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Life

Pures Gefühl – Hyundai Nexo

12. August 2019
Dunkelgrauer Hyundai Nexo von vorne auf Waldweg.
Fotos: Hyundai Motor Deutschland GmbH, Hinnerk Baumgarten

Zukunft auf vier Rädern? GOLF’n’STYLE hat Hyundais wasserstoffbetriebenes SUV „Nexo” getestet.

Schon lange hege ich eine große Neugier in Bezug auf Wasserstoff-Autos. Deshalb finde ich es schade, dass deutsche Hersteller – zumindest offiziell – in Sachen Brennstoffzelle aktuell nichts Richtiges im Köcher haben. Kurz zum Verständnis: In der Brennstoffzelle wird Wasserstoff aus dem Fahrzeugtank mit Sauerstoff aus der Luft zusammengeführt. Die daraus entstehende Energie treibt dann die Elektromotoren des Autos an. Hinten raus kommt H2O, also Wasser. Zur Zwischenspeicherung wird zum Beispiel ein kleiner 1-Kilowatt-Akku genutzt. Toyota bietet mit dem „Mirai“ ein rein wasserstoffbetriebenes Auto an und Hyundai hat kürzlich in vierter Generation den „Nexo“ auf dem Markt gebracht.

Mein erster Eindruck vom „Nexo”: Stylish, ein wenig futuristisch, aber sonst ein ganz normaler PKW mit SUV-Maßen. Innen hat er alles, was das Digitalherz begehrt, inklusive sämtlicher Fahrassistenzsysteme.

Los geht’s: Wagen einschalten, den „D”-Knopf drücken und starten. Und was soll ich sagen, die erste Fahrt mit dem Nexo begeistert mich! Er zieht geräuschlos und zügig los, vermittelt ein leichtes und dynamisches Fahrgefühl – das macht Spaß, auf der Landstrasse ebenso wie in der Stadt. Auf der Autobahn auch, nur lässt der Durchzug ab 120 km/h deutlich nach, die Maximalgeschwindigkeit von ca. 180 km/h braucht ein bisschen Anlauf.

Mein Gefühl sagt mir: Ich fahre gerade Zukunft. Klar, noch gibt es hierzulande zu wenig Wasserstoff-Tankstellen. Dafür dauert ein Tankvorgang aber nur drei Minuten und ich habe eine Reichweite von 550 Kilometern – selbst nach zwei Tagen in der Garage oder Nutzung der Klimaanlage. Bleibt die Frage: Wie kommt der Wasserstoff ins Auto? Verschiedene Möglichkeiten werden aktuell erprobt. Denkbar ist zum Beispiel die Erzeugung von Wasserstoff direkt an der Tankstelle mittels einer Biogas-Anlage oder Windkraft. Für ein Konzept, mit dem Wasserstoff in flüssiger Form gespeichert und transportiert werden kann, wurde ein Forscherteam der Uni Erlangen unlängst für den Deutschen Zukunftspreis nominiert.

In Japan und Kalifornien erstellt Toyota ein eigenes Tankstellennetz und auch China will den Einsatz von Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeugen beschleunigen. Rund um Shanghai sind bis zu 500 Wasserstofftankstellen geplant. Es tut sich also was. Eine Idee könnte sein, auf kurzen Strecken vorerst beim batteriebetriebenen Fahrzeug zu bleiben, auf längeren Strecken, bei Bussen und LKW hingegen stark auf Wasserstoff zu setzen. Informationen zur Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie bekommt man unter anderem bei der Wasserstoff Gesellschaft Hamburg. Der „Nexo” kostet ab 69.000 Euro, es gibt aber vergleichsweise günstige Leasingangebote.

› Zukunft in der nächsten Generation: Zweites Hyundai-Serienmodell mit Brennstoffzellenantrieb

› Innovatives SUV fährt auf neuer, eigenständiger Plattform

› Brennstoffzelle produziert Strom für Elektromotor aus Wasserstoff, ganz ohne CO2-Ausstoß

› Reichweite des 120 kW (163 PS) starken „Nexo” beträgt 756 Kilometer nach NEFZ-Verbrauchsnorm

› Modernes Design prägt die zukunftsweisende Technik

› Viele Assistenzsysteme für aktive Sicherheit und Komfort auf Top-Niveau

› Hyundai forscht seit 20 Jahren an der Technologie und bietet als einziger Hersteller alle alternativen Antriebskonzepte in Serie

1 Wasserstoff aus den drei Wasserstoff-Tanks und Sauerstoff aus der Außenluft fließen in getrennte Bereiche der Brennstoffzelle.

2 Durch die in der Brennstoffzelle ablaufenden Reaktionen entstehen Elektrizität, Wasser und Wärme.

3 Die erzeugte Elektrizität wird zumElektromotor geleitet, der das Fahrzeug antreibt.

4 Das einzige, völlig unschädliche Emissionsprodukt Wasserdampf wird nach außen abgeführt.