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Style

Erfolgsmasche(n) – Firmenporträt Falke

6. März 2019
Die Cousins Paul Falke (li.) und Franz-Peter Falke
Fotos: Falke KGaA

Mit Strickwaren kennt sich in Deutschland kaum ein anderes Unternehmen so gut aus wie Falke. Neben Qualitäts-Socken gehört nun auch Golfmode zum Portfolio der Sauerländer.

Es ist noch gar nicht so lange her – rund 40 Jahre, um genau zu sein – dass es in Deutschland mehr als 130 Strumpfhersteller gab. Heute sind es noch einige wenige – und der wohl bekannteste von ihnen trägt den Namen Falke. Das Familienunternehmen, das 1895 vom Dachdecker und Saisonstricker Franz Falke-Rohen gegründet wurde, hat sich mit einer konsequenten Qualitätskultur auf dem Strumpfwaren-Markt behauptet. Wer Socken gern günstig im 5er-Pack kauft, wird eher kein Produkt von Falke im Schrank haben. Wer höchste handwerkliche Qualität, Langlebigkeit und hochwertige Materialien schätzt, hingegen schon. Die Zehenteile der Falke-Strümpfe werden auch heute noch von Hand gekettelt und vernäht – mit einer perfekt sitzenden Naht, damit später im Schuh garantiert nichts drückt. Bevor die Socken paarweise verpackt werden, durchlaufen sie noch fast ein Dutzend Arbeitsschritte, darunter mehrere Qualitätskontrollen. So wird sichergestellt, dass ausschließlich 1A-Ware das Werk verlässt.

Etwas mehr als 40 Prozent des Jahresumsatzes von rund 230 Millionen Euro macht Falke im Ausland. Der Stammsitz des Unternehmens befindet sich aber nach wie vor im ländlich geprägten Schmallenberg im Sauerland – dort, wo vor 123 Jahren seine Geschichte begann. Darüber hinaus hat Falke unter anderem in Dorfchemnitz, Südafrika und Serbien Fertigungsbetriebe. Der serbische Standort wurde 2012 eröffnet und zählt zu den modernsten Strickwerken weltweit. Auch das gehört zur Philosophie des Strumpfwarenherstellers: Gefertigt wird ausschließlich in eigenen Fabriken, mit dem Know-how, das man sich über viele Jahrzehnte angeeignet hat.

Die Geschicke der Firma leiten seit 1990 die Cousins Paul und Franz-Peter Falke. Als vierte Führungsgeneration stärkten sie mit verschiedenen Neuerungen den globalen Wachstumskurs des Familienunternehmens: Sie bauen das Shop-in-Shop-System aus, mit dem Falke weltweit in vielen Kaufhäu- sern präsent ist und eröffneten die ersten Flagship-Stores, unter anderem in Zürich, Berlin und Hong Kong.

2005 erweiterten die Falkes ihr Produktportfolio um ein komplettes Sortiment funktioneller Sportkleidung, bestehend aus Strümpfen, Oberbekleidung, Hosen und Funktionsunterwäsche. Entwickelt wurden diese zum Teil in Kooperation mit der Deutschen Sporthochschule Köln – schließlich weiß man bei Falke um die hohen Ansprüche der Kunden, die Perfektion in Passform und Funktion erwarten. Auch Golfer haben die Falkes, die im Schmallenberger Golfclub selbst gern mal eine Runde spielen, als Zielgruppe entdeckt. 2016 brachten sie die erste Kollektion von „Falke Golf” auf den Markt. Deren Key-Pieces sind feingestrickte Oberteile aus Seide-Leinen-Mischungen, die schlichte Eleganz und stilvolle Funktionalität vereinen. Es gehe darum „den eigenen Stil zu leben – gerade auch im Sport”, heißt es in einem PR-Text von Falke zur Golfkollektion. Den EAGLES Charity Golf Club e.V., zu dessen offiziellen Ausstattern Falke zählt, konnte das Unternehmen mit dieser Philosophie bereits überzeugen. Auch im Segment der Strumpfwaren hat Falke die eigene Marke und das damit verbundene Qualitätsversprechen in den vergangenen Jahren gestärkt. Lizenzproduktionen für Designer wie Armani, Dior, Kenzo und Moschino wurden zurückgefahren, stattdessen überzeugte das Unternehmen den Stiletto-Pabst Manolo Blahnik 2015 von einer Design-Kooperation. Konsequent war auch die Entscheidung der Falkes, die Traditionsmarke Burlington zu kaufen, die seit 2008 eigenständig unter dem Dach der Falke Gruppe geführt wird. Die Socken-Klassiker mit der schottischen Argyle-Raute werden seitdem auf Strickmaschinen in Schmallenberg gefertigt – und fügen sich perfekt in die Mischung aus gewachsener Tradition und globalem Denken ein, die Falke erfolgreich macht.