
Im Castanea Golf Resort Adendorf ist über die Jahre ein Meisterschaftsplatz entstanden, der Pros und Amateure gleichermaßen fordert.
Wie heißt es doch so schön: Aller Anfang ist schwer und zuweilen auch schmerzlich. So auch seinerzeit in Adendorf in der Lüneburger Heide, wo um die Jahrtausendwende ein englischer Golf-Pro seinen Traum von einer eigenen Golfanlage versuchte zu verwirklichen und schließlich scheiterte. Dem Mann ging bei seinem ambitionierten Projekt auf halber Strecke schlichtweg das Geld aus. Einige rudimentäre, mit low budget fertiggestellte Löcher im Inland-Links-Stil und eine kleine Holzhütte hinterließ der Brite nach seinem Abgang. Nichts, womit man Golfer begeistern könnte. Aber etwas, in dem bei professioneller Herangehensweise Potential steckte.
Adank, sei Dank
So sah es dann wohl auch der Lüneburger Unternehmer Rainer Adank. Der weit über die Lüneburger Landesgrenzen bekannte Architekt und Bauträger nahm sich des Projekt an, gründete das Castanea Golf Resort Adendorf und ließ die Bagger rollen. Unter Federführung des renommierten Golfplatz-Architekten Kurt Rossknecht (u. a. München-Eichenried, Motzen, Lindau-Bad Schachen) entstanden auf 84 Hektar zunächst parallel der 18-Löcher-Mastercourse und das Clubhaus Castello im Toskana-Stil und etwas später noch als Ergänzung ein 9-Löcher-Public-Course.
Rossknecht Design
Während Rossknecht auf den Front Nine durch Altlasten in Teilen in seiner Kreativität noch etwas eingeschränkt war, konnte er die Back Nine – mit Ausnahme der 10. Bahn – ganz nach seinem Gusto gestalten. Die 10 (Par 5, 439 m gelb) liegt (zu) dicht an der engen Driving Range, ist bei Hochbetrieb mit Rangebällen übersät und das hinter Schilf und Wasser versteckte Grün ist frühestens mit dem dritten Schlag einsehbar. Für mutige Longhitter und Pros ist der Grünangriff mit dem zweiten Schlag sicherlich eine spannende Herausforderung. Für alle anderen „Normal-Golfer“ steckt für unseren Geschmack ein Tick zu viel Schikane in dieser Bahn.
Hinten raus ein Hochgenuss
Der wahre Golf-Genuss beginnt mit der 12. Der Home-Stretch 12 – 18 gehört zum Besten, was Rossknecht je entworfen hat. Länge, Design, Setting – alles passt. Besonders im Spätsommer/Frühherbst, wenn die Schafschwingel bei tiefer stehendem Sonnenlicht im Wind wippen, ist der Platz spielerisch und optisch ein Hochgenuss. Unsere Favoriten: die Löcher 12 (Par 4, 383 m gelb), 14 (Par 4, 362 m) und 16 (Par 5, 462 m). Das Castanea Golf Resort hat sich in den letzten Jahren gut entwickelt. Dem Greenkeeping ist es gelungen, das Niveau von Fairways und Grüns stetig von Saison zu Saison zu verbessern. Das bestätigen auch die Playing-Pros der Pro Golf Tour (3. Profi-Liga), die seit 2014 einmal im Jahr in Adendorf zu Gast sind. Allgemeiner Tenor nach dem Turnier im Herbst 2024: „So gut wie dieses Jahr war der Platz noch nie.“ Mal sehen, was die Pros dieses Jahr sagen. Auch 2025 findet das Pro-Tour-Finale, die Tour Championship, wieder in Adendorf statt. Diesmal vom 4. – 6. Oktober. Zuschauen lohnt sich. Und vorher mal eine Runde drehen auf jeden Fall auch.
Club-Steckbrief
Moorchaussee 3
21365 Adendorf
Telefon: 04131/22 33 26 60
Mail: info@castanea-resort.de
www.castanea-resort.de
Gründung
2000
Platz
18-Löcher-Mastercourse: Par 72, 5.891 m (gelb), 5.037 m (rot);
9-Löcher-Public Course: Par 28, 1.390 m (gelb), 1.360 m (rot)
Architekt
Kurt Rossknecht
Greenfee
Mastercourse: Mo – Fr 75 € | Sa, So, Feiertag 85 €;
Jugendliche & Studenten (bis 25 Jahre) 35 € | 40 €;
Cart 35 € ; Public Course 25 € / 35 €
Gastronomie
bis 31. Oktober täglich von 12 – 20 Uhr
Fotos: Castanea Golf Resort Adendorf