
Ihr habt mal wieder mit einem perfekten Drive die Mitte der Bahn getroffen, seid dann aber kläglich am Eisenschlag ins Grün gescheitert, weil euer Ball in Richtung Fahne wie so oft zu kurz war und im Bunker gelandet ist?
Die Konstanz und die Wiederholbarkeit, vor allem, was die Längenkontrolle angeht, sind die wichtigsten und entscheidenden Bausteine für ein gutes Eisenspiel. Es bringt nichts, wenn ihr jeden fünften Eisenschlag perfekt an die Fahne nagelt, wenn ihr die anderen vier jeweils 15 bis 20 Meter kurz lasst und das Grün verfehlt. Sicherlich hilft es, wenn der Ball gerade fliegt, noch wichtiger aber ist die Konstanz in der Länge. Um jene zu entwickeln, müssen vier wichtige Faktoren passen, die alle miteinander zusammenhängen: der Ball-Boden-Kontakt, der richtige Eintreffwinkel, die korrekte Gewichtsverteilung und ein Treffer in der Mitte der Schlagfläche. Doch worauf genau kommt es dabei an?
Ball-Boden-Kontakt
Ein perfekter Ball-Boden-Kontakt mit dem Eisen gelingt euch nur dann, wenn ihr den Ball im Abschwung trefft und nicht im Aufschwung. Nur so entsteht eine hohe Kompression des Balles durch den Schläger und ein schönes Divot. Das klare Ziel ist es, zunächst den Ball und erst im Anschluss den Boden zu treffen. Was ihr also unbedingt vermeiden wollt, ist, den Ball vom Boden wegzulöffeln, ganz ohne den Boden zu treffen. Auch ein zu früher Bodenkontakt vor dem Ball (fette Treffer) soll verhindert werden. Das gelingt euch, indem ihr die anderen Faktoren beachtet.
Der Eintreffwinkel
Der Eintreffwinkel hängt ganz direkt mit eurem Ball-Boden-Kontakt zusammen. Wenn ihr den Winkel in euren Armen zu früh auflöst und ihr dadurch in eine Löffel-Position kommt, ist der Eintreffwinkel, mit dem euer Schläger an den Ball kommt, auf jeden Fall nicht steil genug. Einem Eisen-7 gebt ihr durch das ungewollte Aufdrehen so zusätzlich Loft mit und macht gut und gerne ein Eisen-8 oder gar ein Eisen-9 aus dem Schläger. Dass der Ball so noch lang genug fliegt, ist nahezu unmöglich. Wenn ihr also keine Divots schlagt und es bei euch für die Länge des Schlags oftmals kaum einen Unterschied macht, ob ihr ein Eisen-8 oder ein Eisen-6 nehmt, neigt ihr vermutlich zum Löffeln. Versucht also, den Winkel den kompletten Abschwung über zu halten und ihn erst nach dem Ballkontakt aufzulösen.
Richtige Gewichtsverlagerung
Das wiederum funktioniert nur mit der richtigen Gewichtsverlagerung. Wichtig ist sowohl, wohin ihr euer Gewicht bringt, als auch wann ihr das tut. Klar ist: Um möglichst viel Druck auf die Kugel zu kriegen, muss die Gewichtsverlagerung stimmen. Die meisten Spieler haben das Gewicht im Abschwung viel zu weit hinten. Das ist das Problem. Dabei muss das Gewicht beim Abschwung bereits vorne sein. Vielmehr leitet die Gewichtsverlagerung, die am höchsten/finalen Punkt des Rückschwungs beginnt, den Durchschwung bzw. den Abschwung ein. Die Knie „surfen“ nach vorne in Richtung Ziel, wodurch sich auch die Hüfte nach vorn schiebt. Dadurch verlagert ihr nicht nur das Gewicht automatisch, auch euer Abschwung wird praktisch wie von selbst eingeleitet (siehe großes Bild links). Bedenkt aber: Es ist eine schiebende Bewegung aus dem Unterkörper. Der Oberkörper dreht sich nicht mit. Erst nach dem Ballkontakt dreht ihr auf, sodass der Bauchnabel und euer Blick in Richtung Ziel zeigen. Haltet das Finish.
Treffer in der Mitte der Schlagfläche
Zu guter Letzt spielt auch der Treffer in der Mitte der Schlagfläche eine große Rolle, der bei einem sauberen Schwung praktisch wie von selbst entsteht. Sicherlich werdet ihr auch schon einmal einen Schlag gemacht haben, bei dem der Ball weiter geflogen ist als bei einem anderen Schlag, obwohl ihr langsamer geschwungen habt. Das liegt dann daran, dass ihr den Ball extrem sauber im „Sweet Spot“, also in der Mitte der Schlagfläche, erwischt habt. Tut ihr das nicht, büßt ihr ordentlich an Länge ein. Kommt ihr aber mit dem richtigen Winkel und der richtigen Gewichtsverlagerung an den Ball, ist die Wahrscheinlichkeit, den Ball zentral zu treffen, ungleich höher.
Nach dem ganzen Input, worauf es nun ankommt, möchte ich euch anhand einer Bilderabfolge noch einmal genau erklären, worauf ihr bei einem Eisenschlag achten müsst. Gehen wir Schritt für Schritt durch!
Alles beginnt mit einem neutralen Set-up, auch wenn das hier nicht abgebildet ist. Von dort aus beginnt euer Rückschwung. Viele Spieler haben schon da den Gewichtsschwerpunkt viel zu weit hinten. Dieser sollte vielmehr im neutralen Bereich liegen. Am höchsten Punkt eures Rückschwungs beginnt dann Step 2: die Gewichtsverlagerung.
Wie schon zuvor beschrieben, leitet eure Gewichtsverteilung den Abschwung ein. Erst wenn eure Beine und eure Hüfte nach vorne „surfen“, lasst ihr eure Arme fallen. Denkt dabei jedoch daran, dass der Winkel in den Armen bestehen bleibt.
Der Winkel in den Armen wird nämlich erst aufgelöst, nachdem ihr den Ball getroffen habt. Nur so verhindert ihr das Löffeln und kommt mit dem richtigen Eintreffwinkel an den Ball.
Stimmen alle zuvor genannten Faktoren und sind eure Hände im Treffmoment vor dem Ball, kann euch ein optimaler Ball-Boden-Kontakt gelingen und ihr bekommt mehr Druck auf den Ball.
Nach dem Ballkontakt habt ihr dann bereits das Gewicht vorne und könnt anschließend vernünftig durch den Ball gehen, euch aufdrehen und das Finish so halten, dass euer Bauchnabel und euer Blick in Richtung Ziel zeigen. Die Arme bleiben dabei weitestgehend gestreckt.
Viel Spaß beim Trainieren, Euer Benedict Staben
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