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Golf

TaylorMade Fitting – Erfahrungsbericht

16. September 2020
TaylorMade Fitting
Foto: TaylorMade

Warum es soviel mehr Spaß macht, mit gefitteten Schlägern zu spielen. Und das gilt für alle Handicap-Klassen.

Das muss am Material liegen – oder? Ich meine gefühlt hab ich den Ball doch perfekt getroffen. Das war meine Reaktion nach ungefähr jedem zweiten Schlag. Bisher. Schließlich konnte es ja nicht nur an mir liegen, dass die Bälle genau da hinflogen, wo ich sie nicht hin haben wollte. Eine gute Ausrede wenn es mal nicht so lief: Immerhin spielte ich ja seit Beginn meiner „Karriere“ vor 5 Jahren mit den 15 Jahre alten  „Bay Hill“-Schlägern meines Vaters. Noch nie gehört? Keine Sorge, das haben die Wenigsten. Mit einem Handicap von 14, fasste ich dann den Entschluss, es sei an der Zeit, ein paar vernünftige Schläger auszuprobieren, die auch wirklich zu mir passen, um zu schauen, ob es vielleicht doch an den alten Erbstücken liegen könnte. Wie passend, dass Taylor Made mit dem Golfshop Buchholz/Nordheide, noch am selben Tag ein Fitting in meinem Heimat Golfclub, veranstaltete. Schnell und spontan noch einen Termin vereinbart und los ging es.

Einen guten Driver, mit dem ich zurecht kam, hatte ich schon und auch mein Putter funktionierte hervorragend. Es ging also darum, neue Eisen zu testen. Ich begann ein paar Bälle mit meinen alten Schlägern zu spielen. Offensichtlich wollte sich der TaylorMade-Fitter Michael, erst einmal ein grobes Bild von mir machen. Das bekam er: durchschnittliche Länge, bei recht großer Streuung – also nichts Neues. Dann gab es eine kleine Fragerunde, in der er sich nach meinen Zielen im Golf erkundigte, was ich da noch erreichen will, ob es für mich eher Sport oder Freizeitbeschäftigung ist und wo ich denn Handicap-technisch jetzt so stehe. Die Antwort: in den mittleren einstelligen Bereich darf es in den kommenden Jahren schon gehen, große Ambitionen, was das Spielen in einer Mannschaft oder so angeht, hätte ich aber nicht. Bei ein paar weiteren Schlägen, schaute Michael von TaylorMade dann noch einmal genauer auf meinen Schwung, auf meine Bewegung und Spielweise und kam schließlich zu dem Urteil: Es grenze an ein Wunder, dass ich mit meinen Schlägern ein so veritables Handicap spielen würde. Dann liegt es also doch an den Schlägern – wusste ich´s doch. Daraufhin wurde an mir herumgemessen: Armlänge, Abstand vom Boden zu den Armen usw.

Dann war es endlich so weit. Ich bekam das P790 Eisen mit einem Stahl-Schaft in die Hand gedrückt. Im Vergleich zu dem SIM Eisen von TaylorMade, würde das eher meinen Zielen entsprechen und der schwere Stahl-Schaft sollte für mehr Kontrolle ein bisschen Tempo aus meinem Schwung nehmen. Das Ergebnis? Ich war beeindruckt! Nicht nur, dass sich ein sauberer Ballkontakt so gut anfühlen kann, auch die Werte, die der Trackman ausspuckte, machten was her. 20 Meter mehr Länge bei einem Eisen 7 sprachen eine deutliche Sprache. Mein ohnehin sehr hoher Ballflug allerdings blieb vorerst unverändert. Dann bekam ich einen Graphit-Schaft zum Ausprobieren. Ein schnellerer aber unkontrollierter Schwung ließ den Ball noch ein paar Meter weiter fliegen, dafür bog dieser häufig nach links oder rechts ab. Bei den Schäften, so Michael, kommt es vor allem darauf an ob der Spieler eher ein Schwinger oder ein Kraftspieler ist. Für mehr Kontrolle wurde mir daher dann doch ein Stahl-Schaft ans Herz gelegt. Gerade weil das P790 Eisen, das beliebteste Players Iron TaylorMades, nicht ganz so fehlerverzeihend ist wie das SIM, dem Spieler durch seine Beschaffenheit und Bauart dafür aber mehr Möglichkeiten bietet. Das SIM (Shape in Motion) Eisen hingegen ist ein Game Improvement Iron, das durch eine größere Schlagfläche und eine andere Gewichtsverteilung das Spiel erleichtert. Das SIM OS (Oversize) hat eine noch größere Schlägerfläche und ist dadurch maximal unterstützend. 

Das SIM Eisen ist die neueste Game Improvement Reihe von TaylorMade. Wie der Name schon verrät, sollen die Eisen das Spiel verbessern und erleichtern. Durch eine größere Schlägerfläche und die spezielle Gewichtsverteilung ist das Ergebnis auch bei einem nicht perfekten Treffer meist noch gut. Das Gewicht unten im Schlägerkopf  hilft außerdem dabei den Ball in die Luft zu bekommen. Die OS-Reihe bringt durch mehr Masse noch längere Weiten und soll in erster Linie einmal einen geraden Ballflug ermöglichen.
Die SIM Max Eisen sind für alle Handicap-Klassen geeignet, geben aber  Spielern im Single Handicap Bereich nicht viele Möglichkeiten. Die SIM Max OS Eisen hingegen sind eher für Spieler mit technischen Defiziten und Anfänger gedacht, die eine maximale Fehlerverzeihung suchen.

Mit dem P790 Eisen an sich, kam ich vom ersten Moment an sehr gut klar. Nur den richtigen Schaft zu finden, gestaltete sich als schwieriger als angenommen. Dabei ging es nicht nur um die Länge der Schläge. Immer wieder ging es vor allem darum, wie sich der Schaft und das Gesamtpaket anfühlen würde. Denn das ist mindestens genau so wichtig, wenn nicht wichtiger, als die nackten Zahlen. Nach 4 verschiedenen Stahl-Schäften und einem aus Graphit, dann endlich der Richtige: einen weniger hohen Ballflug und eine dadurch höhere Total Distance,  eine extrem geringe Streuung der Bälle und vor allem ein optimales Gefühl im Treffmoment. Niemals hatte ich damit gerechnet, einen solchen Unterschied zu merken zwischen einem gefitteten Schläger und meinen eigentlichen Eisen, die sich dagegen anfühlten wie selbstgebastelte Holzstöcke. Ohne Erwartungen in das Fitting gegangen, war danach  sofort klar: Es wird Zeit für neue Schläger – es wird Zeit für die P790 Eisen.

Das Top Players Iron Taylor Mades ist im Vergleich zu den SIM Eisen deutlich leistungsstärker und gibt durch seine Bauart und Beschaffenheit mehr her. Wer zum Beispiel gezielt einen Draw spielen will, bekommt dies deutlich einfacher mit dem P790 hin. Das im Vergleich zum SIM nicht gegossene, sondern geschmiedete Eisen hat eine andere Gewichtsverteilung, ist etwas dichter und fester und lässt sich dadurch besser steuern. Mit Wolfram wird zudem ein sehr hochwertiges Material als Gewicht verwendet. Die Fehlerverzeihbarkeit ist hier zwar nicht so groß, die Schläger geben dafür aber eine bessere Rückmeldung. Der kleinere Schlägerkopf ist zudem einfacher zu händeln. TaylorMade empfiehlt das P790 vor allem Bogeygolfern und Spielern, mit besserem Handicap. Wer auf besonders leichte Schläger steht, macht mit dem P790 TI (komplett aus Titan) alles richtig. Für Spieler die im niedrigen einstelligen Handicap Bereich unterwegs sind und auf Fehlerverzeihung quasi komplett verzichten wollen, können zum P760 greifen

Auf die Perspektive des Spielers:

» Wie lange spielt er oder sie schon Golf?

» Welche Ziele hat der Spieler noch?

» Wie oft trainiert oder geht der Spieler auf die Runde?

» Golf eher als Sport oder Freizeitaktivität?

Auf die Anatomie des Spielers:

» Wie alt ist der Spieler?

» Wie agil ist der Spieler?

» Ist der Spieler bewegungseingeschränkt?

Auf die Technik des Spielers:

» Wie ist der Schwung des Spielers? Schwinger oder Kraftspieler?

Auf das Zusammenspiel Schläger & Spieler:

» Passt der Schläger auch in ein paar Jahren noch zum Spieler?

» Wie fühlt sich der Spieler mit dem Schläger und dem Schaft?

  • Grundsätzlich gilt: Ein Fitting sollte Jeder machen, denn Jeder kann davon profitieren. Neben einer Rückmeldung, ob die eigenen Schläger noch gut funktionieren, erfährt man welche Schläger optimal  zu einem passen.
  • Gerade Leute die noch nie gefittet wurden, können durch ein Fitting extrem vorankommen. Denn extra für sie zusammengestellte Schläger bringen ihnen einen großen Vorteil.
  • Ein Fitting sollte immer dann gemacht werden, wenn man merkt, dass das Golfspiel sich in irgendeine Richtung entwickelt hat. Dann sollte man prüfen: Passen die Schläger noch, sind die Schläger vielleicht auch verschlissen?
  • Nicht nur Eisen und Driver können gefittet werden. Auch Wedges, Putter und Bälle werden von Taylor Made auf den Spieler passend gefittet.
  • Und am Allerwichtigsten: Der Schläger muss zum Spieler passen, wie ein Paar Schuhe. Deshalb sollte der Schläger auch immer auf den Spieler angepasst werden und nicht anders herum. Der Spieler sollte sich niemals an einen Schläger anpassen müssen, der eigentlich nicht zu seinem Spiel passt.