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Golf

Der FedExCup 2021 – The Finals

10. September 2021
© imago images/icon SMI

Am Ende geht es nur um eines: Wer holt sich den 15 Millionen US-Dollar Bonus-Scheck im FedExCup? Eine lange Saison auf der Zielgeraden und mit einem Sieger, der unauffällig sein bestes Golf gespielt hat. Glückwunsch, Patrick Cantlay!

r mich standen vor dem Finale drei Dinge fest: Der spanische Stier ist dieses Jahr nicht zu schlagen, Bryson DeChambeau hatte sich vorher schon lange von seinen eigenen Erwartungen weiter als einen Megadrive weggeschossen und Tony Finau ist zwar immer für eine Top Ten Platzierung gut, aber leider klappt es nicht mit dem Sieg. Patrick Cantlay hatte ich gar nicht auf dem Zettel. Aber vor den Finals ist vor den Finals und zählt nichts, höchstens bei irgendeinem Wettanbieter. Deswegen war ich dann auch gleich vom ersten der drei Finalevents begeistert. Begeistert von einem, der 2016 das letzte Mal in Puerto Rico gewonnen hatte, der zuletzt acht Top Tens hatte, aber kurz vorm Sieg immer vergessen hatte, wo das Loch ist. Tony Finau holt sich im Montags-Stechen die Northern Trust und übernimmt wie aus dem Nichts die Führung der FedEx Rangliste vor Jon Rahm. Wow …! 

Das Wow ging gleich weiter: Bei der BMW Championship gucke ich mir das Geschehen am Anfang noch recht relaxed an. Das ändert sich aber, als ich zur zweiten Runde einschalte und sehe, dass Bryson DeChambeau mit 13 unter vorne liegt. Hammer, der Typ hat eine Brachialgewalt und lässt sich auch von Rückschlägen nicht demotivieren. Wenn es jemanden gibt, der an das System  DeChambeau glaubt, dann ist es Bryson. Und was ist das für eine Runde! Eagle auf der 16, damit 12 unter, noch ein Birdie und es ist die 59. Par auf 17. An der 18 dann nagelt er den zweiten 1,50 Meter an den Stock. Noch nie hat ein Tour-Spieler auf einem Platz mit mehr als 7400 Yards unter 60 gespielt … die Chance einen weiteren Meilenstein zu setzen … und: Er puttet vorbei. OMG! Danach entwickelt sich die BMW Championship zu einem Zweikampf. Bryson DeChambeau gegen Patrick Cantlay. Und wie sagt ein Kommentator: „he is a giant killer“. Patrick lässt sich nicht abschütteln, bleibt immer dran und macht sensationelle Schläge um am Sonntagabend ein Stechen zu erzwingen. Meine Golfjungs-WhatsApp-Grupppe quillt über: megaspannend, Hammerschläge von Bryson und Patrick, mehr geht nicht. Und es kommt, wie es kommen muss: Der 29-jährige Cantlay gewinnt mit einem 17 Fuß Putt auf dem sechsten Extraloch. Spannung pur und ein neuer Führender für das große Finale im FedExCup.

© imago images/icon SMI

Auf geht’s nach Atlanta, zum East Lake Golf Course. Hier entscheidet sich, wer sich die 15 Millionen US-Dollar als Gewinner vom FedExCup holt. Tolle Idee ist es, die Spieler entsprechend des Rankings mit Unter-Par Schlägen an den Start gehen zu lassen. Alles nachvollziehbar, kein Gerechne, spannend für die Fans. Patrick Cantlay geht mit -10 an den Start, Tony Finau -8, Bryson -7, Jon Rahm -6. Mit Level Par gehen die fünf geteilten von Platz 26 ins Rennen, Sergio Garcia zum Beispiel. Insgesamt 30 Spieler also, die über vier Runden irgendwie ja alle noch alle Chancen haben.

Und was wird das für ein Finale. Hammer, Spannung pur mit einem Duell über alle vier Runden. Bryson und Tony fallen zurück, andere wie Justin Thomas, Dustin Johnson oder zum Schluss Kevin Na spielen zwar großartige Runden, kriegen aber keinen echten Kontakt zur Spitze. Vorne bleiben Jon Rahm und Patrick Cantlay unangefochten über alle vier Runden. Es ist ein Duell, das vor allem von der Souveränität des Amerikaners dominiert wird. Der Spanier kämpft wie ein Stier, schafft es aber nicht einmal gleichzuziehen. Bis auf einen Schlag kommt Jon Rahm ran, mehr ist nicht drin. Jon Rahm spielt zwar drei Schläge besser für das Turnier, aber Cantlay ging mit vier Schlägen Vorsprung vom Ranking ins Finale. Patrick Cantlay ist ein großartiger Gewinner. Er hat diesem Riesendruck standgehalten, war souverän in allen Phasen des Spiels und wird verdient der beste Spieler dieser langen Saison. Ein echtes Fest geht mit einem Sieger zuende, der gezeigt hat, dass er sich überall durchsetzen kann. Ich bin gespannt, wie es beim Ryder Cup 2021 ausgehen wird. Wenn Rahm gegen Cantlay spielt und dieser der entscheidene Punkt sein kann. Das nächste Duell wartet. «MAL

Die schnellste Runde : Die schnellste 18-Loch-Runde bei einem PGA Tour Turnier hat nun Joaquin Niemann mit 1 Stunde und 53 Minuten auf seinem Konto. Durch die Verletzung von Brooks Koepka musste er seine Finalrunde allein spielen.

Die meisten Birdies : Sung-Jae Im spielte diese Saison 494 Birdies und stellt damit den Rekord von Steve Flesch aus dem Jahr 2000 mit nur einem Birdie mehr ein.

Der längste Drive: Wir können es uns alle denken, Bryson DeChambeau schlägt den längste Drive mit einer Länge von 323,7 Yards.

Die meisten Siege der Saison: Patrick Cantlay hat nicht nur den FedExCup nachhause geholt, auch hat er insgesamt die meisten PGA Turniere in der Saison gewonnen (4).