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Golf

Gears-Fitting – Das 360° Fitting

10. September 2019
Abschlag Gears-Fitting Illustration
Foto: Shutterstock

Was haben Filmstudios in Hollywood und das Golf House-Fittingcenter im Kölner Colfclub gemeinsam? Den Einsatz von Motion-Capture-Technik, um Bewegungen präzise zu erfassen und abzubilden! Wir haben das innovative GEARS-Fitting getestet, das Golf House erstmals in Deutschland anbietet.

Mein Schwung ist doch eigentlich ziemlich gut – oder etwa nicht? Schließlich achte ich auf all die kleinen Dinge, die mein Trainer mir gezeigt hat. Wieso zur Hölle fliegt dieser kleine weiße Ball also nur in der Hälfte der Fälle in die Richtung, in der ich ihn haben will? „Viel öfter als angenommen liegt das Problem beim Material und nicht unbedingt am Schwung”, sagt Pat Mancuso, Master Fitter bei Golf House. „Rund 95 Prozent aller Golfer spielen, ohne es zu wissen, mit dem falschen Material”, erzählt der US-Amerikaner aus Chicago. Um herauszufinden, welche Schläger zu einem passen, sollte man sich daher auf jeden Fall fitten lassen, empfiehlt Mancuso.

Weil ich sichergehen will, dass ich nicht selbst das Problem bei meinen Golfschlägen bin, habe ich bei Pat im Golf House Fittingcenter im Kölner Golfclub das in Deutschland einmalige GEARS-Fitting ausprobiert. GEARS ist seit 2014 auf dem Markt, europaweit haben es aber aktuell neben Golf House nur zwei weitere Anbieter im Programm. Im Gegensatz zu anderen Systemen wie dem TrackMan basiert GEARS nicht auf einer Radarmessung, sondern auf einem sogenannten Motion-Capture-System – derselben Technologie, die auch Filmemacher verwenden. Pat gibt mir ein Oberteil, ein Cap, Beinstraps und Schuh-Überzieher, an denen sich leuchtende Sensoren befinden. Auch mein Schläger wird mit solchen Leuchtelementen ausgestattet. Mithilfe dieser Sensoren wird während meines Abschlags eine Aufnahme erstellt, die durch mehr als 600 Bilder pro Schwung präzise Messungen liefert. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Fitting, das im Wesentlichen ermittelt, wie hoch, wie weit und wohin der Ball geflogen ist, analysiert GEARS zudem, wie der Ballflug zustande kommt. Dazu misst das System neben dem Angle of Attack, dem Lie und dem Loft unter anderem den Treffpunkt auf der Schlagfläche, die Schlägerkopfgeschwindigkeit und die Schaftbewegung im Treffmoment. Außerdem wird abgebildet, wie sich der Körper des Spielers bewegt – angefangen von den Füßen über die Knie- und Hüftrotation bis hin zur Schulter-, Arm- und Kopfbewegung. Das GEARS-Fitting zielt auf eine kombinierte Analyse ab: Es geht darum, dem Golfer zu zeigen, wie Schaft und Schläger zum Schwung passen. „Wir wollen verhindern, dass die Kunden einfach irgendwelche Schläger kaufen, die nicht zu ihnen passen und damit die kleinen Fehler in ihrem Schwung weiter verstärken, statt dagegenzuwirken.” Am Ende eines GEARS-Fittings weiß der Golfer ganz genau, welches Material optimal zu seinem jeweiligen Schwung passt – und auch, warum das so ist.

Aber woran liegt es jetzt, dass meine Bälle nicht immer dorthin fliegen, wo ich es gern hätte? Nun ja, an meinem Schwung lassen sich vermutlich noch ein paar Dinge verbessern. Die Erkenntnis des Tages ist jedoch: Ich bin nicht allein Schuld. Der Schaft meines Drivers ist nicht nur zu flexibel, sondern auch zu leicht. Das führt dazu, dass die „Shaft Deflection” und der „Shaft Droop” deutlich zu stark sind. Für alle, die kein Fachchinesisch sprechen: Das bedeutet, dass der Schaft sich viel zu stark durchbiegt – und zwar in beide Richtungen. Dadurch entsteht sehr viel Bewegung und Unruhe im Schläger, was es so gut wie unmöglich macht, einen kontrollierten Schlag hinzukriegen.

Mein Fazit: GEARS ist mehr als nur ein Fitting – es ist ein Erlebnis! Mich und meinen Schwung bis auf das allerkleinste Detail visuell abgebildet zu sehen, ist schon beeindruckend. Noch cooler wird es dann, als Rickie Fowler und sein Schwung neben mir auf dem Bildschirm auftauchen. Er ist einer von mehr als 200 Tour-Pros, die GEARS auch schon ausprobiert haben. Weitergeholfen hat mir das Fitting auch. Vorher konnte ich mir nicht vorstellen, dass allein der Schaft und dessen Eigenschaften so entscheidend für meinen Golfschwung sein könnten – jetzt kann ich es und weiß um die große Rolle, die das Material beim Golf spielt. Übrigens: Am Ende des Fittings liegt mein Schwung irgendwo zwischen denen von John Rahm und Matt Kuchar. Damit wäre ich in der FedEx Wertung ziemlich weit vorn. Solch einen kleinen Ego-Push nimmt man doch auch gern noch mit.

 

Das zweistündige GEARS-Fitting von Golf House kostet 199 Euro.
Buchbar unter Tel. 0221/277 298 31 oder per Mail an proshop.koelner-golfclub@golfhouse.de