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GolfGolftraining

Trainingstipps – How to putt!

8. August 2024
Putt Training mit Benedict Staben

Lange Lag-Putts, den Slope bergauf und bergab, mittellange Break Putts oder kurze Wadenbeißer, wie die, die Rory McIlroy den U.S.-Open-Sieg gekostet haben? Egal! Ich zeige euch, worauf ihr bei all diesen Putts achten müsst!

Putten ist nicht gleich putten, das wissen wir alle. Ob gerade und lang, quer über das Grün aus 25 Metern oder giftig und kurz, aus weniger als einem Meter. Es gibt diese Tage, da verzweifelt so manch einer von uns mit dem Putter in der Hand auf den Grüns. Besonders bitter ist das dann, wenn man vom Tee und auch sonst eigentlich einen guten Tag erwischt hat.

Aber das Putten ist, anders als der Drive, den ihr vermutlich meist einfach so weit und gerade wie möglich zu schlagen versucht, halt sehr komplex und verlangt euch situativ, Loch für Loch, unterschiedliche Qualitäten ab. Mal geht es um die optimale Längenkontrolle, mal um das korrekt gelesene Break und mal einfach darum, den Ball aus kurzer Distanz mit genug Tempo Mitte Loch zu putten. Ich versuche euch in dieser Ausgabe, gemeinsam mit Anna, zu zeigen, worauf es in welcher Situation ankommt und wie ihr bei unterschiedlichen Putts vorgeht.

1. Lag Putts
Der Lag Putt

Geht es euch manchmal auch so, dass ihr denkt, „Hauptsache kein Drei-Putt“? Mir zumindest geht das gelegentlich durch den Kopf, wenn ich auf dem Grün sehr weit von dem Loch entfernt liege. Die sogenannten Lag Putts sind sehr lange Putts, bei denen das primäre Ziel nicht sein sollte, den Ball zu lochen, sondern ihn möglichst in Lochnähe zu spielen, um ebendiese Drei-Putts zu verhindern.

Der Name „Lag“-Putt kommt dabei von der Bewegung, auf die es bei solchen Putts ankommt. Denn anders als bei kurzen und normalen Putts, wo sich eure Handgelenke im Normalfall so wenig wie möglich bewegen sollten, ist die Handgelenkflexibilität hier ausdrücklich gewünscht. „Lag“ heißt auf Deutsch so viel wie Verzögerung. Bei einem Lag-Putt soll in eurer Bewegung also eine Verzögerung passieren. Genauer gesagt, sollen in der Schwungbewegung zum Ball, also im Abwärtsschwung, die Hände schneller nach vorn stoßen als der Schläger, sodass der Putterkopf in gewisser Hinsicht hinterher schwingt (in etwa so, als wenn ihr jemandem mit der flachen Hand einen Klaps gebt).

Dadurch bekommt ihr bei sehr langen Putts ein wenig mehr Geschwindigkeit und zusätzlich weniger Loft auf den Putter, sodass der Ball stärker und besser rollt. Das Ziel des Putts sollte dabei stets sein, ihn gedanklich ein Stück hinter die Fahne zu spielen, auch wenn der Putt einen bis zwei Meter am Loch vorbeirollt. Erstens geben wir dem Ball so zumindest eine Außenseiterchance zu fallen und zweitens sehen wir, wenn der Ball knapp am Loch vorbeiläuft, zumindest wie der Rückputt, den wir danach haben, gelaufen und gebrochen ist. Hilfreich ist es, sich den Lag-Putt bevor man ihn spielt, genau anzuschauen. Sowohl die Linie von hinter dem Ball als auch von der Seite, um ein Gefühl für die Länge zu bekommen. Da der Ball zu Beginn aber ohnehin sehr schnell sein wird, sind für die Richtung der Puttlinie vor allem die letzten Meter vor dem Loch entscheidend, wenn der Ball wieder langsamer wird.

 

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2. Slope Putts

Ihr wart sicherlich schon einmal auf oder spielt regelmäßig einen Golfplatz, der Grüns mit mehreren Ebenen hat. Da heißt es dann oftmals eine Welle bzw. ein Slope hoch- oder runterzuputten, wenn man mit dem Abschlag oder dem Schlag ins Grün das falsche Plateau getroffen hat. Doch das richtige Tempo und die richtige Linie zu finden, ist da manchmal gar nicht so einfach.

Bergauf Putts: Bei einem Putt, der die Welle hochlaufen soll, ist es von entscheidender Bedeutung, diese Welle zunächst einmal abzugehen. Erst, wenn man ein ungefähres Gefühl für die Länge und Höhe des Slopes hat, kann man einschätzen, wie viel stärker man beim Putten ausholen muss, damit der Ball genug Geschwindigkeit hat, den Slope hinaufzurollen. Wie beim Lag-Putt, dürft ihr auch hier ein wenig die Handgelenke mitnehmen, um dem Putterkopf Loft zu nehmen und den Ball besser rollen zu lassen. Ein hüpfender Ball wird immer zu kurz sein. Dennoch soll es weiterhin eine Pendelbewegung, keine Schlagbewegung sein! Natürlich ist es auch entscheidend, wie weit das Loch vom Ende der Welle entfernt liegt. Das A und O bei einem solchen Putt ist das Tempo, nicht die Richtung. Macht gerne zwei bis drei Probe-Putts, um ein Gefühl für die Ausholbewegung zu bekommen.

Bergab Putts: Bei einem Putt, der die Welle hinunterlaufen soll, holen wir uns das Loch gedanklich näher zu uns heran. Wir stellen also vor, das Loch sei dichter an uns dran, als es tatsächlich ist. Der Ball wird von allein bergab laufen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, den Ball meist nur bis zur vorderen Kante des Slopes zu spielen. Wichtig ist aber in jedem Fall, darauf zu vertrauen, die richtige Rückschwunglänge zu haben. Auch hier solltet ihr daher den Slope abgehen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was der Ball richtungstechnisch und vor allem längenmäßig macht, sobald er den Slope erreicht. Da auch hier die Dosierung im Vordergrund, solltet ihr durch mehrere Probe-Putts ein Gefühl dafür entwickeln, wie stark ihr den Ball spielen müsst.

 

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3. Mittellange Break-Putts
Putten mit Benedict Staben
Putten mit Benedict Staben

Oftmals erreichen wir das Grün durch einen guten Schlag vom Fairway, einen Chip aus dem Rough oder einen Bunkerschlag und haben noch einen Putt von etwa drei bis sechs Metern vor uns. So weit, so normal. Wie aber spielen wir den Ball optimalerweise, wenn in dem Putt ein ordentliches Break drin ist? Das Wichtigste, neben der Linie, die wir durch das Lesen des Grüns zu ermitteln versuchen, ist der Locheingang. Dieser nämlich verschiebt sich mit dem Break.

Der optimale Eingang bei einem Break von links nach rechts (Ball wird links vom Loch angehalten) ist von unserer Sicht aus nämlich nicht in der Mitte des Lochs, sondern genau da, wo wir meinen, dass der Ball mit dem richtigen Tempo ins Loch gehen kann. Das heißt in unserem Beispiel: Wenn wir links vom Loch anhalten, weil das Grün nach rechts hängt, soll der Ball auch mit einer Kurve über links ins Loch laufen. Der Grüneingang verschiebt sich dadurch ein Stück nach links. Selbst ein Ball, der etwas zu weit links angehalten wurde, hat so noch die Chance über die linke Lochkante hineinzufallen. Ein Ball, der rechts vorbeigeht, wird, mit Pech, noch ein gutes Stück lang und nach rechts weiterlaufen.

 

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4. Ein-Meter-Putts
Putten mit Benedict Staben

Ach, wie sehr tat das weh, zu sehen, wie Rory McIlroy bei den U.S. Open auf den letzten drei Bahnen gleich zwei Putts aus einem Meter oder weniger vorbeischob. Umso wichtiger erscheint es, dass ich euch einen Tipp gebe, wie ihr solche Wadenbeißer von Putts konstant lochen könnt. Um es kurz zu machen: Je weniger ihr nachdenkt, desto besser. Soll heißen: Natürlich ist es wichtig, den Putter erst einmal gut auszurichten. Danach aber solltet ihr von der Bewegung weggehen. Je kleiner und langsamer die Bewegung eures Putts ist, desto mehr Zeit habt ihr in die Bewegung einzugreifen und um zu versuchen den Putterkopf zu kontrollieren. Diese Überkontrolle ist meistens eher ungünstig, denn dann setzt das Bewusstsein ein. Stellt euch vor, ihr würdet bei jedem Schritt, den ihr geht, darüber nachdenken und kontrollieren, wie sich das Knie beugt und streckt. Ihr würdet höchstwahrscheinlich nicht mehr rund gehen. Um die Kontrolle des Bewusstseins bei kurzen Putts abzugeben, versucht, sobald ihr das letzte Mal zum Loch geschaut habt, einen Punkt, eine Linie oder ein Logo auf dem Ball anzuvisieren und dann so lange darauf zu schauen, bis ihr den Ball gespielt habt. So wird es euch gelingen, den Ball und Schläger nicht zu steuern, sondern einfach zu putten. Ihr habt schon so viele Putts aus der Entfernung gelocht. Ihr wisst, wie man den Putter bewegt. Das ist alles in eurem Unterbewusstsein. Vertraut in eure Bewegung und spielt den Ball einfach mit genügend Tempo.

 

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Viel Spaß beim Trainieren!
Euer Benedict Staben

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