Vom klassischen Sandschlag bis zum Steckschuss: So kommen Sie sicher aus dem Bunker
Ihr als passionierte Golfer wisst genau: Auf den allermeisten Golfrunden landet ihr früher oder später mindestens einmal im Bunker. Oft müsst ihr sogar mehrmals in eine der Sandkisten steigen, die eure nahezu perfekten Eisen-Schläge verschlucken, euren nervös getroffenen Wedge-Schlägen trotzen und gnadenlos unnötige Extraschläge an alle verteilen, die panisch in den Sand hacken, weil sie einfach nur rauswollen. Die gute Nachricht: Ein solider Bunkerschlag ist kein Hexenwerk. Schlechte Nachricht: Ihr müsst ihn trainieren. Gute Nachricht Nummer zwei: Es macht sogar Spaß (ja, ehrlich!), wenn ihr wisst, was ihr tut. Warum lohnt es sich? Weil ihr mit verlässlichen Bunkerschlägen jede Menge Nerven und Schläge spart. In dieser Ausgabe graben wir uns gemeinsam durch die wichtigsten Varianten der Bunkerschläge – vom Klassiker über Uphill und Downhill bis zum Steckschuss.
Der klassische Bunkerschlag
Als klassischen Bunkerschlag bezeichne ich jetzt mal die Schläge, die ihr in 90 % der Fälle vorfindet. Der Ball liegt weder steil bergauf noch bergab und ist nicht im Sand eingebettet. Und so spielt ihr ihn:
- Die Ballposition ist eher vorn im Stand, sprich der Ball sollte sich zwischen der Mitte und dem vorderen, fahnennahen Fuß befinden.
- In der Mitte des Standes könnt ihr euch im Kopf eine imaginäre Linie ziehen. An dieser Stelle (etwa 5 cm vor dem Ball) soll der Schläger den Sand treffen und im Anschluss unter dem Ball durchrutschen.
- Das Gewicht ist zu etwa 60 % auf dem vorderen Bein.
- Euer Schläger-Ende, euer Brustbein und eure Nase sollten sich auf einer Linie über dem Ball befinden.
- Ob ihr beim Ausholen eure Handgelenke abwinkelt oder nicht, ist euch überlassen. Hauptsache, ihr kommt in der gleichen Position, in der ihr im Set-up den Ball angesprochen habt, auch wieder an den Ball.
- Wichtig ist zudem: Macht eine volle Bewegung und geht durch den Ball durch. Nur so schafft ihr es, nicht im Sand hängenzubleiben.
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Der Uphill-Bunkerschlag
Ihr habt den Ball mal wieder in den Sand geschlagen, aber er ist nicht in die Mitte des Bunkers gerollt, sondern liegt in einer Bergauf-Lage. So meistert ihr auch diese Situation:
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Die Ballposition ist wie beim klassischen Bunkerschlag wieder leicht vorn im Stand, genau wie das Gewicht.
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Der Körper, sprich die Schultern, neigt sich wie beim Bergauf-Chip aber dem Hang an, damit ihr nicht zu tief vor dem Ball in den Sand schlagt.
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Dadurch bekommt ihr mehr Loft auf den Schläger. Das heißt: Nehmt gerne einen Schläger mit weniger Loft (statt eines Sand Wedge etwa ein Pitching oder Gap Wedge), damit der Ball nicht nur in die Luft, sondern auch nach vorne geht.
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Denkt auch hier daran, beim Schlag durch den Ball durchzugehen, damit ihr ihm die Energie und die nötige Länge mitgebt.
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Der Downhill-Bunkerschlag
Der mit Abstand schwerste Bunkerschlag, den wir hier haben, ist der Bergab-Schlag – wenn euer Ball also in der Regel auf der fahnenfernen Wand des Bunkers liegt. Vielen fällt es schwer, den Ball überhaupt in die Luft und zum Halten zu bekommen. Wie euch das gelingt, verrate ich euch:
- Um auch in dieser Lage genug Sand vor dem Ball zu treffen, muss auch hier wieder die Ballposition leicht vorn im Stand sein.
- Auch das Gewicht verlagert sich wieder vorn, anders als beim klassischen Bunker- schlag aber noch stärker. Was euch helfen kann, um das Gewicht besser zu verlagern, ist ,den vorderen Fuß aufzudrehen, sodass er zum Ziel zeigt.
- Dreht auch die Schlagfläche umso mehr auf, je extremer die Bergablage im Bunker ist, denn umso schwerer wird es, den Ball hochzubekommen.
- Nutzt beim Schlag gerne eure Handgelenke, um um einen noch größeren Winkel zu erzeugen.
- Spielt den Schlag mit ausreichend Tempo, denn nur so bekommt ihr die Höhe und Länge, die ihr braucht.
Der Steckschuss
Der Schlag, der gar nicht so schwer ist, wie ihr denkt. Euer Ball ist im Bunker in seinem eigenen Loch tief stecken geblieben und liegt eingebettet? Dann sprechen wir vom Steckschuss oder auch einer Spiegelei-Lage. Hier meine Tipps, um den eingebohrten Ball aus dem Bunker zu bekommen:
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Klar ist: Der Ball wird auf jeden Fall nicht hoch aus dem Bunker fliegen und auch nicht schnell liegen bleiben. Fangt daher bitte nicht an, besonders steil an den Ball zu kommen oder die Schlagfläche zu schließen.
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Damit der Ball bestmöglich herauskommt, müsst ihr tiefer in den Sand eintauchen. Geht dafür einfach in eurem Stand etwas stärker in die Knie, um dem Ball näherzukommen.
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Macht aus dieser tieferen Position nun einen ganz normalen Bunkerschlag. Ja, so einfach geht’s!
Das A und O, um ein guter Bunkerspieler zu werden, ist natürlich, wie bei allen anderen Bereichen auch, dass ihr euer Bunkerspiel regelmäßig trainiert. Schnappt euch, wenn ihr das nächste Mal auf der Golfanlage seid, daher einfach einen Eimer Bälle, geht in den Übungsbunker und trainiert die verschiedenen Lagen.
Viel Spaß beim Trainieren, Euer Benedict Staben
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