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Golf

Die Geschichte des Ryder Cups

22. September 2021
Ryder Cup 1975 Team USA
Ryder Cup 1975 Team USA (Fotos: PGA of America)

Wie ist der Ryder Cup eigentlich entstanden und wie hat er Sich entwickelt. Wir haben die Geschichte des Ryder Cups aufgearbeitet.

Der Ryder Cup ist das wohl prestigeträchtigste Kräftemessen im Golfsport. Alle zwei Jahre wird Golf zum Teamsport und es heißt Europa gegen die USA. Die besten Golfer der Welt, die sonst gegeneinander um die großen Trophäen spielen, bejubeln die gelochten Putts ihrer Mitspieler und springen sich in die Arme wenn sie gemeinsam einen Vierer gewinnen. Aber wie ist dieser Ryder Cup eigentlich entstanden, wie hat er sich entwickelt und welche Ereignisse sind in die Geschichte eingegangen?

Es ist das Jahr 1921, als der Sport-Illustrated Redakteur James D. Harnett eine Idee hat, die den Grundstein für den späteren Ryder Cup legt. Denn da zu diesem Zeitpunkt noch kein US-Amerikaner die British Open gewinnen hätte können, schlägt Harnett vor eine starke amerikanische Delegation zu bilden, die sich im Vorwege gemeinsam in St. Andrews auf das große Turnier vorbereiten soll. Durch einen Spendenaufruf dessen Zeitung und der Unterstützung der PGA werden schließlich zwölf Amerikaner nach Schottland geschickt um das große Ziel zu erreichen.

Zur selben Zeit entsteht die Idee, im Vorwege der British Open einen Wettkampf gegen die britischen Golfer auszurichten, um sich so noch intensiver vorbereiten zu können. Und so kommt es am 6. Juni 1921, zwei Wochen vor der eigentlichen Meisterschaft, im nahegelegenen Gleneagles zum Wettkampf der beiden Teams. Jeweils zehn Spieler pro Team treten gegeneinander an. Gespielt werden fünf Foursomes und zehn Einzelmatches auf dem King’s Course. Die britische Auswahl gewinnt deutlich mit 9:3 Siegen bei drei geteilten Partien. Und trotz der Niederlage gegen die Briten, wird das eigentliche Ziel der Aktion erreicht: Der Amerikaner Jock Hutchison gewinnt als erster US-Amerikaner die anschließenden British Open.

Trotz der guten Erfahrungen kommt es in den Folgejahren vorerst aber nicht  mehr zu einem internationalen Kräftemessen. Der Aufwand um nach Großbritannien zu kommen ist einfach zu groß. Zu einer Neuauflage des Ländervergleiches kommt es erst wieder im Jahre 1926, als wieder eine größere Anzahl US-Golfer zu den britischen Turnieren kommt und der Golfprofi Walter Hagen zu einem erneuten Vergleich der beiden Länder aufruft. Im April des selben Jahres wird durch die New York Times bekanntgegeben, dass der Golfenthusiast und Samenhändler Samuel Ryder (Namensgeber des Turniers) einen Preis für ein jährlich stattfindendes Turnier stiften wolle. Kurze Zeit später wird erklärt es soll ein jährlichen Vergleich im Lochspiel-Modus zwischen acht britischen und amerikanischen Golfspielern geben, der erstmals Anfang Juni ausgetragen wird. Am ersten Tag sollen dabei Foursomepartien gespielt werden, der zweite Tag solle ausschließlich den Einzelmatches dienen. Bei dem Turnier, dass dann schließlich mit jeweils zehn Spielern ausgetragen wurde, mussten die US-Amerikaner eine bittere Niederlage einstecken, sie verloren mit 13:1 Spielen bei einer geteilten Partie. Aus verschiedenen Gründen kam Kritik an der Austragung 1926 auf, weshalb Ryder den Cup bis zum folgenden Jahr zurückhielt, was 1927 zum ersten Jahr der offiziellen Austragung machte.

In Worcester, Massachusetts findet 1927 unter professionellen Bedingungen dann der erste offizielle Ryder Cup statt. Ted Ray (Großbritannien) und Walter Hagen (USA) führen als Kapitäne ihre Mannschaften an. Die USA gewinnen deutlich mit 9,5 zu 2,5. Im Nachhinein wird beschlossen, aufgrund der aufwendigen Organisation, das nächste Aufeinandertreffen erst 1929 anzuhalten und diesen Zweijahresturnus beizubehalten. Nur zwischen 1939 und 1945 wird der Ryder Cup wegen des Zweiten Weltkrieges abgesagt. Die Terroranschläge des 11. September 2001 führen außerdem dazu, dass der Ryder Cup um ein Jahr verschoben wird. Seither findet er in den geraden Jahren statt.

Die amerikanische Dominanz (Großbritannien kann zwischen 1935 und 1973 nur ein einziges Mal gewinnen) führt dazu, dass sich die Briten ab 1973 zunächst mit den besten irischen Golfern verstärken. Seit 1979 treten die besten europäischen Golfer gegen die Delegation aus den USA an. Seither gewinnen die meist favorisierten Amerikaner acht Matches, während die Europäer zwölf für sich entscheiden können.