Drei Siege in einer Saison, die Qualifikation für das Masters und die Open Championship und Zweiter im Race to Dubai: Läuft aktuell bei Marco Penge.
Bei den Open de España hat Marco Penge seinen dritten Saisonsieg eingefahren und sich dadurch auch für das Masters und die Open Championship qualifiziert. Der Engländer setzte sich in Madrid im Stechen gegen seinen Landsmann Dan Brown durch. Zuvor hatte Penge in diesem Jahr bereits die Hainan Classic im April und die Danish Golf Championship im August für sich entschieden. Drei Siege in einer Saison waren auf der Tour zuletzt dem Polen Adrian Meronk 2023 gelungen.
Beide Engländer hatten das Turnier im Club de Campo Villa de Madrid mit 15 Schlägen unter Par beendet. Brown spielte eine 67er-Runde, obwohl er sich mehrfach an der rechten Schulter und am Nacken behandeln lassen musste. Penge, der mit vier Schlägen Vorsprung in den Schlusstag gestartet war, kam mit einer 72 (+1) ins Ziel. Im Stechen gelang ihm auf dem ersten Extraloch ein Birdie, das den Sieg sicherte – und zugleich die Startplätze für das Masters Tournament und die 154th Open Championship im kommenden Jahr.
Penge lochte, als es darauf ankam
Der Finaltag begann für den Führenden Penge mit einem Fehlschlag: Sein Abschlag an der Eins landete im Baumbereich, das Bogey war die Folge. Brown verkürzte den Rückstand mit einem Birdie-Eagle-Lauf an Loch drei und vier, nachdem er aus insgesamt 87 Fuß (ca. 27 m) Putts gelocht hatte. Ein Schlagverlust an der Fünf stoppte Browns Serie kurzzeitig, während Penge mit einem weiteren Bogey an der Sieben auf zwei über für den Tag fiel. In dieser Phase rückten mehrere Spieler zusammen, darunter auch der Schweizer Joel Girrbach, der zeitweise an der Spitze mitmischte.
Penge kam erst an Loch zwölf zu seinem ersten Birdie des Tages, während Brown trotz zunehmender Schulterprobleme mit Birdies an der 13, 15 und 18 wieder gleichzog. Da Penge seinen Ball aus dem Bunker an der 18 nicht retten konnte, musste das Stechen über den Sieg entscheiden. Beide Spieler verfehlten das Grün am ersten Extraloch, doch Penge spielte einen präzisen Chip und lochte, anders als Brown, den entscheidenden Birdie-Putt.
Aufstieg in der Rangliste: Wird es nochmal spannend?
Mit dem Sieg in Spanien klettert Marco Penge in der Race-to-Dubai-Rangliste auf Platz zwei und liegt nun nur noch 392,8 Punkte hinter Spitzenreiter Rory McIlroy. Joel Girrbach beendete das Turnier auf dem dritten Rang, einen Schlag hinter dem Duo an der Spitze, und machte in der Gesamtwertung 49 Plätze gut, womit er auf Rang 60 vorrückte.
Tom McKibbin aus Nordirland wurde Vierter (-12), während Ugo Coussaud (Frankreich), Joakim Lagergren (Schweden), Rasmus Neergaard-Petersen (Dänemark) und Jayden Schaper (Südafrika) den fünften Platz bei -11 teilten.
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Penge: „Vor sechs Monaten nie gedacht“
„Es war ein seltsamer Tag für mich, ich hatte das Gefühl, die Golfgötter seien gegen mich“, sagte Marco Penge nach dem Sieg. „Dan und Joel haben großartig gespielt, sie haben viele Putts gelocht, während ich einfach nichts reinbekam. Aber ich habe mich gut im Griff gehabt und von Tee bis Grün solide gespielt. Den letzten Putt zu lochen, hat sich ausgezahlt.“
Penge, dessen Leistung in dieser Saison auch eine Ryder-Cup-Teilnahme gerechtfertigt hätte, wird dank des Sieges nun sein Debüt beim Masters geben. „Nachdem ich den Ryder Cup verpasst hatte, war mein nächstes Ziel, unter die Top 50 der Welt zu kommen und mich für das Masters zu qualifizieren. Ich wusste, dass der Sieger hier eine Einladung erhält, und das aus eigener Kraft zu schaffen, ist etwas Besonderes. Drei Siege in einem Jahr, das Masters, die Open – ich bin dankbar für diese Chancen“, so Penge.
Bei den Open wird er bereits zum vierten Mal dabei sein, einen Cut zu überstehen ist ihm bislang aber noch nicht gelungen. „Royal Birkdale liegt nur etwa eine Stunde von meinem Zuhause entfernt. Die Open im nächsten Jahr werden sich fast wie ein Heimspiel anfühlen. Ich hätte vor sechs Monaten nie gedacht, dass ich 2026 bei allen vier Majors dabei sein werde – aber ich habe es geschafft. Jetzt will ich die Erfolge genießen, ohne den Fokus zu verlieren. Vielleicht gelingt mir ja noch ein weiterer Sieg in diesem Jahr – und wer weiß, vielleicht hole ich sogar Rory noch ein.“