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Golf

Luisa Dittrichs Debüt auf der Ladies European Tour

22. Februar 2022Mai 3rd, 2022

Mit den Magical Kenya Ladies Open 2022 ist das erste Ladies European Tour-Turnier des Jahres seit vergangener Woche Geschichte. Neben der Siegerin und Titelverteidigerin Esther Henseleit, waren gleich zwölf weitere deutsche Spielerinnen in Mombasa am Start. Für einige von Ihnen war es das erste Turnier auf der LET, so auch für die 29-jährige Luisa Dittrich. 

Im Interview mit GOLF´n´STYLE spricht die Hamburgerin Luisa Dittrich über ihre Erfahrungen auf ihrem ersten LET-Turnier, ihren Job als Teaching Pro und die familiäre Stimmung auf der Tour der Ladies.  
Luisa, Dein erstes LET-Turnier liegt hinter Dir? Wie fühlt sich das an, wie war es für Dich?
Ich muss zugeben: Im Vorwege des Turniers war ich schon echt nervös und habe mir über viele Dinge Gedanken gemacht. Ich habe mich gefragt, wie viele Medien werden da sein, wie sieht es mit Zuschauern aus, wie groß wird so ein LET-Turnier im Allgemeinen. Ich war vorher zudem noch nie in Kenia und bin allein angereist. Das hat natürlich auch eine Rolle gespielt. Aber die Nervosität hat sich dann schnell gelegt und ich habe mich sehr schnell wohl gefühlt. Denn von der LET aus wird sich super um dich gekümmert und alle sind total lieb zu dir. Letztendlich bin ich mit einem schönen Gefühl wieder nach Hause gefahren.
Du hast direkt bei deinem ersten LET-Turnier den Cut geschafft, bist am Ende geteilte 51. geworden. Ein gelungener Start, oder?
Auf jeden Fall. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass ich den Cut gemacht habe und das Turnier mit einer guten Runde beenden konnte. Ich habe gemerkt, rein spielerisch kann ich mit den anderen Mädels mithalten. Jetzt muss ich mich nur noch daran gewöhnen auf der LET aufzuteen. Ich bin aber auf jeden Fall zufrieden mit dem ersten Turnier und freue mich schon auf die nächsten. Interessant wird dann auch zu sehen, wie sich die europäischen von den afrikanischen und asiatischen Events unterscheiden.
Neben vielen tollen Runden gab es auch viele hohe Scores. Was hat den Platz in Vipingo Ridge so schwer gemacht?
Die Grüns waren einfach super hart. Du musstest den Ball an vielen Löchern teilweise zehn Meter vor dem Grün aufkommen lassen, damit der irgendwie halbwegs an der Fahne bleibt. Und dann kam auch noch der Wind hinzu.
Und ich dachte schon das wäre nur mir so ergangen. Ich habe bei meiner ersten Runde auf dem Platz sogar vom Grün runtergeputtet.
(Lacht.) Das habe ich zum Glück nicht geschafft, aber vom Grün gechippt, das ist mir tatsächlich auch passiert.

Dein Weg hat dich aus dem deutschen Süden nach Hamburg geführt, wo du im Golfclub Brunstorf groß geworden bist. Mittlerweile ist der Golfclub Treudelberg deine neue Heimat. Erzähl mal!
Genau. Ich trainiere und arbeite mittlerweile auch als Pro in Treudelberg. Ende letzten Jahres, im Oktober, habe ich meine Ausbildung zum Teaching Pro abgeschlossen. Immer wenn ich da bin, versuche ich zu arbeiten, um mir für die Reisen zu den Turnieren ein bisschen Kohle zu verdienen und versuche da einen guten Mix aus Arbeiten und eigenem Training zu finden.
Wie genau sehen deine Aufgaben als Teaching Pro aus?
Ich gebe an den Wochenenden hauptsächlich Jugendtraining, man kann mich aber auch ganz normal für eine einzelne Trainerstunde buchen. Eigentlich mache ich alles.
Und wie schaffst Du es dann noch zu den LET-Turnieren?
Ich werde nicht bei jedem Turnier dabei sein können. Denn die hoch dotierten, wie das in Saudi-Arabien, will natürlich jeder spielen. Da wird es für mich ein bisschen schwer reinzukommen. Aber Ende März in Südafrika will ich dann schon wieder dabei sein. Und in der Zwischenzeit kann ich dann arbeiten.
Zurück zu Kenia: Wie hat es dir dort gefallen?
Die Zebras, die Giraffen und die Affen mitten auf dem Fairway waren natürlich total cool, vielmehr habe ich von dem Land aber leider nicht gesehen. Was das Wetter angeht: Das schwüle Klima hat mich total fertig gemacht. Ich bin eher für 18 Grad und ein bisschen Wind. Das ist eher mein Wetter (lacht).
Mit Dir waren 13 deutsche Spielerinnen in Kenia mit dabei. Von allen Seiten hört man immer wieder, wie familiär die Stimmung auf der LET ist. Wie hast du das empfunden?
Ich kannte die meisten deutschen Spielerinnen vorher tatsächlich auch nur vom Sehen. Aber die sind alle super lieb. Wir waren abends eigentlich auch immer alle zusammen essen. Man fühlt sich also nie alleine, auch wenn man eigentlich alleine reist. Das ist echt schön.
Du sprichst das Alleinreisen an? Viele Spielerinnen sind ganz allein gekommen, haben sich dann in Kenia einen Caddie genommen, der Ihnen zur Verfügung gestellt wurde. Du hast deine Tasche selbst gezogen. Wie kam´s?
Wenn bei mir jemand Caddie macht, dann brauche ich tatsächlich jemanden der mit mir meinen Plan vor einem Schlag durchgeht und mich auch psychologisch unterstützt. Weil meine Schläger tragen oder ziehen, das schaffe ich auch selbst. Leider fehlt mir da zurzeit jemand, der das macht. Mein Freund muss leider selbst arbeiten und kann natürlich nicht zu jedem Turnier mitkommen.
Das erste Turnier liegt hinter Dir, aber wir stehen erst ganz am Anfang der Saison. Wie sieht Dein Ziel für das Jahr aus oder hast Du Dir überhaupt eines gesetzt?
Das Hauptziel ist, dass ich mich auf der LET etabliere und meine Karte dadurch relativ sicher halten kann. Mich durch geschaffte Cuts und über Platzierungen zu verbessern ist natürlich aber genauso wichtig. Genaue Platzierungen wie fünfmal Top Ten oder so habe ich mir aber nicht in den Kopf gesetzt.

 

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Ein Beitrag geteilt von Luisa Dittrich | Female Golfer (@lui7447)