
Nach drei Jahren in Berlin findet das deutsche Turnier der Ladies European Tour in diesem Jahr auf den Green Eagle Golf Courses bei Hamburg statt.
Neben Titelverteidigerin Alexandra Försterling schlagen auch Olympia-Heldin Esther Henseleit und Nachwuchs-Hoffnung Helen Briem auf dem Nord Course ab. Warum es sich nicht nur lohnt, vor Ort zuzuschauen, sondern das eigentlich Pflicht sein sollte.
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Nichts anderes war das, was Alexandra Försterling und die Österreicherin Emma Spitz am 19. Mai 2024 bei der letzten Ausgabe des Amundi German Masters gezeigt hatten. Ein Play-off um den Sieg, in dem beiden Spielerinnen erst ein Eagle auf dem ersten Zusatzloch gelang und die Berlinerin mit einem Birdie auf der zweiten Extra-Bahn schließlich ihren vierten Tour-Sieg feierte. Großes Golf mit einer deutschen Siegerin vor heimischem Publikum – einfach alles hatte zusammengepasst an diesem Tag. Einzig die Kulisse wirkte, trotz der glücklichen Fans vor Ort, der Szenerie gegenüber nicht vollständig angemessen. Das soll sich in diesem Jahr ändern. Veranstalter U.COM hofft auf noch mehr Zuschauer vor Ort – und das vollkommen zu Recht. Denn das Niveau auf der Ladies European Tour (LET) ist hoch, sehr hoch. Den Damen bei ihren kontrollierten, rhythmischen und zugleich kraftvollen Schwüngen zuzuschauen, macht richtig Spaß und das sollte kein Golffan verpassen.
Der neue Austragungsort
Dabei helfen, das Event zum Zuschauermagneten zu machen, soll auch der neue Austragungsort. Erstmals findet das Amundi German Masters auf den Green Eagle Golf Courses in Winsen bei Hamburg statt. Der Nord Course, mit dem es die Ladies zu tun bekommen werden, dürfte allen Profigolf-Interessierten nicht zuletzt durch die European Open, die bis 2024 auf dem „Green Monster“ gespielt wurden, bereits bekannt sein. Der Nord Course ist dabei ein Spektakel an Golfplatz: lang, voller Wasser, tiefes Rough – kurz gesagt: eine unglaublich herausfordernde Anlage, die wie gewohnt in einem herausragenden Zustand sein wird. Für die Damen wird es dabei übrigens keinen Deut einfacher als für die Herren. Denn auch wenn es für sie an der einen oder anderen Spielbahn einige Tee-Boxen weiter nach vorne (Rot) geht, so bleiben genug Löcher, an denen der Abschlag bei Gelb, Weiß oder gar Schwarz (ganz hinten) gesteckt sein wird.
Am Turnier-Samstag (28. Juni) sind alle Mädchen zwischen acht und 15 Jahren ganz herzlich auf die Turnieranlage eingeladen und können nicht nur Spitzengolf hautnah erleben, sondern auch selbst zum Schläger greifen. Dabei werden sie von erfahrenen Mentorinnen empfangen und erleben bei einer spannenden Mitmach-Rallye das Amundi German Masters powered by VcG vor und hinter den Kulissen – eine obligatorische Fahrt im Riesenrad und Verpflegung inklusive. Dafür ist kein Golfwissen nötig, nur die Lust, den besten Sport der Welt mitzuerleben und selbst auszuprobieren.
Weitere Informationen und die Anmeldung finden ihr unter:
www.golfverband-hamburg.de/sport/girls-golf-day.html
Deutsche Stars am Start
Es bleibt die Frage, ob es auf Green Eagle in diesem Jahr zu einer Neuauflage des spannenden Play-offs zwischen Lexi Försterling und Emma Spitz kommen wird. Rein theoretisch ist das möglich. Denn neben der 25 Jahre alten Wienerin ist auch die Titelverteidigerin wieder am Start. Etwas dagegen haben dürfte Esther Henseleit. Für die Norddeutsche ist das Event ein Heimspiel, wie sie es in ihrer Karriere bisher noch nie erlebt hat. Nach ihrer olympischen Silber-Medaille und der Teilnahme am Solheim Cup ist sie zudem in Topform. In der Weltrangliste hat sich Esther Henseleit mittlerweile in den Top 25 festgesetzt. Neben ihr ist auch Helen Briem dabei. Die 19-Jährige, die erst 2024 ins Profilager gewechselt war und eine historische-Rekordsaison mit einem LET-Sieg und vier LET-Access-Series-Siegen erlebt hatte, dürfte vor allem dank ihrer Länge vom Tee Vorteile auf dem Nord Course haben. Zudem sind aus schwarz-rot-goldener Sicht auch Laura Fünfstück, Patricia Schmidt, Verena Gimmy, Sophie Witt, Caro Kauffmann, Leonie Harm und Celina Sattelkau dabei, genau wie die Amateurin Lara Sophie Görlich, die sich ihren Platz über das von Esther Henseleit organisierte Qualifikationsturnier sicherte.
Das Drumherum
Wie gewohnt, wird es auf der großen Anlage im niedersächsischen Winsen auch wieder eine Garden Lounge und eine Kulinarik-Ecke geben, in der von Fischbrötchen und Burger über Kaffee und Whiskey hin zu Eiscreme, Frozen Joghurt und Crêpes alles angeboten wird, was das Golferherz begehrt. Da diese Bereiche eine Idee kleiner ausfallen als beim Herren-Turnier, entsteht dafür gleichzeitig Platz, um zwischen Spielbahn 1 und 18 das Village noch dichter ans Geschehen zu holen. Das mittlerweile kultige Riesenrad wird an gewohnter Stelle stehen und auch ohne Eintrittskarte besucht werden können. Tagestickets kosten für Donnerstag und Freitag jeweils 20 Euro und am Samstag und Sonntag 30 Euro. Ein Wochenticket für alle vier Tage liegt bei 80 Euro. Kinder bis einschließlich zwölf Jahren erhalten unter Vorlage des Personalausweises freien Eintritt. VIP-Tickets für die Garden Lounge kosten 295 Euro (Donnerstag und Freitag), beziehungsweise 395 Euro (Samstag und Sonntag) pro Tag. Das Parken ist für Turnierbesucher das komplette Event über kostenlos, kostenpflichtig bleiben lediglich die Camping-Parkplätze. Und damit bleibt eigentlich nur noch eines zu sagen: kommt vorbei und feuert die Ladies an. Das ist eure Chance, zu zeigen, dass Damengolf genau so viel Anerkennung verdient wie das Spiel der Herren.
Fotos: Amundi German Masters, LET, Getty Images