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Reise

Das Allgäu-ABC: Abschlag, Birdie, Chillen

19. August 2025
Golfclub_Ottobeuren_Golfplatz

Im Allgäu spielt man nicht einfach Golf – man spielt gegen die Ablenkung. Gegen den Blick ins Blau der Berge, das Schimmern der Seen, das ewige „Nur noch schnell ein Foto, bevor ich abschlage“.

Wer hier aufteet, merkt schnell: Konzentration ist keine Selbstverständlichkeit. Zu schön, zu still, zu weit weg vom Alltag. Aber genau das macht den Reiz aus – das Allgäu ist kein Golfziel im Vorbeigehen, sondern ein Ort, an dem das Spiel wieder die Ruhe bekommt, die es braucht.

Alpenkamm rechts, Gämse links – und Fairways mit Charakter

Mit rund 17 Anlagen ist das Allgäu eine der vielfältigsten Golfregionen Süddeutschlands – und eine der spannendsten. Die Plätze sind alles andere als beliebig. Statt Design von der Stange findet man hier Anlagen, die sich dem Gelände anpassen, nicht umgekehrt. Ein Paradebeispiel ist der Golfclub Oberallgäu bei Bolsterlang. Die 18 Löcher schmiegen sich auf 900 Höhenmetern in das alpine Relief, mit Blick auf Illertal und Hörnergruppe. Designer Kurt Rossknecht hat es geschafft, sportliche Herausforderung und landschaftliche Dramaturgie zu verbinden – etwa mit Loch 6, einem Par-3, das bergab gespielt wird und bei Rückenwind auch mal zu lang geraten kann. Besonders im Sommer, wenn Thermik und Höhenlage Einfluss auf die Flugbahn nehmen. Nicht weniger markant: der Golfclub Waldegg-Wiggensbach bei Kempten – Deutschlands höchstgelegener Golfplatz mit drei 9-Loch-Schleifen. Das Signature Hole? Bahn 9 der Zugspitzrunde: ein Par-4 mit Fernblick bis zur Alpenkette, das mutige Abschläge belohnt, aber gnadenlos ist bei Fehlschlägen ins Rough. Der Höhenunterschied von bis zu 70 Metern innerhalb einer Runde fordert nicht nur den Score, sondern auch die Waden. Tipp: E-Cart buchen – oder das gleich als Cardioeinheit werten. Wer es entspannter mag, steuert den Golfclub Hellengerst an. Die 18 Bahnen liegen eingebettet zwischen Wiesen, kleinen Waldstücken und einem Schlosshotel. Kein Platz für Longhitter-Protzerei, sondern ein Kurs für strategisches Spiel. Wer hier zu viel riskiert, steht schnell im Hang oder spielt aus dem Apfelbaum – nicht sprichwörtlich, sondern wortwörtlich. Auffällig: Viele Plätze sind familiengeführt, die Atmosphäre ist entsprechend persönlich, oft mit überraschend guter Gastronomie im Clubhaus und einem Spielbetrieb ohne Massenandrang. Für Urlauber ideal – und auch für Greenfee-Golfer offen.

Wellness auf Allgäuerisch

Wer spielt, darf sich auch erholen. Und das funktioniert im Allgäu auf eine Weise, die weit über die klassische Hotel-Sauna hinausgeht. Die Region zählt zu den führenden Wellness-Destinationen Deutschlands – und das nicht ohne Grund. Zwischen Alpenblick und Moorwiesen haben sich zahlreiche Häuser auf Regeneration spezialisiert: vom kleinen Biohotel mit Yogaplattform bis zum 5-Sterne-Resort mit Medical Spa und Fastenkompetenz. Was ist anders im Vergleich zu manch anderer Wellnessregion? Die Authentizität. Im Allgäu bedeutet Erholung nicht nur Massagedüsen und Gesichtsmasken, sondern auch Waldbaden, Kneippen nach Pfarrer Sebastian Kneipp, Heubäder mit regionalem Schnitt und Thermalquellen mit echter Tiefe. Besonders beliebt: Resorts wie das Hubertus Mountain Refugio in Balderschwang, Haubers Naturresort in Oberstaufen oder das Hotel König Ludwig in Schwangau – jedes auf seine Weise ein Rückzugsort, an dem Golfer Körper und Geist in Einklang bringen. Manche Häuser bieten sogar Abschlagtraining in Kombination mit Vitalprogrammen – Detox und Driver in einem Paket.

Kulinarik mit Bodenhaftung

Ein weiterer Grund, warum man im Allgäu gerne länger bleibt, liegt auf dem Teller. Die Kulinarik hier hat Hand und Fuß – im wahrsten Sinne. Produkte wie Bergkäse, Wild aus heimischer Jagd, Forellen aus Quellwasser oder das berühmte Allgäuer Rind stammen oft direkt vom Nachbarn. Viele Küchenchefs pflegen enge Kontakte zu Bauern und Erzeugern, setzen auf kurze Wege und echte Qualität. Das spürt man – in feinen Restaurants wie dem „Pavo“ im Weitblick Allgäu, das seit 2023 mit einem Michelin-Stern glänzt, aber auch in Landgasthöfen, wo man Kässpatzen mit Bergblick serviert bekommt. Und wer’s morgens etwas gesünder mag: Viele Hotels bieten ayurvedische oder basische Frühstücksoptionen, auch vegane Küche ist längst kein Fremdwort mehr – sondern Teil eines Gesamtkonzepts, das Golf, Genuss und Gesundheit zusammenbringt.

Golf & Longevity – ein unterschätztes Duo

Warum das Allgäu ideal für alle ist, die den Golfsport mit einem längeren, gesünderen Leben verbinden wollen? Weil die Region exakt dafür steht. Bewegung an frischer Luft, Höhenlage, saubere Luft, gesundes Essen und eine Umgebung, die zur Entschleunigung zwingt. Hier kann man morgens 18 Löcher spielen, nachmittags zur Leberwickel-Anwendung, abends ins Heubett und zwischendurch ein Kräuterwasser trinken, das mehr kann als ein Isodrink vom Discounter. Ganz nebenbei schaltet der Körper vom Dauerstressmodus in den Regenerationszustand. Herzfrequenz runter, Sauerstoffsättigung rauf – das kann kein Filter, das ist Geografie.

Exkurs Schrothkur: Weniger Zucker, mehr Zeit

Vielleicht könnt ihr euch mit einer Schrothkur anfreunden – einem der traditionsreichsten Detox-Programme Deutschlands. Besonders bekannt ist Oberstaufen im Allgäu, wo das Prinzip seit Generationen kultiviert wird. Die Kur basiert auf entgiftender Ernährung (salzarm, fettfrei, rein pflanzlich), rhythmischem Wechsel aus Trink- und Trockentagen, Packungen und viel Bewegung. Klingt asketisch, ist es auch – aber mit verblüffenden Effekten. Neben dem offensichtlichen Gewichtsverlust (ohne Muskelabbau!) berichten viele Teilnehmer von besserem Schlaf, weniger Kopfschmerzen, mehr Energie und einem deutlich reduzierten Blutdruck. Der Verzicht auf Alkohol, Zucker und tierische Fette wirkt wie ein Reset-Knopf für den Organismus. Und das Beste: Der Ort ist charmant und mit fünf schönen Golfplätzen ausgestattet, sodass man selbst mit leerem Magen nicht in Depressionen verfällt. 17 Plätze. 1.000 Möglichkeiten. Und ein Lebensgefühl, das man nicht erklären kann – man muss es spielen.

Fotos: AdobeStock / krisana, Mostafizur, Joris Machholz, Bernd Schmidt, Golfclub Ottobeuren

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