
Es gibt Orte, an denen Golf mehr ist als ein Sport – eher eine Art, die Umgebung auf sich wirken zu lassen. Kärnten ist so ein Ort.
Kein überlaufener Golfhotspot, sondern eine Region, in der sich das Spiel harmonisch in die Landschaft einfügt. Mal gleitet der Ball in Richtung Seeufer, mal lenkt ein Bergmassiv den Blick ab. Die Plätze sind oft kleiner und naturnah gestaltet, die Atmosphäre ist weniger formell als in anderen Golfregionen. Hier geht es ums Spiel und um die Landschaft – in einer Mischung, die man so nicht überall findet. Golfen mit Perspektivwechsel. Kärnten ist nicht das klassische Golfmekka mit riesigen Anlagen und viel Tamtam. Hier verschmelzen Golfplätze mit der Natur und überraschen oft mit ungewohnten Perspektiven:
Golf und Mehr
Golf & Hund: Wer seinen Vierbeiner als Caddy engagieren möchte, kann das im Golfpark Klopeinersee-Südkärnten tun. Gegen eine kleine Gebühr dürfen Hunde angeleint mit auf die Runde.
Golf & Kunst: Dass Golf nicht nur eine sportliche, sondern auch eine künstlerische Herausforderung sein kann, zeigt derselbe Platz. 14 Skulpturen begleiten die Spielbahnen und machen den Abschlag ein wenig inspirierter
Golf & Grenzenlosigkeit: Vormittags in Slowenien auf dem Royal Bled abschlagen, mittags ein erfrischendes Bad im Faaker See nehmen und den Tag mit einem Glas Friulano in Tarvisio ausklingen lassen? In Kärnten ist das keine Marketingidee, sondern eine realistische Tagesplanung.
Golf & Bergblick: Der Golfclub Bad Kleinkirchheim lockt mit Panoramablicken auf die Nockberge und sportlich herausfordernden Bahnen. Besonders im Herbst, wenn sich die Wälder in leuchtenden Farben zeigen, ist eine Runde hier ein Erlebnis.
Golf & Geschichte: Im Lavanttal liegt einer der ältesten Golfplätze Österreichs – der GC Wolfsberg. Eingebettet in eine sanfte Hügellandschaft, spielt man hier in einer Umgebung, die Ruhe ausstrahlt und doch voller Charakter steckt.
Golf & Seen: Wer das Wasser nicht nur als Kulisse möchte, sondern den Seeblick inspirierend findet, sollte den GC Millstätter See ausprobieren. Die Bahnen sind so angelegt, dass immer wieder der Blick auf das türkisfarbene Wasser fällt.
Golf & Naturerlebnis: Der Jacques Lemans Golfclub St. Veit-Längsee bietet eine besondere Mischung aus sportlicher Herausforderung und naturnahem Ambiente. Hier ist Golfen zwischen sanften Hügeln und alten Baumreihen ein Erlebnis für sich.
Golf & Alpin-Adria-Feeling: Der Golfclub Nassfeld, nahe der italienischen Grenze, kombiniert alpenländisches Panorama mit mediterranem Flair. Die 18-Loch-Anlage ist abwechslungsreich gestaltet, mit breiten Fairways und trickreichen Doglegs, die sowohl Longhitter als auch Strategen fordern. Dazu kommt eine entspannte Clubatmosphäre, die Gäste herzlich aufnimmt.
Gastgeber: Persönlich und authentisch – Kärnten wäre nicht Kärnten ohne seine Gastgeber. Viele Hotels und Golfresorts sind familiengeführt, die Atmosphäre ist oft persönlicher als in großen Golfresorts. Man spürt die Verbundenheit zur Region – sei es durch Tipps zu den schönsten Spielbahnen oder durch Empfehlungen für ein Abendessen in einem nahegelegenen Gasthof. Hier steht oft der persönliche Kontakt im Vordergrund, und viele Stammgäste schätzen genau das. Manche Gastgeber sind selbst Golfer und stehen Gästen mit Rat und Tat zur Seite. Besonders die kleineren, inhabergeführten Unterkünfte zeichnen sich durch individuellen Service und eine entspannte Atmosphäre aus. Morgens wird oft noch selbst der Kaffee serviert, und abends tauscht man sich bei einem Glas Wein über die Golfrunde aus.
Kulinarik
Jenseits der Kasnudel – ja, die Kärntner Kasnudel hat ihren verdienten Ruhm. Aber wer sich kulinarisch nur daran hält, verpasst die subtileren Highlights der Region:
Slow Food Destination: Das Gail- und Lesachtal wurden als weltweit erste „Slow Food Travel Destination“ ausgezeichnet. Hier dreht sich alles um authentische, handwerklich hergestellte Produkte von Produzenten, die man persönlich treffen kann.
Frigga: Der rustikale Klassiker der Bergbauern ist eine würzige Mischung aus Ei, Speck und Käse, serviert mit Polenta. Nach einer hügeligen Golfrunde genau das Richtige. Die Adria lässt grüßen: Durch die Nähe zu Italien findet sich auf vielen Speisekarten Fisch aus der oberen Adria, kombiniert mit alpinen Zutaten. Die Verbindung von Berg und Meer ist hier nicht nur landschaftlich, sondern auch kulinarisch zu spüren.
Brettljause mit Ausblick: Eine Kärntner Spezialität, die auf keiner Golfrunde fehlen sollte, ist die traditionelle Brettljause. Auf vielen Golfplätzen gibt es kleine Hütten oder Terrassen, auf denen man sich nach neun Löchern mit hausgemachten Schmankerln stärken kann – inklusive Berg- oder Seeblick.
Der Zollnersee im Gailtal – ein perfekter Ort zum Wandern
Europa-Feeling: Zwischen Alpen und Adria – Kärnten bietet eine seltene Mischung aus alpiner Dramatik und südlichem Lebensgefühl. Der Tag kann mit einer morgendlichen Bergtour beginnen, mittags wird der Golfschläger geschwungen, und am Nachmittag liegt man mit einem Aperitivo an einem der warmen Badeseen. Die Jahreszeiten zeigen sich hier sanfter als im Rest Österreichs, was die Golfsaison besonders lang macht. Oder aber man zelebriert es über drei Länder hinweg. Wie wäre es mit morgens in Slowenien auf dem Royal Bled abschlagen, mittags ein erfrischendes Bad im Faaker See nehmen und den Tag mit einem Glas Friulano in Tarvisio ausklingen lassen? In Kärnten ist das keine Marketingidee, sondern eine realistische Tagesplanung.
Ein weiterer Vorteil: Viele Golfplätze liegen in direkter Nähe zu Thermen, sodass sich eine entspannende Wellness-Einheit ideal in den Tag einbauen lässt. Gerade in Bad Kleinkirchheim oder im Lavanttal kann man nach einer Golfrunde in das warme Thermalwasser eintauchen und die Muskeln regenerieren.

Kärnten: Golf, so vielseitig wie die Region selbst
Fotos: Gert Perauer, Otmar Jäger, Johannes Puch, Stabentheiner