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Golf

US-Boys gewinnen den Presidents Cup – Migliozzi klaut Rasmus Højgaard den Sieg

26. September 2022

Im 14. Aufeinandertreffen zwischen den USA und den internationalen Spielern setzen sich die US-Boys zum zwölften Mal durch. Guido Migliozzi gewinnt auf dem Ryder-Cup-Platz von 2018 sein drittes Tour-Event.

Ganz so schnell vorbei war es dann doch nicht. Zumindest nicht so schnell, wie es noch am Freitag ausgesehen hatte. Nach einem extrem dominanten Start der US-Amerikaner beim Presidents Cup im eigenen Land, hatten die Internationals nach einem starken Samstag, vor allem bei den Fourballs, nochmal kurz an der Sensation geschnuppert. Doch am Ende war es im 14. Anlauf dann doch wieder einmal ein relativ deutlicher 17 1/2 zu 12 1/2 Sieg für die Amerikaner. Und das nach einem Sieg der Internationalen 1998 und einem Unentschieden 2003 bereits zum zwölften Mal.

USA Presidents Cup Team does a team photo after winning the 2022 Presidents Cup

Thomas, Spieth, Homa und Co. eine Nummer zu groß

In einem Teamwettbewerb, in dem die USA die zahlreichen durch die LIV Golf Tour fehlenden Spieler besser verschmerzen zu können schienen als die Internationalen, schaffte es das mit acht Rookies gespickte Team von Captain Trevor Immelman den haushoch favorisierten Amerikanern trotzdem die Stirn zu bieten. Vor allem das internationale, erst 20 Jahre alte Motivationsbiest und Aushängeschild Joohyung „Tom“ Kim, der dank seiner Show selbst die amerikanischen Fans auf seine Seite zog, lieferte ab. Er holte zwar “nur” zwei von fünf möglichen Punkten, steckte aber seine Mitspieler mit seiner überragenden Einstellung an. Am Ende waren die US-Boys um das unaufhaltsame Duo aus Jordan Spieth und Justin Thomas dann aber doch eine Nummer zu groß für die Internationals, denen ein Cam Smith, ein Louis Oosthuizen oder ein Abraham Ancer spürbar fehlten. Xander Schauffele war es dann schlussendlich, der im Einzel gegen den Kanadier Corey Conners den Deckel draufmachte und den 15 1/2 Punkt für die Amerikaner holte. Überragend auch Vorwochensieger Max Homa, der jedes einzelne seiner vier Spiele gewann und die Tage als Teil des US-amerikanischen Teams sichtlich genoss. „Dieses Gefühl kann man mit keinem Geld der Welt kaufen. Und das werde ich immer und immer wieder jedem sagen, der mich fragt, wie sich so was hier anfühlt”, stichelte Homa gegen die LIV Tour und legte noch einen drauf. Mit einem Zwinkern sagte er: “Sie haben mir eine Milliarde geboten, aber unter zwei Milliarden fange ich nicht mal an, darüber nachzudenken.“

Migliozzi krönt Traumrunde mit Wahnsinnsschlag

Während in den USA der Presidents Cup lief, spielten auch die Europäer auf einem Platz, auf dem noch vor vier Jahren ein großer internationaler Showdown stattgefunden hatte: Der Ryder Cup auf Le Golf National. In diesem Jahr allerdings Austragungsort der Cazoo Open de France, gehörten die ersten drei Turniertage dem jungen Rasmus Højgaard. Mit sechs Schlägen Vorsprung ging der Däne in den Moving Day, wo er mit einer 8 an einem Par-3 einen Horrorstart erlebte, von dem er sich auf den Back 9 fulminant zurückkämpfte. Immer noch einen Schlag vorne ging es für Højgaard am Sonntag dann auf die letzte Runde, verfolgt von Thomas Pieters, George Coetzee und Co. Doch einen hatte niemand auf dem Schirm: Guido Migliozzi. Der junge Italiener ging als geteilter 9. mit fünf Schlägen Rückstand auf seine letzte Runde und spielte wie von einem anderen Stern. Eine Runde von neun Schlägen unter Par (62) brachten ihn schließlich in Führung. Als Sahnehäubchen legte er auf der schweren 18 mit dem Schlag der Saison den Ball tot an den Stock und war in diesem Moment der erste und später nur einer von zwei Spielern, der das Schlussloch mit einem Birdie beendete. Højgaard schaffte es nicht mehr zu kontern und so holte sich Migliozzi seinen dritten Titel auf der DP World Tour. Bester Deutscher wurde mit einem starken 8. Platz Yannik Paul, der dadurch wichtige Punkte im Race to Dubai gutmachte und dort jetzt den 47. Rang belegt.

Fotos: Imago