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Golf

Das neue World Handicap System

13. Oktober 2020
Foto: DGV

Ab der Golfsaison 2021 starten wir auch in Deutschland mit dem neuen, weltweit einheitlichen und vermeintlich einfacheren „World Handicap System”. Gemeinsam mit dem DGV haben wir uns die wesentlichen Veränderung angeschaut und geben Ihnen einen Überblick.

Seit Wochen ist es bereits Thema auf und neben dem Golfplatz: Ab der Golfsaison 2021 starten wir auch in Deutschland mit dem neuen „World Handicap System“. Wie der Name schon sagt, soll das WHS weltweit alle Golfer in einer einheitlichen Spielstärkenberechnung einstufen. Schon heute gelten weltweit die gleichen Golfregeln, ganz gleich, wo man auf der Welt spielt. Nun soll also auch das Handicap, das die tatsächliche Spielstärke eines Golfers widerspiegelt, um stets einen fairen Wettkampf bei Turnieren zu ermöglichen, einheitlich berechnet und angewendet werden. Die Regelinstanzen (USGA und R&A) haben das World Handicap System entwickelt, um alle bisherigen Systeme zu vereinen. Daher werden die European Golf Association (EGA) und der Deutsche Golfverband als Mitglied der EGA unser Handicap  ab der nächsten Saison nach dem WHS führen.

  • Handicaps werden auch zukünftig bis zu einem maximalen Handicap von 54 geführt. Ab HCP 26,5 kann sich kein Golfer wieder verschlechtern.Grundlage für die Handicap-Berechnung bleiben das Course Rating und die Slope-Werte.
  • Vorgabewirksame 9-Loch Turniere bleiben uns ebenfalls er- halten und fließen in die Handicap-Berechnung ein.
  • Vorgabenwirksame Runden außerhalb von Turnieren (Extra Day Score, kurz EDS-Runden) können weiterhin gebucht und gespielt werden. Die Bezeichnung wird sich aber in „registrierte Privatrunden” ändern.
  • Alle anderen privaten Runden, also die nicht zuvor registrierten, werden auch weiterhin nicht zur Handicap-Berechnung genutzt (!)
  • Die Spielformate „Einzel-Zählspiel”, das Zählspiel nach Stableford, der Maximum Score und die nur sehr selten gespielten Par- oder Bogey-Spiele bleiben vorgabewirksam.
  • Zukünftig wird das Handicap nach einem „Handicap Index” berechnet. Dazu werden die besten 8 der letzten 20 vorgabewirksamen Ergebnisse gewertet. Aus diesen 8 Ergebnissen wird der Durchschnitt ermittelt.
  • Vorgabenklassen mit Pufferzonen und Herauf- und Herabsetzungs-Multiplikanden entfallen ersatzlos.
  • Da es keine unterschiedlichen Vorgabenklassen mehr geben wird, entfallen Einschränkungen für die bisherige Vorgabenklasse 1.
  • Einzel-Zählspiel-Turniere während der Spielsaison werden ab 2021 immer handicaprelevant sein. Somit haben Spielleitungen nicht mehr die Wahl, ein Zählspiel-Turnier in der Zeit von Mai bis September als „nicht vorgabenwirksam” auszuschreiben.
  • Im WHS werden die letzten 20 Ergebnisse chronologisch von oben nach unten (neueste oben) im Stammblatt des Spielers aufgelistet.
  • Der World Handicap Index wird automatisch aus den 8 besten Ergebnisse errechnet.
  • Nach dem beschriebenen Verfahren wird auch die Konvertierung vom heutigen HCP (EGA-Vorgabensystem) zum WHS erfolgen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass das neue HCP bei den meisten Golfern von der bisher geführten Vorgabe abweichen wird. In die Berechnung fließen alle vorgabenwirksamen Ergebnisse der letzten vier Jahre ein, um die tatsächliche Spielstärke möglichst aktuell abzubilden.
  • Bei Spielern, die innerhalb der letzten 4 Jahre weniger als 20 Ergebnisse erzielen, werden die Handicap-Indizes aus weniger als 8 Ergebnissen ermittelt.

In diesem Beispiel hat der Spieler nach jetziger Berechnung ein HCP von 12,5  (EGA-Vorgabe). Bei der Konvertierung zum neuen World Handicap Index werden aus seinen letzten 20 Ergebnissen (Beispiel: ältestes Ergebnis vom 14.04.2018) die 8 besten Ergebnisse addiert (= 95,5) und durch die Anzahl dieser Ergebnisse (= 8) geteilt. So ergibt sich ein neues Handicap von 11,9 nach WHS.

 

In unserem Podcast »Grün & saftig« (Folge #16) erklärt Alexander Klose vom DGV die Berechnung des WHS – gleich mal reinhören!