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Golf

Ich habe mich schockverliebt! – Portrait Jan Hartmann

26. Januar 2019Januar 28th, 2019
Jan Hartmann
Foto: Mike Meyer

Schauspieler Jan Hartmann, bekannt aus TV-Filmen und Serien, lässt Frauenherzen höherschlagen. Seine große Leidenschaft gilt seit 10 Jahren dem Golf.

Wundert es Sie, dass beim Interview mit Jan Hartmann alle Damen auf dem Golfplatz zweimal hingeguckt haben? Der 38-Jährige hat als Darsteller in verschiedenen TV-Soaps für Herzrasen gesorgt und stand vor Kurzem für die ZDF-Filmreihe „Inga Lindström” in Schweden vor der Kamera. Der sympathische Norddeutsche ist aber auch ein ziemlich guter und passionierter Golfer. Wir haben ihn gefragt, wie das mit seiner Liebe zum kleinen weißen Ball anfing …

Wie bist Du zum Golfer geworden?

Mein erstes Golf-Erlebnis hatte ich 2008, als ich für die ARD-Serie „Rote Rosen” gedreht habe. Ich bin damals noch viel Rennrad gefahren und habe Tennis gespielt. Einer unserer Autoren hat mich dann mal auf die Driving Range von Schloss Lüdersburg mitgenommen. Klar traf ich recht schnell einen Ball und fand dieses Gefühl unbeschreiblich, wenn die Kugel ganz weich vom Schlägerblatt zieht. Deshab habe ich mir direkt einen ersten Test-Satz Golfschläger zugelegt. Weil ich noch nicht wusste, ob ich dabei bleiben würde, habe ich dafür natürlich nicht viel Geld ausgegeben. Als dann recht schnell ein Schlägerkopf brach, habe ich auf Schloss Lüdersburg mein erstes „richtiges” Schläger-Set mitgenommen. Ab dem Moment, als ich das erste Mal damit gespielt habe, war ich schockverliebt in Golf (lacht)!

 

Wie intensiv bist Du dann drangeblieben?

Erst sehr intensiv, dann aufgrund eines zweifachen Bandscheibenvorfall deutlich weniger. Momentan leben wir (Jan Hartmann ist verheiratet und hat zwei Kinder, Anm. der Red.) aber nur einige hundert Meter vom Golfplatz entfernt und ich greife wieder voll an. Ich habe hier auch meinen perfekten Trainer gefunden, der genau meine Philosophie umsetzt. Da geht also noch was!

Wo liegen Deine Stärken und Schwächen auf dem Platz? 

Ich bin unfassbar lang und habe bei den Annäherungen einen schön hohen Ballflug. Meine Mitspieler sagen immer, das sei ja fast Tour-Niveau. Auf jeden Fall eine ausbaufähige Stärke. Dann bin ich beim Chippen extrem sicher geworden. Da gibt es keine Angst mehr vorm Tappen. Auch die Distanzkontrolle hab ich ganz gut auf der Pfanne. Eine Schwäche ist ganz klar das Putten. Hier fehlt mir immer noch der Touch. Bin aber ehrlich gesagt auch viel zu faul zum Üben. Ich vernachlässige das total. Aber von nichts kommt nichts! (grinst) Ach ja – ich haue auch immer noch viel zu sehr drauf. Das macht mir einfach zu viel Spaß. Dadurch verliere ich aber total die Kontrolle, weshalb ich regelmäßig Drives und die langen Fairway-Hölzer ins Aus drücke. Das ist eine klare Schwäche!

 

Worauf hast Du mehr Lust: Turniere oder Zockerrunden mit Freunden? 

Bei Turnieren schaffe ich es eigentlich nie, mein Spiel auf den Platz zu bringen. Ich riskiere immer zu viel. Eine Zockerrunde mit Freunden finde ich super. Mache ich mit meinem Schwiegervater auch immer. Wir spielen aber nie um seine Tochter. Nur um ein Essen oder so. (lacht)

 

Was macht Golf für Dich so großartig?

Jeder Platz ist einzigartig. Das mag ich sehr. Golf verbindet Natur, Architektur, Taktik und technische Präzision miteinander. Auch der Kopf ist dabei unfassbar entscheidend. Es lehrt Demut und die Einsicht, dass man manchmal ohne Fleiß nicht weit kommt. Für mich ist Golf der technisch anspruchsvollste und umfassendste Sport, der sehr viele Analogien zum Leben beinhaltet.

Was ist sexy am Golfsport? 

Jedenfalls nicht die krass bunten Klamotten – wobei auch ich schon so manchen Fehlkauf hinter mir habe (grinst). Sexy finde ich, dass es beim Golf nur auf das eigene Spiel ankommt. Ein Anfänger kann völlig problemlos mit einem Single-Hcp-Spieler zusammen auf die Runde gehen und Spaß haben. Und jeder Platz ist anders. Das finde ich beim Tennis zum Beispiel recht langweilig. Auch, dass man da eigentlich jeden Ball trifft. Beim Golfen musst Du ganz im Moment und außerdem frei in der Birne sein, sonst geht gar nichts. Golf ist ein Arschloch – aber ich liebe es!

 

Wie oft hast Du bei Dreharbeiten, zum Beispiel in Schweden, die Möglichkeit zu spielen? 

Ich habe beim Dreh immer meine Schläger dabei. Da meine Familie in letzter Zeit meist mit mir unterwegs ist, bleibt natürlich weniger Zeit für den Golfplatz. An den wenigen freien Tagen, die ich in Schweden hatte, waren wir mit unserem Großen (Sohn Nicholas, 3 Jahre, Anm. d. Red.) im Zoo oder am Wasser. Ich habe es aber auch ein paar Mal geschafft, die Eisen auszupacken und konnte sogar auf meinem absoluten Lieblingsplatz in Schweden spielen – dem Bro Hof Slott.

 

Wäre dieser Platz dein Tipp für Golfer, die Schweden rocken wollen?

Ja, absolut. Der Platz gehört zu einem hochherrschaftlichen Schloß, etwa 35 Minuten nördlich von Stockholm. Das Anwesen liegt auf einer Anhöhe mit Meerblick. Es gibt zwei Meisterschaftsplätze, die zu den besten Plätzen Europas zählen. Schon bei meinem letzten Dreh in Schweden konnte ich den „Castle Course” spielen. Ein linksartiger Platz, der bis ins hügelige Hinterland reicht und von Robert Trent Jones Jr. designed wurde. Dieses Mal bin ich von unserem Drehort aus extra zwei Stunden gefahren, um den Stadium Course spielen zu können. Der liegt direkt am Wasser und bietet spektakuläre Blicke. Da will man sofort in Schweden Urlaub machen! Leider fand genau an dem Tag ein großes Turnier statt und ich durfte nicht spielen. Vielleicht muss man sich den Stadium Course auch erst erarbeiten?! Aber egal welcher Platz: Bro Hof Slott muss ganz oben auf die Liste!

Seinen ersten Auftritt als Schauspieler hatte Jan Hartmann im Musical „Buddy” in Hamburg. Kurz Darauf wechselte er zum fernsehen.

+ Geburtsjahr: 1980

+  Geburtsort: Kaltenkirchen

+ Größe: 1,84m

+ Filmografie (Auswahl):

1999–2001: Gute Zeiten, Schlechte Zeiten

2006–2009: Schloss Einstein

2006–2008: Rote Rosen

2009–2010: Alisa – Folge deinem Herzen

2010–2012: Herzflimmern – Die Klinik am See

2014–2015: Sturm der Liebe

Seit 2018 spielt Jan Hartmann die Hauptrolle des Ex-Truppenarztes Dr. Alex Rode in der RTL-Serie „Lifelines”.