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Golf

Neue Golfregeln ab 2019 – Weniger Vorschriften, mehr Spaß am Spiel

21. Januar 2019April 14th, 2020
Golf-Abschlag aus einem Bunker
Foto: stefanschenko/pixabay.com

Endlich: Die Regeländerungen zum 1. Januar 2019 machen das Golfen leichter verständlich, fairer und zukunftsfähiger! Aus gegenwärtig 34 Golfregeln werden 24. Das heißt: Das Spiel wird durch die Vereinfachung auch schneller.

Alexander Klose, Vorstand Recht & Services und somit „Regel-Papst” beim Deutschen Golf Verband (DGV), freut sich über die Regeländerungen, auf die der Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews (R&A) und die United States Golf Association (USGA) sich geeinigt haben. Er ist überzeugt: „Die grundlegenden Anpassungen weisen den richtigen Weg, weil sie sowohl den Zugang zum Golfsport als auch die Ausübung des Golfsports selbst erheb- lich vereinfachen.”

Mit der Übersetzung der englischen Regeltexte waren Haupt- und Ehrenamtliche beim DGV als oberster Regelinstanz in Deutschland mehrere Wochen lang beschäftigt. Doch Alexander Klose geht davon aus, dass dieser Aufwand sich auszahlen wird. „Wenn sich Golf auch in Zukunft in einem sich immer schneller wandelnden Sport- und Freizeitmarkt als hochattraktive Sportart und Freizeitvergnügen präsentieren möchte, ist ein modernes Regelwerk unabdingbar.” Recht hat er – wir freuen uns schon auf die erste Runde 2019!

 

Erleichterungen und Ready Golf: Das Sind die Neuen Golfregeln:

 

Die erste gute Nachricht für alle Golferinnen und Golfer vorweg: Durch die neuen Golfregeln, die seit Januar 2019 gelten, wird es in Zukunft weniger Strafen geben, beziehungsweise sind viele (versehentliche) Fehlverhalten straflos, die es vorher nicht waren. Das bedeutet, wer künftig bei der Suche nach seinem Ball, diesen versehentlich bewegt, kommt ungeschoren davon. Neben dem versehentlichen Bewegen bleibt nun auch straflos, wer unabsichtlich einen Mitspieler, dessen Ausrüstung oder dessen Caddie mit dem Ball trifft. Das Berühren des Bodens und des Wassers in den Penalty Areas (so werden ab sofort Wasserhindernisse, Wald, Wüste, Schluchten u.ä. genannt) ist ebenso erlaubt, wie das Ausführen eines Probeschwungs mit Bodenkontakt in diesen Regionen. Die neuen Golfregeln greifen auch beim Ball im Bunker. Hier ist die beiläufige Berührung des Sandes im Bunker mit dem Schläger gestattet. Beiläufig bedeutet allerdings: Es ist weiterhin nicht erlaubt den Schläger beim Ansprechen des Balles im Sand aufzusetzen.

 

Bei den weiteren wichtigsten Änderungen fällt vor allem eines auf: Das Golfspiel wird schneller und es wird einfacher. Die Suchzeit für einen nicht sofort auffindbaren Ball verkürzt sich von fünf auf drei Minuten. Hinzu kommt die Empfehlung, dass künftig kein Schlag länger als 40 Sekunden dauern sollte. Außerdem soll das Schlagen außerhalb der Reihenfolge (Ehre und nähere Lage zum Loch) gefördert werden. Nennt sich Ready Golf und meint: Es schlägt derjenige, der als erstes bereit ist.

Hinzu kommen einige Änderungen beim Droppen des Balles. Dies erfolgt ab sofort nicht mehr aus Schulter-, sondern aus Kniehöhe. Der Ball darf beim droppen außerdem gewechselt werden und man darf mit dem neuen Ball weiterspielen. Ist der Ball gedroppt worden muss er in dem definierten Erweiterungsbereich liegen bleiben. Ansonsten wird der Ball an die ursprüngliche Stelle zurückgelegt, an der der Ball beim zweiten Drop den Boden getroffen hat.

Der so gefürchtete Doppelschlag zählt dank der neuen Regeln nur noch als ein Schlag und bei einem unspielbaren Ball aus dem Bunker darf eine Erleichterung in Anspruch genommen werden. Mit zwei Strafschlägen darf dieser hinter dem Bunker gedroppt werden.

 

Wichtige Regeländerungen kommen auch auf dem Green hinzu: Die erste und wohl wichtigste Regel: Die Fahne darf nun auch beim Putten im Loch gelassen werden. Und daraus ergibt sich auch schon direkt die nächste Regel. Denn für den Fall, dass die Fahne im Loch stecken gelassen wird, ist es nun natürlich nicht mehr strafbar, den Fahnenstock zu treffen. Der Ball gilt außerdem als gelocht, wenn er teilweise unterhalb der Lochkante, zwischen Lochkante und Fahnenstock eingeklemmt ist.

Nicht mehr strafbar ist zudem das versehentliche Bewegen des Balles auf dem Grün. Der Ball darf straffrei zurückgelegt werden. Das gilt ebenso für den Fall, dass sich der Ball nach dem Markieren und dem Zurücklegen bewegt. Jegliche Beschädigungen auf dem Grün dürfen ebenfalls straflos ausgebessert werden.

Was die neuen Golfregeln nicht weiter gestatten, ist das Ablegen eines Schlägers zur Ausrichtung, weder während des Schlages noch zuvor. Ebenfalls nicht mehr erlaubt ist, dass Caddie und Partner hinter dem Spieler stehen, sobald er beginnt, den Stand einzunehmen.

Viele Verhaltensweisen sind künftig straflos, darunter:

Das versehentliche Bewegen des Balles durch den Spieler bei der Suche.

Das versehentliche Treffen eines Spielers, seiner Ausrüstung oder seines Caddies mit dem Ball.

Die Boden- und Wasserberührung in Penalty Areas, wie die Wasserhindernisse und andere Hindernisse zukünftig bezeichnet werden.

Die beiläufige Sandberührung im Bunker ist erlaubt, nicht aber Probeschwünge mit Sandkontakt oder eine Sandberührung beim Ansprechen des Balles.

Weitere weitreichende Änderungen: 

Die Suchzeit, hat man seinen Ball vermeidlich verloren, wird von fünf auf drei Minuten verkürzt.

+ Es wird empfohlen für jeden Schlag nicht mehr als 40 Sekunden zu brauchen

+ Das Schlagen außerhalb der Reihenfolge (Ready Golf) soll gefördert werden

Das Droppen erfolgt nicht mehr aus Schulter-, sondern aus Kniehöhe und der Ball darf beim Droppen gewechselt werden

Der gefürchtete Doppelschlag zählt nur noch als ein Schlag.

Ein unspielbarer Ball im Bunker darf alternativ mit zwei Strafschlägen hinter dem Bunker gedroppt werden.

+ Die Fahne beim putten im Loch stecken zu lassen ist nun erlaubt.

Das Treffen der Fahnenstange im Loch ist in jeder Spielsituation straflos.

Ist der Ball am Fahnenstock teilweise unterhalb der Lochkante eingeklemmt, so gilt er als eingelocht.

Wird der Ball versehentlich durch den Spieler bewegt, darf er straflos zurückgelegt werden.

Bewegt sich der Ball nach Markieren und Zurücklegen, darf er straflos zurückgelegt werden.

+ Beschädigungen auf dem Green dürfen straflos ausgebessert werden.

Nicht mehr gestattet ist das Ablegen eines Schlägers zur Ausrichtung.

+ Zudem darf weder Caddie noch Partner hinter dem Spieler stehen, sobald dieser den Stand zum Schlagen einnimmt.

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