das Gesicht rollten – Tränen der Freude. Er dankte seinen Liebsten, seinen Unterstützern und Wegbegleitern und bekam zum Trost neben einem Check von 411.818 Euro und 41 Cent, wie es sich gehört, auch eine Lederhose übergeben. Wenige Minuten und geschätzte 12.000 Fotos später stand er, noch immer etwas fassungslos, am GOLF’N’STYLE-Mikro Rede und Antwort und erklärte seinen Triumph wie folgt: „Ich habe in den letzten Wochen einige tolle Erkenntnisse gehabt, vor allem, was die mentale Seite angeht. Ich arbeite schon jahrelang daran, aber dann gibt es Momente, in denen es einem wie Schuppen von den Augen fällt. Und das war jetzt hier der Fall“, sagte der frisch gebackene Sieger und fügte hinzu: „Ich war die ganze Woche über sehr ausgeglichen auf dem Platz.

Natürlich war ich auch nervös. Das bedeutet mir hier ja schließlich etwas, aber es hat einfach nur Spaß gemacht.“ Seine Strategie dabei war simpel: „Ich habe nur auf mich geschaut. Ich kann das, was andere machen, ja nicht kontrollieren, aber das, was ich mache, kann ich kontrollieren. Hinten raus habe ich mir dann gesagt: so, das Ding hole ich mir jetzt“. Und das hat er getan. Ein Brustlöser für jemanden, der die vergangenen Jahre über hart um die Tourkarte kämpfen musste, die ihm dank des Sieges nun für mindestens zwei Jahre sicher ist, genau wie die Teilnahme an allen Rolex Events in diesem Jahr. Nicolai von Dellingshausen hat es geschafft.

 

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DER SIEGER DER HERZEN

Etwas bedröppelt, aber dafür umso sportlicher und mit dem allergrößten Respekt gab sich nach dem Turnier Marcel Schneider. Auch für den 35-Jährigen wäre es der erste Sieg auf der DP World Tour gewesen und lange Zeit hatte auch alles danach ausgesehen, als wäre er der Mann der Woche. Von Donnerstag an hatte der Schwabe bis Sonntagmittag auf dem ersten Platz gelegen, nur um sich am Ende seinem Flight Partner, mit dem er sowohl am Samstag als auch am Sonntag in der Finalgruppe gespielt hatte, geschlagen zu geben. „Unterm Strich tut es als Sportler natürlich weh, wenn man drei Tage die Hand am Henkel hatte“, sagte Marcel Schneider im Anschluss, „aber ich muss den Hut vor Nico ziehen. Er hat unfassbares Golf gespielt, bärenstark, nervenstark: Glückwunsch an Nico.“

Der zweite Platz war für Marcel Schneider bereits das sechste Top-15-Ergebnis in dieser Saison, durch das er, genau wie Nicolai von Dellingshausen, nun in den Top 35 des Race to Dubai liegt. Und dann war da ja noch der unverbesserliche Marcel Siem. Der Mann, dem es dank seiner Vita und seinen Emotionen auf dem Platz, selbst in Österreich gelang, einer der Publikumslieblinge zu werden und der mit einer grandiosen Schlussrunde die deutschen Festspiele in Salzburg komplettierte. Zumindest für einen Tag erstrahlte die Stadt so in Schwarz, Rot und Gold. Was für ein Turnier.

 

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Das waren die Austrian Alpine Open powered by SalzburgerLand

Nicht nur wegen des deutschen Sieges und der insgesamt tollen Leistungen der deutschen Spieler haben wir vor Ort ein starkes DP World Tour Event erlebt. Die Organisation war top, der Platz in Gut Altentann trotz der sintflutartigen Regenmassen im Vorfeld in einem herausragenden Zustand. Die Atmosphäre war entspannt und zugleich stimmungsvoll, das Publikum freundlich und Golf-begeistert. All das dürfte uns auch im kommenden Jahr erwarten, wenn das Turnier umzieht und im Golflcub Kitzbühel-Schwarzsee-Reith Halt macht. Wir freuen uns darauf.

Fotos: GEPA pictures/ Mathias Mandl

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