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Life

Köstlichkeiten vom Edelhof

7. November 2018
Familie erntet Äpfel
Foto: Edelhof 1514

Ein „Schöner von Nordhausen” bringt Heike Siegert ins Schwärmen. Er steht in voller Pracht in ihrem Garten, ist aber kein heimlicher Liebhaber – sondern ein spektakulärer Apfelbaum, dessen Äste sich unter der Last der Früchte biegen. In vierter Generation betreibt die Hobby-Golferin Heike Siegert den Edelhof 1514 am Rande des Harz.

Mit Stolz spricht Heike Siegert über ihre frisch erworbene Platzreife im Golfpark Weidenhof in Pinneberg bei Hamburg. Zur Erntezeit ist in ihrem Reich des Obstes in Hörden am Harz jedoch kein Platz für Gedanken an Golfrunden – weder auf einem der Plätze in der Umgebung des Hofes, noch in ihrer Heimat Hamburg. Zum Edelhof gehören auch einige idyllische Streuobstwiesen in den umliegenden Naturschutzgebieten. Dort wachsen alte Apfelsorten wie „Schöner von Nordhausen”, „Laxtons Superb” und „Pfirsichroter Sommerapfel”. Neueste Errungenschaft ist eine Apfelallee im Nachbarort Elbingerode, für die sie mit der Feldmarksgenossenschaft eine Nutzungsvereinbarung schloss.

Gemeinsam mit Freunden und Geschäftspartner Christoph widmet Heike Siegert sich als Nebenerwerbslandwirtin den alten Bäumen und der geschmacklichen Vielfalt ihrer Früchte. Aus diesen stellt sie Edelbrände, Obstgelees, Chutneys und Saft her. Heike Siegert bezeichnet ihre Produkte als „hausgemachte Köstlichkeiten, die das Besondere bewahren”. Dafür werden Äpfel und weitere Früchte aus der Region sortenrein und nach alten Rezepten verarbeitet.

Siegerts Apfel-, Kirsch- und Pflaumenbäume tragen von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Allein die Natur bestimmt, wie viel des aromatischen Obstes geerntet werden kann. Der Hamburgerin und ihren Mitstreitern geht es aber vorrangig um den Erhalt der alten Sorten und die Herstellung von qualitativen Produkten mit einzigartigem Geschmack. „Ohne Apfelsorten wie ‘Schöner von Nordhausen’, ‘Gravensteiner’ oder ‘Goldparmäne’ würde der Welt des Genießens ein Stück Vielfalt fehlen”, sagt Heike Siegert.

Die Geschichte des Dorfes Hörden, in dem der Edelhof liegt, ist über viele Jahrhunderte hinweg eng mit dem Gehöft verbunden. Die Tatsache, dass der Edelhof häufig hin und her verpfändet worden ist, spricht für seinen besonderen Wert. Das historische Herrenhaus des Edelhofs wurde 1514 in seiner heutigen Form erbaut. Als die Vorfahren von Heike Siegert das Anwesen 1816 kauften, erhielten sie es zu einem sehr günstigen Preis. Denn damals gab es Gerüchte, dass es in dem alten Gemäuer spuken würde. Das einzig „geistliche”, das sich heute noch auf dem Edelhof findet, sind Siegerts köstliche Obstbrände. Diese verkauft sie, wie alle weiteren Leckereien vom Hof, über ihren Online-Shop unter www.edelhof1514.de.