
Ob Schulter, Rumpf oder Rotation – wer auf dem Platz stabil, kontrolliert und kraftvoll schwingen will, sollte auch abseits der Fairways gezielt trainieren. Die folgenden Übungen wurden von einem Physio-Profi für Golfer entwickelt: einfach umsetzbar, effektiv und voll aufs Spiel übertragbar. Ready? Dann Band geschnappt und los.
Übung – Overhead-Zug mit gekreuztem Theraband
So geht’s: Stell dich hüftbreit auf das gekreuzte Theraband. Ziehe beide Arme gleichzeitig kontrolliert nach oben, etwa bis Schulterhöhe. Wichtig: Die Bewegung sauber führen und nicht aus dem Rücken ziehen, sondern Arme und Schultern machen die Arbeit. Danach die Arme langsam und bremsend wieder absenken – hier liegt der Fokus. Der Rumpf bleibt dabei ruhig, Beine stabil – keine Ausweichbewegungen. Das bringt’s: die exzentrische Phase – also das gezielte Abbremsen der Bewegung – stärkt nicht nur Schultern und Rücken, sondern verbessert deine Kontrolle im Schwung, besonders beim Richtungswechsel. Gleichzeitig arbeitest du an deiner Rumpfstabilität, während die Arme dynamisch aktiv sind – eine Kombination, die auf dem Platz den Unterschied macht.
Therabänder sind elastische Trainingsbänder – ideal für Kraft, Stabilität und Beweglichkeit.
Golfschwung mit Thera-Band
So geht’s: Geh in deine gewohnte Setup-Position. Das Thera-Band ist auf Hüfthöhe seitlich hinter dir fixiert (z. B. am Türgriff, Geländer, Zaun). Greif das Band mit beiden Händen wie einen Schläger und führe eine golftypische Durchschwungbewegung gegen den Widerstand aus – kontrolliert, mit Fokus auf Technik. Das bringt’s: Du stärkst gezielt deine Rotations- und Rumpfmuskulatur. Das sorgt für mehr Stabilität und Dynamik im Schwung, reduziert das Risiko von Überlastungen im unteren Rücken und verbessert die Kraftübertragung im Impact.
Band Pull-Apart Overhead
So geht’s: Stell dich aufrecht hin, der Rumpf ist aktiv. Halte das Band schulterbreit vor dir, die Arme gestreckt. Dann zieh die Arme explosiv nach außen und oben, bis das Band auf oder leicht über Kopfhöhe gespannt ist. Die Bewegung kommt nur aus Armen und Schultern – der Oberkörper bleibt ruhig. Das bringt’s: Die Übung verbessert Schulterbeweglichkeit und -stabilität, kräftigt den oberen Rücken und fördert die Rumpfkontrolle – wichtig für einen stabilen, sauberen Golfschwung.
Rumpfrotation am Resistance-Band
So geht’s: Nimm deine Setup-Position ein. Das Band ist vor dir fixiert, du hältst es mit gestreckten Armen. Drehe dich nun langsam und kontrolliert – der ganze Körper arbeitet mit: Arme, Schultern, Rumpf, Becken und Hüfte rotieren harmonisch. Die Hüfte bewegt sich mit, bleibt aber geführt. Danach kontrolliert zurück. Für Fortgeschrittene: explosive Ausführung. Das bringt’s: Die Übung verbessert das Zusammenspiel deiner Körpersegmente, stärkt die Kraftübertragung und macht deinen Golfschwung flüssiger und koordinierter – vom Setup bis zum Finish.
Variation zu Übung 4 (mit Ausfallschritt)
So geht’s: Stell dich in einen stabilen Ausfallschritt – das Bein in Schwungrichtung steht vorn. Das Resistance-Band ist neben dir fixiert, du hältst es mit gestreckten Armen. Führe jetzt eine golftypische Schwungbewegung aus, so explosiv und körperdrehend wie möglich, ohne den Stand zu verlieren. Danach kontrolliert zurück in die Ausgangsposition. Das bringt’s: Die Übung stärkt gezielt Arme, Schultern und Rumpf – ohne dass Beine und Becken ausweichen. Sie verbessert die Körperrotation im Oberkörper, fördert die Schwungdynamik und hilft, Kraft aus der Mitte präzise in die Bewegung zu übertragen.
Setup-Stabilität mit Bandzug
So geht’s: Nimm deine gewohnte Setup-Position ein – diesmal auf einem instabilen Untergrund wie einem Balance-Pad. Die Arme sind gestreckt, das Theraband hältst du vor dem Körper. Jetzt dehnst du das Band kontrolliert auf und langsam wieder zu. Alternativ führst du das Band mit gleichbleibender hoher Spannung von unten nach oben – etwa vom Becken bis Schulterhöhe. Der Rumpf bleibt dabei aktiv, der Oberkörper ruhig, der Blick geht nach vorn. Das bringt’s: Diese Übung schult deine Stabilität in der Setup-Position, stärkt die tiefe Rumpfmuskulatur und verbessert die Koordination unter instabilen Bedingungen – wichtig für Symmetrie, Bewegungsführung und einen konstanten Schwung.
Resümee
Diese Übungen liefern genau das, was Golfer brauchen, aber was im normalen Training oft zu kurz kommt: funktionelle Kraft, bewusste Kontrolle und mehr Stabilität im Schwung. Durch gezielte Reize für Rumpf, Schultern und Rotation wird nicht nur der Bewegungsablauf flüssiger, sondern auch die Präzision spürbar besser. Der Körper lernt, Spannung zu halten, Bewegungen zu führen und explosiv umzusetzen – ohne dabei an Kontrolle zu verlieren. Wer regelmäßig dranbleibt, trainiert nicht „drum herum“, sondern mitten ins Spiel hinein. Effektiv, durchdacht, umsetzbar – mit wenig Equipment, aber viel Wirkung.
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Fotos: GOLF’N’STYLE, AdobeStock/Shanum/Klaus Eppele
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