PLATSCH – schon wieder ein Ball im Wasser. Manchmal könnte man meinen, unsere Bälle würden magisch von Hindernissen angezogen. Was jedoch tut man, wenn es mal wieder passiert?
Viele Amateur-Golfer fühlen sich von den zahlreichen Regeln erschlagen. Und wer kann es ihnen verdenken bei dieser Regelflut? Aber keine Sorge, wir bringen ein bisschen Licht ins Dunkel und helfen euch, den Überblick zu behalten. Mit ein bisschen cleverem Droppen könnt ihr sogar unnötige Schläge sparen.
Ihr seid besonders mutig und eigentlich liegt euer Ball, obwohl er im rot gesteckten Bereich liegt, gar nicht so schlecht? Dann dürft ihr den Ball, so wie er liegt, spielen! Das ist nicht immer clever, spart euch aber einen Strafschlag.
Option 1
Rote Penalty-Areas sind mit roten Holzpflöcken markierte Hindernisse, die sich meistens seitlich vom Grün oder von der Bahn befinden. Landet euer Ball in einer solchen roten Penalty-Area, habt ihr vier Möglichkeiten, den Ball wieder ins Spiel zu bringen. Drei von ihnen kosten einen Strafschlag.
Option 2
Euer Schlag landet im Hindernis und ist auf keinen Fall spielbar? Dann habt ihr die Möglichkeit, einen weiteren Ball von derselben Stelle, von der ihr den Ball ins Hindernis geschlagen habt, noch einmal zu spielen. Das bedeutet, der Schlag wird wie ein Ball im Aus behandelt. War es euer Abschlag, dürft ihr den Ball sogar nochmal aufteen! Pro-Tipp: Bedenkt aber, dass mit dem Strafschlag dann bereits euer dritter Schlag kommt und ihr noch keinen einzigen Meter gut gemacht habt. Das ist also nicht immer die beste Idee.
Option 3
Eine weitere Möglichkeit, die ihr habt, ist, den Kreuzungspunkt zu nehmen, an dem der Ball von der Spielbahn die Linie zum Hindernis überquert hat und von da aus in Verlängerung zur Fahne zurückzugehen. Das heißt: Ihr denkt euch eine imaginäre gerade Linie von der Fahne zu eurem Kreuzungspunkt und geht von dort aus auf dieser Linie so weit zurück, wie ihr wollt. Pro-Tipp: Das ist bei rot markierten Hindernissen nicht immer sinnvoll, kann aber dann ein Vorteil sein, wenn ihr dafür auf dem Fairway statt im Rough droppen könnt. Außerdem könnt ihr euren Ball dann so droppen, dass ihr eure präferierte Lieblingslänge zum Loch habt.
Option 4
Der Klassiker: Die wohl bekannteste Option ist, den Ball innerhalb von zwei Schlägerlängen vom besagten Kreuzungspunkt nicht näher zur Fahne zu droppen. Diese Option gibt es NUR bei rot markierten Hindernissen. Pro-Tipp: Verwendet für die abgemessenen Schlägerlängen euren Driver. Er gibt euch mehr Spielraum. Mit etwas Glück könnt ihr so sogar das Rough umgehen und auf dem Fairway droppen. Ja, das ist erlaubt!
Wer sich den Schlag aus dem Wasser nicht zutraut …
… droppt den Ball außerhalb der Penalty-Area mit einem Strafschlag innerhalb von zwei Schlägerlängen.
Zur gelben Penalty-Area zählen demnach alle gelb markierten Hindernisse, die meist frontal vor dem Grün liegen. Hier hast du im Grunde genommen dieselben Optionen wie bei rot markierten Hindernissen, nur dass das Droppen mit zwei Schlägerlängen wegfällt.
Option 1
Wie gehabt: Euer Ball hat es fast aufs Grün geschafft, ist an einem Stück Schilf hängengeblieben, liegt aber eigentlich gut? Dann spielt den Ball gerne, so wie er liegt – ohne Strafschlag! Aber Achtung: Das kann auch in die Hose gehen. Oder bei einer schlammigen Angelegenheit eher an die Hose.
Option 2
Auch bei gelb markierten Penalty-Areas dürft ihr mit einem Strafschlag erneut von dort schlagen, von wo aus ihr gerade ins Hindernis gespielt habt. Die Frage ist: Warum solltet ihr? Näher an die Fahne zu kommen, ist meistens die bessere Option. Und damit wären wir bei Option Nummer drei.
Option 3
Gibt es keine eigens dafür markierte Drop-Zone, wie bei den Profis, ist dies meist die beste Möglichkeit. Geht hier in der Verlängerung der Linie von der Fahne zum Kreuzungspunkt eures Balls mit dem Hindernis so weit, wie ihr mögt, zurück und droppt euren Ball. Pro-Tipp: Sucht euch genau die Länge aus, die ihr am liebsten und am sicherten spielt. Je wohler ihr euch fühlt, desto besser der Schlag!
Da liegt er nun, der Ball – mitten auf dem Weg. Doof gelaufen? Weit gefehlt! Denn das bedeutet ein straffreier Drop. So macht ihr es richtig!
Die Schlägerlänge wird immer von der Position eures Schlägerkopfes, nach Einnahme der Ansprechposition gemessen.
Schritt 1
Markiert euren Ball auf dem Weg mit einem Tee. So seid ihr auf der sicheren Seite, falls ihr ihn wegen eines Fehlers doch nochmal zurücklegen müsst.
Schritt 2
Vergewissert euch, auf welcher Seite des Weges ihr droppt. Hier gilt: immer auf der Seite, wo der nächste spielbare Punkt dichter zum markierten Ball liegt. Natürlich auch hier nicht näher zur Fahne. Und Achtung: Dieser Punkt wird nach der Einnahme des Stands vom Schlägerkopf aus gemessen.
Schritt 3
Nehmt auf der ausgewählten Seite eure Ansprechposition ein und stellt sicher, dass weder Schlägerkopf, Schwung noch Stand vom Hindernis beeinträchtigt werden. Das heißt, selbst wenn der Ball nicht auf dem Weg gelandet ist, ihr zum Schlag aber auf ihm stehen müsstet, bekommt ihr einen Free-Drop!
Schritt 4
Jetzt kommt der spannende Teil: Steckt, nachdem ihr die Position so eingenommen habt, dass ihr ungestört spielen könntet, ein Tee an die Stelle, wo euer Schlägerkopf den Boden berührt, und messt mit eurem Driver eine Schlägerlänge nicht näher zur Fahne aus.
Schritt 5
Jetzt könnt ihr euren Ball innerhalb dieses Radius droppen. Pro-Tipp: Droppen will gelernt sein! Achtet darauf, die bestmögliche Stelle zu finden und euren Ball so zu droppen, dass ihr ihn gut spielen könnt.
Ein Steckschuss in der Bunkerkante ist wohl das emotional Schmerzhafteste, was einem Golfer passieren kann. Egal, was man in dieser Situation tut, man verliert oftmals mindestens einen Schlag. Und als wäre das nicht schon genug, besteht auch noch das Risiko, sich an den Handgelenken zu verletzen. Das braucht wirklich niemand! Deshalb gibt es verschiedene Optionen, die ihr in Betracht ziehen solltet, bevor ihr den heiklen Versuch startet, den Ball aus der Bunkerkante zu schlagen.
Option 1
Ihr könnt im Bunker auf verschiedene Art und Weise mit einem Strafschlag droppen, wenn ihr den Ball darin für unspielbar erklärt. Entweder droppt ihr von der Stelle eures Balls in zwei Schlägerlängen nicht näher zur Fahne oder ihr könnt in der Verlängerung von Fahne und Ball so weit im Bunker zurückgehen, wie ihr wollt. Pro-Tipp: Prüft mit euren Füßen vorher unbedingt, wie weich der Sand ist. Ein kniehoher Drop in einen butterweichen Bunker kann schnell nach hinten losgehen.
Option 2
Ihr hasst Bunkerschläge und wollt auf keinen Fall einen schweren Schlag darin versuchen? Erklärt den Ball auch hier für unspielbar und nutzt eine von zwei Möglichkeiten. Entweder spielt ihr den Ball von derselben Stelle noch einmal (ein Strafschlag) oder ihr geht auf der Linie der Fahne und des Balls so weit zurück, wie ihr wollt. Das kostet euch zwar ZWEI Strafschläge, kann aber die beste Option sein. Pro-Tipp: Spielt nicht den Helden, sondern seid clever und nutzt die zu euren Fähigkeiten am besten passende Option.