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Golf

GOLF – BUT LOUDER

4. Juli 2023
Benedict Staben beim LIV Event

GOLF’n’STYLE beim LIV Golf Event in Valderrama. Ein Erfahrungsbericht von Benedict Staben.

Tja, was soll ich sagen? Meine Einstellung gegenüber der LIV Tour war von Anfang an außerordentlich skeptisch. Ich konnte mir weder vorstellen, dass ein Event der im letzten Jahr gegründeten Tour in irgendeiner Form aufregend oder spannend sein könnte, noch dass auch die Spieler dabei einen wirklichen Wettkampfgedanken verfolgten. Doch da ich jemand bin, der sich gerne auch vom Gegenteil überzeugen lässt, reiste ich nach Valderrama, um mir das ganze mal aus nächster Nähe selbst anzuschauen.

LIV Golf in Valderrama: Mein erster Eindruck

Als ich in Valderrama ankam, merkte ich sofort: Hier ist alles perfekt organisiert und absolut zuschauerfreundlich gestaltet. Gut, das konnte man bei einem Preis von 50 Euro für eine Eintrittskarte auch erwarten, dennoch war es beeindruckend. Überall standen Schilder und Stände mit Merchandising-Artikeln und Informationen zu den zwölf Teams. Denn wie ihr wisst, spielen die Jungs hier, anders als bei den anderen Touren, nicht nur um die Einzelwertung, sondern und in erster Linie auch um den Sieg in der Teamwertung. Als Zuschauer vor Ort weißt du sofort, wer in welchem Team ist. Denn den Spielern prangt allen ihr Teamlogo auf der Brust. Die Namen der Teams muss man sich zwar erst einmal merken, aber nach einem Tag hat man die auch im Kopf.

Die zwölf LIV Golf Teams

Und los gehts

Um 13:15 ging es dann endlich los und das vollkommen anders, als ich es von den Touren kannte. Denn die Flights sind je nach Platzierung auf alle 18 Löchern aufgeteilt, Kanonenstart eben. Der beste Flight startet somit als einziger an Loch 1, der zweitbeste an Loch zwei und so weiter. Während des Starts selbst läuft Musik, überall sind Lautsprecher und Bildschirme mit Livescoring aufgebaut. So erfährt man sofort, wer gerade an welchem Loch abschlägt und wie er liegt. Man bekommt einfach alles mit und ist immer „up to date“.

Superstars, wohin man schaut

Doch das Beste an dem ganzen: Egal wo man hingeht, man sieht fast ausschließlich Superstars und einige der besten Spieler der Welt. Ob ein Dustin Johnson hier, ein Brooks Koepka da, ein Bryson DeChambeau dahinten oder einen Sergio Garcia direkt vor meiner Nase: die Dichte an absoluten Superstars ist beeindruckend, und sie alle spielen noch immer großartiges Golf auf einem der schwersten und coolsten Plätze der Welt. Wer sagt, dass nur diejenigen auf die LIV Tour gegangen sind, die auf anderen Touren nichts mehr gerissen haben, die haben weit gefehlt. Denn wer auf diesem Platz in drei Tagen ein zweistelliges Ergebnis unter Par spielt, der ist absolute Weltklasse.

Dustin Johnson am Abschlag

Eine extrem lockere Stimmung

Was ich mich ebenfalls beeindruckte, war die Art und Weise, wie die Spieler mit den Zuschauern kommunizierten und agierten. Ich hatte das Gefühl, man war einfach deutlich näher dran und Teil eines großen Events. Die Spieler und Caddies scherzten während den Schlägen oder auf dem Weg zum Tee mit den Zuschauern und das bei einer völlig lockeren Stimmung.

Eine riesige Party war das Turnier sowieso. Die Atmosphäre war eine ganz andere als bei anderen Turnieren, die ich kannte. Und selbst die älteren Mitglieder aus Valderrama haben das Turnier geliebt.

Fanmassen in Valderrama

Mein Fazit

Ich bin überzeugt davon, dass solche Events gleichzeitig ein Schritt in die Zukunft des Profigolfs sind und für die Zuschauer ein besonderes Erlebnis bieten. Wenn ich mir überlege, wie viele Stars man hautnah erleben kann, ist das wirklich außergewöhnlich.

Nach der Runde geben wirklich alle Spieler Autogramme oder machen Fotos mit den Zuschauern und schaffen es den Fans so vermitteln, dass es vor allem auch um sie geht. Jeden einzelnen Tag gibt es zudem ein Live-Konzert und am Finaltag eine Siegerehrung. Doch die läuft, anders, als ihr es kennt, nicht auf dem Grün des letzten Loches ab, sondern wie bei der Formal 1, mit Partymusik und lautem Jubel auf einer Bühne. Unglaublich.

Dieses Turnier der LIV Tour an der Costa del Sol hat meine skeptische Meinung gegenüber der LIV Tour wirklich komplett revidiert, und zwar ins Positive. Denn meine Begeisterung nach dem Turnier hält weiterhin an.

Bene ist nun überzeugt