
Nach Fan-Attacken: Sprague will sich bei Team Europe persönlich entschuldigen
Nach dem emotional aufgeladenen Ryder Cup 2025 auf dem Bethpage Black Course in New York hat der CEO der PGA of America, Derek Sprague, eine persönliche Entschuldigung bei Rory McIlroy, dem europäischen Team sowie deren Familien angekündigt. Dies geht aus einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters vom 2. Oktober 2025 hervor.
Laut Reuters äußerte sich Sprague im Interview mit dem US-Sportsender Golf Channel zu den Vorkommnissen, bei denen europäische Spieler und deren Angehörige Ziel von Beleidigungen und Übergriffen durch Fans wurden. Besonders betroffen war Rory McIlroy: Während des Turniers wurde seine Frau Erica von Zuschauern mit einem Bier beworfen. Zudem hatte eine Zeremonienmeisterin mit einem vulgären Fangesang gegen McIlroy für Aufsehen gesorgt und legte infolgedessen ihr Amt nieder.
„Grenzen wurden überschritten“
„Es ist bedauerlich, dass Menschen in der vergangenen Woche Grenzen überschritten haben“, wird Sprague von Reuters zitiert. Der PGA-Chef betonte, dass Golf im Vergleich zu anderen Sportarten lange für seine Werte und Fairness stand, und dass das Verhalten einzelner Zuschauer diesem Anspruch nicht gerecht geworden sei.
Zwar habe er bislang weder mit McIlroy noch mit dessen Frau gesprochen, doch kündigte er laut Bericht an, eine E-Mail mit einer persönlichen Entschuldigung zu senden. Es sei nicht akzeptabel, dass einzelne Spieler – insbesondere McIlroy wegen seiner Prominenz – zur Zielscheibe würden. Auch andere Mitglieder des europäischen Teams und deren Angehörige seien betroffen gewesen.
Kritik auch aus den eigenen Reihen
Die Reaktionen auf die Vorfälle kamen nicht nur aus Europa. Wie Reuters weiter berichtet, äußerte sich auch US-Golfer Tom Watson bestürzt über das Verhalten der amerikanischen Fans. In einem Beitrag auf der Plattform X (ehemals Twitter) bezeichnete Watson deren Auftreten als „beschämend“ und bat das europäische Team um Entschuldigung.
Kritik kam zudem von Europas Matt Fitzpatrick. Er warf dem neu gewählten Präsidenten der PGA of America, Don Rea, vor, mit seinen Äußerungen zum Fanverhalten die falschen Signale zu senden. Dessen anfängliche Verteidigung der Zuschauerreaktionen empfand Fitzpatrick laut Bericht als „beleidigend“ für europäische Unterstützer.
2027 steht Irland im Fokus
Der Blick richtet sich nun auf den Ryder Cup 2027, der in Adare Manor in Irland ausgetragen wird. Die Ereignisse von Bethpage werfen jedoch Fragen auf – etwa wie Veranstalter künftig mit überbordender Fanleidenschaft umgehen wollen, ohne den sportlichen Anstand zu gefährden. Spragues angekündigte Entschuldigung ist ein erster Schritt, den entstandenen Imageschaden zu begrenzen und die Werte des Golfsports zu betonen.
Quelle: Reuters
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